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  • 18.11.2013 11:14

  • von Roman Wittemeier

USCC-Test: Daytona-Prototyp schlägt LMP2

Duell der Konzepte bei den Testfahrten der neuen United SportsCar Championship (USCC) in Sebring - SRT-Viper in GT-Klasse am schnellsten

(Motorsport-Total.com) - Die amerikanische Sportwagenszene ist am Wochenende in eine neue Ära gestartet. Ein zweitägiger Test in Sebring war die erste offizielle Veranstaltung der neuen United SportsCar Championship (USCC), die aus dem Zusammenschluss von American-Le-Mans-Series (ALMS) und Grand-Am entstanden ist. Bei den Probefahrten waren insgesamt 24 Fahrzeuge auf der Strecke. Besonderes Augenmerk galt dem Vergleich der Daytona-Prototypen (DP) und der LMP2-Autos, die 2014 gemeinsam die Topklasse der USCC bilden.

Titel-Bild zur News: Joao Barbosa

Joao Barbosa war im Corvette-DP von Action Express der schnellste Mann Zoom

Einen wirklichen Vergleich der beiden Konzepte konnte man am Wochenende allerdings nicht ziehen. Aus den Zeitenlisten der insgesamt vier Sessions stach der überarbeitete Corvette-DP von Action Express mit der schnellsten Rundenzeit von 1:53.266 Minuten hervor. Joao Barbosa war in dem Grand-Am-Auto mit 5,5-Liter-Chevy-Motor der schnellste Pilot auf der Strecke. "Es war richtig gut. Wir hatten ein paar Probleme erwartet, aber es lief alles rund", so der erfahrene Portugiese.

Action Express war erstmals mit dem neuen Paket unterwegs, das dem Corvette-DP mit unter anderem einem neuen Diffusor, einem veränderten Heckflügel und neuen Bremsen mehr Tempo verlieh. Barbosa war auf seiner schnellsten Runde rund zwei Sekunden langsamer als Ryan Briscoe auf der schnellsten LMP2-Runde im Qualifying in Sebring im vergangenen März. Sind die Le-Mans-Prototypen also immer noch deutlich schneller?

Priaulx im BMW, Treluyer im Audi

Das lässt sich derzeit noch nicht sagen. Extreme Speed war zwar am zweiten Testtag mit dem HPD-LMP2 auf der Strecke, aber man hatte zu viele technische Probleme, um wirklich relevante Runden zu markieren. In 1:57.812 Minuten blieb Ryan Dalziel weit hinter der besten DP-Rundenzeit zurück. Am HPD experimentierte man unter anderem mit einem neuen Drive-by-Wire-System, das erhebliche Macken hatte. Zusätzlich gab es einen Schaden an der Benzinzufuhr.

Die Offiziellen gehen davon aus, dass die LMP2-Autos weiter eingebremst werden müssen, um einen fairen Wettbewerb mit den DPs darstellen zu können. Das Mindestgewicht soll voraussichtlich auf 960 Kilogramm angehoben werden, außerdem wird wohl das Le-Mans-Aerokit, das wenig Abtrieb erzeugt, für die gesamte Saison zur Pflicht, damit die LMP2-Fahrzeuge den Daytona-Prototypen in den Ecken nicht zu sehr enteilen. Eine Entscheidung soll nach weiteren Vergleichsfahrten folgen.

In Sebring drehten auch Marsh Racing (Corvette-DP), Libra (Radical) und der DeltaWing einige Runden, aus der LMPC-Klasse zeigte sich nur Pickett. Aus Reihen der GT-Werke fehlte die Corvette. Die schnellsten Runden absolvierte die SRT-Viper vor dem Ferrari (eingesetzt von Corse Clienti), dem BMW mit Andy Priaulx und einem Werks-Aston-Martin. Einen starken Eindruck hinterließen die Audis. Unter anderem war der zweimalige Le-Mans-Sieger Benoit Treluyer im R8 von Paul Miller im Einsatz.


Fotos: USCC-Testfahrten in Sebring


"Das hat schon Spaß gemacht, aber es war eigentlich nur ein Shakedown", so der Franzose im Gespräch mit 'sportscar365.com'. Treluyer teilte sich das Auto mit Bryce Miller und war nach seinem Einsatz glücklich. "Es war jetzt erstmal nur ein Test. Sollte sich eine Gelegenheit für Einsätze in der Saison ergeben, dann wäre ich sofort dabei. Allerdings habe ich im LMP1-Programm ausreichend zu tun. Ich weiß nicht, ob das Platz für weitere Rennen ist."