• 08.01.2008 14:23

Long: "Konnte es kaum glauben"

Die Vorbereitungen für die neue ALMS-Saison sind voll im Gange - Patrick Long, der 2008 für Penske starten wird, ist ganz besonders motiviert

(Motorsport-Total.com) - Patrick Long bereitet sich auf seine bisher wichtigste Saison vor. Der Amerikaner wird 2008 in der American-Le-Mans-Series (ALMS) mit einem vom Penske-Team eingesetzten Porsche RS Spyder an den Start gehen. Die Grundlage für das Renncockpit bei Penske legte der 26-Jährige bereits beim US-Grand-Prix 2002.

Titel-Bild zur News:

Patrick Long freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit Roger Penske

Frage: "Patrick, was war deine erste Begegnung mit Porsche und kannst du dich noch an deinen ersten Vertrag erinnern?"
Patrick Long: "Die erste Person, die ich kennen gelernt habe, war Uwe Brettel (heute Porsches Chef für weltweite Kundenrennautoservices; Anm. d. Red.) beim US-Grand-Prix 2002. Er managte dort den Porsche-Supercup und Danny Sullivan hat uns einander vorgestellt, denn er war viel für Porsche gefahren. Das lief alles über die Red-Bull-Driver-Search ab. Wir waren 16 Piloten und bekamen viel Interesse und Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Red Bull hatte die richtigen Leute engagiert, um den richtigen Amerikaner zu finden, daher dachte sich Porsche: Warum sollen wir nicht ein Auge darauf werfen? Danach wurde ich eingeladen, für sie im UPS-Porsche-Juniorteam zu testen."#w1#

Frage: "Als du damals dem Porsche-Juniorteam beigetreten bist, war das eine vergleichbare Gelegenheit wie nun der Penske-Deal?"
Long: "Als ich bei Porsche einstieg, wollte ich nicht DTM oder ChampCar-Pilot werden. Ich wollte mit Porsche eine gemeinsame Zukunft im Motorsport aufbauen. Auch wenn sie damals keinen Prototypen hatten, wusste ich, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde. Mein Ziel war, Profirennfahrer zu werden, und ich wusste, dass hierbei für einen Hersteller wie Porsche zu arbeiten der beste Weg sein würde. Porsche unterstützt seine Piloten unglaublich und ich wollte Teil davon werden. Man ist in der Fabrik angestellt und mit so vielen Teams, Serien und Ländern in Verbindung. Man weiß nie genau, wohin man geht. Porsche produziert mehr Rennwagen als irgendein anderer Hersteller, und daher gibt es immer ein Renncockpit. Die Fans hinter Porsche Motorsport waren seit Anbeginn dabei und es war eine tolle Erfahrung, viele dieser Menschen und ihre Leidenschaft kennen zu lernen."

Frage: "Welchen Einfluss hatten die Engagements bei PWL, Flying Lizard, Tafel und den anderen Teams in der ALMS?"
Long: "Das war prägend für meine Entwicklung als Pilot. Besonders die Zeit bei Petersen/White-Lightning für zwei Jahre, vor allem mit dem Sieg in Le Mans 2004, war unglaublich. Ich hatte auch Erfolg bei Lizards, Kevin Buckler und der Racer's Group in meiner ersten vollen Saison 2004. Meine Möglichkeiten für 2008 entstammen eigentlich aus meinen Leistungen für Tafel und Flying Lizards in Sebring und auf den Straßenkursen. Dort stand ich in der Auslage und konnte beweisen, was ich in den letzten fünf Jahren gelernt hatte. Ich möchte Sportwagen fahren und irgendwann auch in Indianapolis gewinnen."

Frage: "Wie sehr wird das Faktum, dass du ein Amerikaner bist, bei Roger Penske eine Rolle spielen?"
Long: "Ich bin stolz darauf, Amerikaner zu sein, aber ich habe nie daran gedacht, dass mir das Vorteile verschaffen könnte. Ich denke, dass meine Leistungen für mich sprechen."

Frage: "Hast du während der Saison oder gar beim Petit Le Mans von der Chance bei Penske gehört?"
Long: "Ich habe nicht daran gedacht, denn Ryan (Briscoe; Anm. d. Red.) und Sam (Hornish; Anm, d. Red.) waren auf dem Markt und wurden in Verbindung mit dem RS-Spyder-Programm gebracht. Die Fahrerwahl für einen Porsche-Prototypen ist sehr komplex. Ich will jede Saison das Beste geben und das für mich sprechen lassen. Ich dachte nie, dass das Cockpit mir zustehen würde. Als ich die Nachricht im TV sah, konnte ich es kaum glauben. Ehrlich: Ich tue mir jetzt noch schwer damit."

Frage: "Du hast oft über Danny Sullivan, Bobby Rahal, Kenny Bräck und andere wichtige Personen in deiner Karriere gesprochen. Wo würdest du Roger Penske einordnen?"
Long: "Natürlich ist er mein großer Held. Jeder junge amerikanische Pilot kennt Roger Penske. Ihm geht es immer ums Gewinnen. Heute gibt es viele Leute im Motorsport, aber echte Racer wie Roger haben Leidenschaft. Es ist spannend, mit ihm zu arbeiten, und ich freue mich sehr darauf, von ihm zu lernen. Er wird uns über Funk betreuen und auch bei den Fahrerwechseln coachen. Er kennt jeden seiner Mitarbeiter beim Vornamen und er motiviert alle dazu, nur eines zu wollen: zu gewinnen."