• 23.05.2010 10:34

  • von Roman Wittemeier

Laguna Seca: Sensationelles Rennen für Highcroft

Brabham/Pagenaud/Franchitti siegen nach furioser Aufholjagd in Laguna Seca, Konkurrenz mit viel Pech - Porsche schnappt BMW den GT-Sieg weg

(Motorsport-Total.com) - David Brabham und Simon Pagenaud haben sich die alleinige Führung in der Gesamtwertung der American Le-Mans-Series erarbeitet. Das Highcroft-Duo, das beim Sechs-Stunden-Rennen in Laguna Seca von Marino Franchitti unterstützt wurde, holte sich in einem furiosen Rennen in den Dünen von Monterey den Sieg vor dem Cytosport-Porsche von Klaus Graf, Sascha Maassen und Memo Gidley.

Titel-Bild zur News: Simon Pagenaud

Simon Pagenaud fuhr den Highcroft-Acura schnell weit nach vorne

Dabei hatte der Tag für Highcroft gar nicht gut begonnen. Die Offiziellen der ALMS hatten nach dem Qualifying festgestellt, dass die Acura-Mannschaft am Freitag einen Fehler gemacht hatte. Einer der drei Einsatzpiloten hatte nicht die Minimalzeit im Cockpit verbracht. Konsequenz: Brabham/Pagenaud/Franchitti mussten vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen.#w1#

Von Rang 35 arbeitete sich Startfahrer Pagenaud resolut im ersten Stint nach vorne, machte innerhalb der ersten Stunde viele Positionen gut. Unterdessen tobte an der Spitze ein herber Kampf. Zunächst hatte sich Graf mit dem Porsche RS Spyder an der Pole-Mannschaft von Dyson vorbeigeschoben, anschließend wurde der Deutsche nach einem kleinen Fahrfehler von Clint Field im Intersport-Lola überholt.

Nur Highcroft kam problemlos durch

Field hielt die Spitze über einige Runden und wehrte sich mit allen Mitteln gegen den wütenden Graf, der den Druck enorm hoch hielt. Mehrfach wechselte die Führung zwischen den beiden Kontrahenten. Doch Intersport hatte wieder einmal großes Pech. Nach nur einer Stunde gab der Turboader den Geist auf, Field musste mit dem Wagen nach nur 38 Runden parken.

Jörg Bergmeister

Die GT-Klasse bot in Laguna Seca wieder einmal ein unglaubliches Spektakel Zoom

Pagenaud hatte sich unterdessen bereits auf die dritte Position nach vorne gearbeitet. Er übergab den Acura an David Brabham, der wenig später den Restart nach einer Gelbphase konsequent nutzte. Der führende Cytosport-Porsche und der Dyson-Lola kamen sich beim Neustart in die Quere, Brabham fuhr einfach vorbei auf Platz eins. Anschließend musste Highcroft noch etwas zittern. Bis ins Ziel arbeitete man sich aber dennoch sieben Runden Vorsprung auf den Rest der ALMS-Welt heraus.

Zwar hielt der Dyson-Lola lange Zeit gut mit, aber zwei Zwischenfälle machten die gute Arbeit zunichte. Zuerst drehte sich Andy Meyrick und kollidierte dabei mit einem LMP-Challenge-Fahrzeug, später quittierte der Mazda seinen Dienst und musste am Streckenrand geparkt werden. Auch Cytosport schlug sich selbst. Memo Gidley hatte einen wilden Dreher und sammelte dabei reichlich Dreck auf. Fortan funktionierte das Getriebe nicht mehr richtig.

Immerhin Platz zwei für Cytosport

Immerhin brachte das Cytosport-Trio den RS Sypder auf Platz zwei ins Ziel. Jubel gab es unterdessen bei Highcroft. "Im letzten Stint ging es um alles oder nichts", sagt Marino Franchitti. Highcroft hatte sich im Gegensatz zu Dyson gegen neue Reifen entschieden. "Ich bin herumgedriftet wie im Rallyeauto. Ich bin sehr froh, dass ich auf der Strecke geblieben bin. Ein Schaden hätte uns nicht gut getan, denn das Auto wird schon am kommenden Freitag in Richtung Le Mans transportiert."


