Graf/Luhr feiern Start-Ziel-Sieg in Laguna Seca

(Motorsport-Total.com) - Das Sechs-Stunden-Rennen in Laguna Seca war eine klare Angelegenheit für das Muscle-Milk-Team. Klaus Graf und Lucas Luhr dominierten von der Pole-Position und feierten einen Start-Ziel-Sieg. Es war der zweite Triumph in der American Le-Mans-Series in Folge. Graf/Luhr führen nun auch alleine die Meisterschaft an. Das zweite Auto in der P1-Klasse wurde mit 20 Runden Rückstand gewertet. Platz zwei im Gesamtklassement und der Sieg in der P2-Wertung ging an das Level-5-Team mit Scott Tucker, Franck Montagny und Luiz Diaz. Am spannendsten ging es in der GT-Klasse zu. Schließlich setzten sich Oliver Gavin und Tommy Milner mit der Corvette durch. Jan Magnussen und Antonio Garcia sorgten für einen Doppelsieg

Die großen Sieger waren Graf und Luhr. Lediglich am Start gab es Turbulenzen, denn Graf meinte, der Dyson-Bolide habe einen Frühstart begangen. Der HPD ARX-03a übernahm aber sofort die Kontrolle und Graf/Luhr dominierten nach Belieben. Es war ein schöner Heimsieg für das Muscle-Milk-Team, denn die Mannschaftbasis liegt nur etwa drei Stunden von Laguna Seca entfernt. "Es war ein gutes Rennen für das Team, speziell da wir jetzt zwei Siege vor unseren Fans in Californien gefeiert haben", sagt Luhr.

"Das war für das gesamte Team und unsere Motivation sehr wichtig. Es war sehr schön. Es waren viele Freunde und Familienmitglieder der Picketts hier, die uns kräftig unterstützt haben. Wir können ihnen zwei Siege in Folge zeigen. Klaus ist zu Beginn sehr gut gefahren und wir hatten schon früh einen großen Vorsprung. Wir mussten konzentriert bleiben, uns aus den Problemen heraushalten und ins Ziel kommen. Das haben wir getan." Graf/Luhr waren davor schon in allen Trainings die Schnellsten gewesen und haben das Wochenende klar dominiert.

Spannender ging es in den übrigen Klassen zu. Das Level-5-Team hat nun in diesem Jahr alle drei Rennen der P2-Wertung für sich entschieden. Dennoch gab es mehrere Strafen und unterschiedliche Teams führten einmal die Klasse an. Schließlich setzte sich der Bolide mit Montagny/Tucker/Diaz durch. Im Gesamtklassement wurden sie Zweite. "Das Team ist bereit um für Gesamtsiege zu kämpfen", sagt Diaz. "Die P1-Boliden sind etwas schneller auf den Geraden. Wir wollen uns Rennen für Rennen weiterentwickeln. Die Aerodynamik des Autos ist großartig", lobt er den HPD ARX-03b. "Auch mechanisch ist es gut. Es ist ein unglaubliches Auto."

Das Schwesterauto mit der Startnummer 55 schied in Führung liegend durch einen Unfall aus. Ironischerweise war Montagny auch auf diesem Wagen gemeldet gewesen. Lange kämpfte Level 5 gegen den Morgan-Nissan von Martin Plowman, David Heinemeier-Hansson und Antonio Pizzonia. Mechanische Probleme sorgten aber für einen Rückfall. Es wurde zwar Platz zwei in der P2-Wertung, aber in der Gesamtwertung nur Rang 20. Das Dempsey-Team rund um Hollywood-Star Patrick Dempsey wurde beim P2-Debüt Klassenvierte.

Die Prototypen-Challenge-Klasse war bis zum Schluss hart umkämpft. Die Entscheidung fiel erst in den letzten Runden. Colin Braun überholte Bruno Junqueira, als dieser einen GT-Challenge-Boliden überrunden wollte. Somit feierte Core-Autosport den dritten Klassensieg im dritten Saisonrennen. Braun und Jon Bennett wurden in der Gesamtwertung Dritte. Vierte wurden Junqueira/Roberto Gonzalez und Tomy Drissi. In der Prototypen-Challenge wird mit Oreca FLM09 gefahren. Dadurch ging es eng zu, denn die Top 3 der Klasse waren im Ziel nur durch 1,7 Sekunden getrennt.

GT-Doppelsieg für Corvette

Am spannendsten war es wie immer in der GT-Klasse. In der Schlussphase lagen die ersten sieben Fahrer innerhalb von wenigen Sekunden und alles war möglich. Dazu zählten die beiden Corvette, die beiden BMW und die Porsche von Flying-Lizard und dem Falken-Team. Etwa eine Stunde vor Ablauf der Zweit überholte Gavin in der Zielkurve den Porsche von Wolf Henzler. Das war schließlich auch die Entscheidung um den Sieg.

In der letzten Stunde forderte noch Bill Auberlen im BMW Gavin heraus, doch er wurde noch von Magnussen in der zweiten Corvette überholt. Der Doppelsieg war perfekt. Gavin/Milner gewannen knapp vor Magnussen/Garcia. Der BMW mit Jörg Müller/Auberlen wurde Dritter, gefolgt von ihren RLL-Teamkollegen Dirk Müller/Joey Hand. Der Porsche von Jörg Bergmeister/Patrick Long/Richard Lietz musste sich dem Ferrari von Scott Sharp/Johannes van Overbeek geschlagen geben und wurden Klassensechste.

Obwohl die Corvette mit der Startnummer vier schließlich den Sieg feiern durfte, war das Rennen nicht problemlos verlaufen. Es gab Schwierigkeiten mit der Tankanlage und bei einem Boxenstopp klemmte ein Reifen. "In unserer Klasse ging es so eng zu. Man durfte nie nachlassen", sagt Gavin. "In der Boxengasse gab es mehrere brenzlige Situationen. Dann überholte mich auch noch Wolf. Es war hart aber fair. Er ließ mir in der letzten Kurve genug Platz. Es war ein tolles Rennen für mich."

In der GT-Challenge-Klasse eroberten Jeroen Bleekemolen und Emilio Di Guida für das TRG-Team den ersten Sieg. Sie saßen am Steuer eines Porsche 911 GT3 Cup. Das nächste ALMS-Rennen findet erst Anfang Juli in Lime-Rock statt. Die Konzentration der Langstreckenszene richtet sich nun auf den 24-stunden-Klassiker von Le Mans.