Sebring-Test: Cytosport ist nicht zu packen
Lucas Luhr setzt zum Abschluss des zweitägigen ALMS-Tests in Sebring die absolute Bestmarke: Aston Martin dominiert - Corvette in der GTE-Klasse am schnellsten
(Motorsport-Total.com) - Cytosport hat die Wintertests der American-Le-Mans-Series (ALMS) in Sebring deutlich dominiert. An beiden Tagen entschieden Graf/Pickett/Luhr jeweils beide Sessions für sich und unterstrichen damit, dass die Umstellung von Porsche RS Spyder zum Lola-Aston-Martin kein Problem darstellt. Im Gegenteil: Das Trio fühlte sich im Semi-Werkswagen aus Großbritannien sichtlich wohl.

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Lucas Luhr setzte sich mit dem Cytosport-Aston-Martin an die Spitze
Bei guten äußeren Bedingungen auf der Betonpiste in Florida setzte Lucas Luhr mit der besten Runde in 1:49.997 Minuten den positiven Schlusspunkt für Cytosport. Der Deutsche wird in diesem Jahr die Langstreckenklassiker für das amerikanische Team bestreiten, er war schon im vergangenen Jahr als Ersatzmann für den damals verletzten Teamboss Greg Pickett als zweiter Mann neben Klaus Graf an Bord.
Die Konkurrenz in der LMP1-Klasse fiel während der Testtage sehr mager aus. Einzig Dyson stellte sich dem frühen Wettbewerb mit Cytosport. In Sebring stellte das Team um Chris Dyson und Guy Smith den Amerikaner Jay Cochran als dritten Mann vor. "Jay passt perfekt zu uns. Er hat sich ins Auto gesetzt und war sofort richtig gut dabei", freut sich Dyson, der den Test auch als Sichtung betrachtete.
"Dyson ist eines der besten amerikanischen Teams überhaupt", jubelt Cochran. "Das ist in etwa so als hätte man mir einen Ferrari-Vertrag angeboten." Der Lola-Mazda konnte das Tempo des Aston Martin zwar nicht ganz mitgehen, aber in 1:50.205 Minuten war man gar nicht allzu weit von Cytosport entfernt. "Es war ein guter Test", sagt Chris Dyson.
"Der Wagen ist überraschend einfach zu fahren. Das zeigt, wie gut wir über den Winter gearbeitet haben. In der Vergangenheit mussten wir uns nur allzu oft mit einem widerspenstigen Biest herumplagen, das jederzeit auszubrechen drohte. Aber dieser Wagen fühlt sich richtig gut an", so der Teamchef. "Es geht schön voran, vor allem der Motor ist gut fahrbar", lobt Smith, der sein siebtes Jahr mit Dyson angeht.
Corvette vor Porsche und Ferrari
In der LMPC-Klasse erzielten Bennett/Montecalvo/Dalziel in 1:54.370 Minuten die beste Rundenzeit des Tages schon am Vormittag. In der GTE-Klasse ergab sich erneut der erwartet enge Kampf der verschiedenen Hersteller. In Abwesenheit von BMW war es erneut die Corvette, die das Tempo am Donnerstag bestimmte.

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Beretta/Garcia/Milner experimentierten viel mit dem Setup der Corvette Zoom
Am Morgen hatten Gavin/Magnussen/Westbrook die GTE-Szene mit der besten Runde in 2:02.197 Minuten beherrscht. Am Nachmittag waren die Markenkollegen Beretta/Garcia/Milner noch einmal um den Hauch von elf Tausendstelsekunden schneller. Die GTE-Klasse rückte zum Abschluss näher zusammen. Bergmeister/Long (Porsche), Melo/Vilander (Ferrari) und Henzler/Sellers (Porsche) waren nur wenige Zehntelsekunden zurück.
Bei Corvette hatte man es - ebenso wie bei anderen Teams - nicht auf schnelle Runden abgesehen. Im Gegenteil: Im Sebring machte das Werksteam viele Experimente bezüglich des Setups. "Da fragt man sich dann schon manchmal, ob das alles so richtig ist", blickt Olivier Beretta zurück. "Mann muss es dann einfach durchziehen. Unsere Techniker waren zu hundert Prozent überzeugt. Und siehe da: Am Ende lief der Wagen wirklich richtig gut."
Die beiden Corvette ZR1 spulten konstante Runden ab, vor allem die beiden Neuzugänge Tommy Milner und Richard Westbrook saßen oft im Auto. "Es macht Spaß", so der bisherige BMW Pilot Milner. "Wir haben mit den Dämpfern gespielt, ich habe alle Veränderungen gut spüren können. Das war wichtig." Westbrook fügt an: "Ich fühle mich sehr wohl. Immer, wenn ich wieder ins Auto darf, bekomme ich ein breites Grinsen ins Gesicht."