Fotos: ALMS in Laguna Seca


"Die ersten Runden waren sehr aufregend", schildert Pagenaud, der in der Frühphase Schwerstarbeit verrichten musste. "Aber das Team hat tolle Arbeit geleistet." Braham schließt sich der Aussage seines französischen Teamkollegen an: "Man kann der Mannschaft gar nicht genug danken. Das war heute eine eindrucksvolle Demonstration eines richtig sauberen Langstreckenrennens. Wir haben keine Fehler gemacht, alle waren in Topform. Diesen Schwung müssen wir nun mit nach Le Mans nehmen."

Weil außer Highcroft und Cytosport die gesamte Prototypen-Szene auf der Strecke blieb, wurde das Dyson-Trio trotz des Ausfalls auf Rang drei der Klasse gewertet. In der Prototypen-Challenge setzten sich Tucker/Bouchut durch einen Klassensieg nun allein an die Spitze der Gesamtwertung. Das Level-5-Duo, das in Laguna Seca von Mark Wilkins unterstützt wurde, rettete sich knapp vor dem Genoa-Oreca ins Ziel. Pappas/Bleekemolen/Bleekemolen holten den Sieg in der GT-Challenge.

Erwartet spannend war der Kampf in der GT-Klasse. Die beiden BMW, die Corvettes, die Ferraris von Risi und Extreme Speed sowie der Flying-Lizard-Porsche von Bergmeister/Long boten den Zuschauern eine herrliche Schlacht im den Sieg. Die Führung wechselte immer wieder. Auch als sich die Szene kurz vor dem Ende etwas beruhigt hatte, war die Schlacht für den zu diesem Zeitpunkt führenden BMW von Müller/Hand noch nicht gewonnen.

Moderner Siebenkampf: Die Schlacht in der GT-Klasse

Der M3 ging in der Spitzenposition in die letzte Gelbphase des Rennens. Im Nacken hatte Joey Hand dabei den Porsche von Patrick Long und die Corvette von Oliver Gavin. Beim Restart kam es zum großen Showdown. "Joey ließ die Tür etwas offen und ich konnte mich dann in Kurve elf vorbeipressen", schildert Long die entscheidende Szene, die Flying-Lizard den sensationellen Sieg brachte. Den wütenden Attacken des Amerikaners im BMW erwehrte sich Long bis zum Schluss. Auf dem Zielstrich hatte der Porsche 0,365 Sekunden Vorsprung.

Tracy Krohn

Staub in Monterey: Die Krohn-Mannschaft war nicht die einzige auf Abwegen Zoom

"Mir war klar, dass Joey das nicht auf sich sitzen lassen wollte", schildert Long. "Wir haben uns heute von Platz acht ganz nach vorne gearbeitet. Das war klasse." Teamkollege Jörg Bergmeister grinste angesichts der Spannung in den letzten Runden nur. "Das war entspannter als im letzten Jahr", so der Deutsche. "Damals hatten wir echte Probleme mit der Corvette von Magnussen im Nacken." Damals waren die beiden Fahrzeuge im harten Kampf auf der Zielgeraden kollidiert.

Die Corvette von Gavin/O'Connell eroberte in der Laguna-Seca-Schlacht schließlich den dritten GT-Rang. Die Risi-Mannschaft hatte unterdessen Pech und fiel am Ende noch um zwei Runden zurück auf Platz vier. Daher konnten sich Bergmeister/Long nun einen ordentlichen Vorsprung in der GT-Gesamtwertung auf die Konkurrenz von Melo/Bruni herausarbeiten. Die beiden BMW liegen auf den Plätzen drei und vier.

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