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Sebring-Halbzeit: Crash zwischen Audi und Peugeot
Marc Gene reißt den Audi von Dindo Capello aus der Entscheidung - Montagny/Sarrazin/Lamy vor Highcroft und Oreca - GTE-Klasse klasse
(Motorsport-Total.com) - Ist das Zwölf-Stunden-Rennen von Sebring für Audi schon zur Halbzeit gelaufen? Nach sechs Stunden sind die Siegchancen der Ingolstädter tatsächlich nur noch minimal. Nachdem das Auto von Rockenfeller/Dumas/Bernhard nach zwei Reifenschäden in der Frühphase bereits sieben Runden aufgrund von Reparaturen verloren hatte, traf es kurz vor der Halbzeit auch noch das Schwesterauto.

© Audi
Audi wird wohl kaum noch einmal ganz nach vorne kommen können
Capello/Kristensen/McNish waren mitten im Kampf um die Spitze, als bei Peugeot-Werkspilot Marc Gene offenbar für einen kurzen Moment der Verstand aussetzte. Der Spanier wagte im harten Clinch gegen Dindo Capello ein Manöver, das niemals gut gehen konnte. Gene stieß mit seinem 908 viel zu optimistisch innen neben den Audo R15 TDI und räumte diesen ab (Youtube-Video!). Am Wagen von Capello brach die hintere Aufhängung.
Gene rutsche mit seinem neuen Peugeot geradeaus in die Reifenstapel. Die beiden beschädigten Topautos kamen zurück zur Box gehumpelt und mussten aufwändig wiederhergestellt werden. Audi verlor sieben Runden, Peugeot noch deutlich mehr. "Wir alle wissen, wie hart es dort auf der Strecke ist. Ich habe Respekt vor der Entscheidung meines Teamkollegen, die er innerhalb von Sekundenbruchteilen fällen musste", drückt sich Anthony Davidson diplomatisch aus.
"Schade, damit ist unser Chance zur Widerholung des Vorjahressieges vertan", erklärt Alexander Wurz. "Tut mir leid für die Kollegen von Audi. Aber so ist das Leben." An der Spitze ergab sich plötzlich ein ungewohnter Kampf zwischen alten und neuen Autos, zwischen Diesel und Benziner. Simon Pagenaud schoss sich mit dem neuen Highcroft-HPD am führenden Peugeot von Pedro Lamy vorbei und ging somit sensationell in Führung.
"Ich bin überrascht. Wir haben ein Setup gesucht, das uns im letzten Renndrittel gute Zeiten ermöglichen sollte. Aber jetzt läuft es zu diesem frühen Zeitpunkt schon so gut", lacht Pagenaud nach seinen schnellen Dreifachstint. Ein Lächeln konnte sich der Franzose kaum verkneifen, denn immerhin hatte er seinen Werksfahrerkollegen von Peugeot überrumpelt. Pagenaud zählt auch 2011 zum Le-Mans-Kader der Löwen.
"Ich bin Profi. Jetzt fahre ich gerade für Highcroft. Ich gebe alles. Egal, in welchem Auto ich gerade sitze. Es wird ein netter Kampf", sagt Pagenaud. Lamy hatte zwar in diesem Duell das Nachsehen, aber dennoch Humor. "Ich habe gesehen, dass unser Schwesterauto einen Crash hatte, war daher vorsichtig. So habe ich Simon Pagenaud ziehen lassen", sagt der Portugiese. Wenig später wurde beim Boxenstopp die alten Reihenfolge wieder hergestellt.
Seit dieser Action an der Spitze hat Franck Montagny im Peugeot vorne freie Fahrt. Der Franzose konnte sich phasenweise um über zehn Sekunden von Marino Franchitti (Highcroft) und Nicolas Lapierre (Oreca) absetzen, wurde aber durch eine Gelbphase (die siebte bereits!) wieder eingebremst. Auch Guillaume Moreau (OAK-Pescarolo), Guy Smith (Dyson-Lola-Mazda) und Neel Jani (Rebellion-Toyota) sind nicht chancenlos.

© ALMS
Die GTE-Autos sind in Sebring absolut auf Augenhöhe unterwegs Zoom
In der LMP2-Klasse ist das Lola-Honda-Coupé von Christophe Bouchut mittlerweile ohne echten Gegner. Das Schwesterauto, ein offener Lola-Honda, fiel weit zurück. Der favorisierte Oreca-Nissan von Signatech hat nach technischen Problemen bereits 13 Runden Rückstand. In der LMPC-Klasse führt zur Halbzeit Ryan Lewis (PR1-Mathiasen) vor Ryan Dalziel (Core).
Die bisherige Action in der GTE-Klasse ist kaum in wenige Absätze zu fassen. Immer wieder gab es Führungswechsel, immer wieder - teils heftige - Berührungen, immer wieder flogen Karosserieteile. Nachdem BMW über weite Strecken eine Doppelführung genießen durfte, schlug vor allem Ferrari erheblich zurück. Jaime Melo arbeitete sich mit dem neuen Risi-Ferrari F458 an den beiden M3 vorbei, Giancarlo Fisichella mischte munter in dem Kampf mit.
Auch der Porsche von Falken und die Corvette von Olivier Beretta zeigen sich immer wieder ganz weit vorne. Der Abstand der besten sechs GTE-Autos lag lange Zeit bei gerade einmal zehn Sekunden - nach sechs Stunden Rennzeit! "So sollte Rennsport sein. Das ist unglaublich toll", freut sich Joey Hand. "Unser BMW rennt richtig gut. Wir liefern uns feine Kämpfe an der Spitze. Ich will hier siegen. Meine Markenkollegen können dann gern Platz zwei bekommen.

