• 08.05.2013 21:58

  • von Roman Wittemeier

Vorschau: ALMS in Laguna Seca

36 Autos jagen von Donnerstag bis Samstag durch die berühmte "Corkscrew": Weiteres LMP1-Duell und harte GT-Schlacht in Kalifornien erwartet

(Motorsport-Total.com) - Die American-Le-Mans-Series (ALMS) zieht nach dem zweiten Saisonlauf in Long Beach nun rund 550 Kilometer in Richtung Nordwesten. Das dritte Rennen des Jahres findet am kommenden Samstag auf dem spektakulären "Laguna Seca Raceway" statt. Bei den Tests am Donnerstag, den Trainings und dem Qualifying am Freitag sowie dem Rennen am Samstag werden insgesamt jeweils 36 Autos auf die Strecke gehen.

Titel-Bild zur News: Laguna Seca

Am Donnerstag beginnt das Laguna-Seca-Wochenende mit einem Test Zoom

Im Kampf um den Gesamtsieg stehen erneut die beiden LMP1-Teams von Muscle Milk und Rebellion im Fokus. Lucas Luhr und Klaus Graf haben den ALMS-Sieg von Long Beach im Rücken, Neel Jani und Nick Heidfeld den Erfolg in der LMP1-Privatwertung beim WEC-Rennen in Spa-Francorchamps. Die beiden Fahrerduos belegen mit jeweils 40 Punkten gemeinsam Rang eins in der Gesamtwertung. Das amerikanische Team mit dem HPD will beim Heimspiel aber nun die alleinige Tabellenführung übernehmen.

"Am liebsten würden wir unseren dominanten Sieg aus dem Vorjahr wiederholen", meint Klaus Graf. Der Deutsche weiß allerdings, dass in diesem Jahr härtere Konkurrenz am Start sein wird. "Auch die Länge des Rennens ist in diesem Jahr anders." 2012 fuhr man in Monterey sechs Stunden lang, am kommenden Samstag wird der Wertungslauf bereits nach vier Stunden beendet sein. "Wir müssen aus unserem HPD alles herausholen, um an die Spitze zu kommen", sagt Graf.

"Im vergangenen Jahr hatten wir ein schnelles und zuverlässiges Auto. Ich gehe fest davon aus, dass es in diesem Jahr wieder so sein wird. Wir wollen einen weiteren Sieg", stellt Graf klar. Sein Landsmann Lucas Luhr würde bei einem Erfolg alleiniger ALMS-Rekordsieger werden. Aktuell teilt er sich Rang eins mit Olivier Beretta (beide haben 42 Siege auf dem Konto). Luhr hat in Laguna Seca bereits sechs Siege gefeiert - so viel wie sonst niemand.

Legge mit Debüt im DeltaWing

"Laguna ist ein spezielles Rennen. Es wird bestimmt wieder einen tollen Fight geben. Die Strecke erfordert viel Abtrieb. Genau in diesem Bereich sind wir mit unserem HPD gut aufgestellt", zeigt sich Luhr optimistisch. In der LMP1-Klasse fährt neben den beiden Favoritenteams auch der Lola-Mazda von Dyson und der DeltaWing. "Unser Ziel ist es, dass wir das Ziel sehen", erklärt Andy Meyrick, der sich die "Rennrakete" mit Katherine Legge teilen wird.

Nick Heidfeld, Neel Jani, Klaus Graf, Lucas Luhr

Duell um den Gesamtsieg: Rebellion-Lola gegen HPD von Pickett Zoom

"Der DeltaWing wird in Laguna Seca bestimmt gut funktionieren", sagt die Britin, die vor einigen Tagen umfangreiche Tests im Fahrzeug absolvieren durfte. "Der Kurs erfordert viel Abtrieb, außerdem spielen die Höhenunterschiede eine große Rolle. Genau so ist es auch auf der Road Atlanta. Dort haben wir getestet und es für gut befunden", meint die Ex-DTM-Pilotin vor ihrem Renndebüt mit dem DeltaWing. Am Auto wurden Anpassungen am Elan-Motor und an der Kühlung vorgenommen.

In der LMP2-Klasse duellieren sich weiterhin Level 5 und Extreme Speed mit jeweils zwei HPDs. In der LMPC-Klasse gehen insgesamt sieben Autos an den Start. Mit dabei ist auch wieder der Oreca-Chevy von Mirco Schultis. Neu an der Seite des deutschen Geschäftsmannes ist Renger van der Zande. Der Ex-DTM-Fahrer aus den Niederlanden geht erstmals auf die Strecke von Laguna Seca. In der GTC-Klasse tummeln sich zehn Porsche 911 GT3 Cup.

GT-Klasse: BMW, Corvette, Viper, Porsche oder Ferrari?

In der großen GT-Szene wird die nächste herbe Schlacht erwartet. BMW will nach dem Doppelsieg von Long Beach möglichst einen weiteren Erfolg feiern. Die Konkurrenz von Corvette, SRT-Viper und den Ferrari- und Porsche-Teams will dies verhindern. "Ich denke, wir sollten dort ganz gut aussehen können", sagt GT-Tabellenführer Oliver Gavin (Corvette). "Aber man sollte Porsche auf der Rechnung haben. Die sind dort traditionell sehr stark."


Fotos: ALMS in Long Beach


Ganz so gut scheinen die Aussichten für die SRT-Viper beim kommenden Rennen nicht zu sein. Die Mannschaft kann den Power-Vorteil auf der hügeligen Bahn an der kalifornischen Küste nicht komplett ausspielen. "Aber wenn wir uns anstrengen und alles richtig machen, dann sollte ein Podestplatz möglich sein", meint Dominik Farnbacher. "Unser Auto ist besser als jemals zuvor. Das sollte sich nun auszahlen. Wenn alles gut klappt, dann werden wir ein gutes Ergebnis holen."

Die 36 gemeldeten Fahrzeuge (Spotterguide von Andy Blackmore) dürfen am Donnerstag bei einer Testsession am Nachmittag (Ortszeit) ersten Kontakt zur Strecke aufnehmen. Am Freitag stehen zwei einstündige Trainings auf dem Programm, am frühen Abend folgt das Qualifying. Am Samstagvormittag können in einem 20-minütigen Warmup letzte Setupänderungen überprüft werden, bevor das Rennen um 15:30 Uhr (00:30 Uhr Sonntagfrüh MESZ) gestartet wird.