• 08.08.2010 10:57

  • von Roman Wittemeier

Dyson gewinnt die Mid-Ohio-Schlacht

Chris Dyson und Guy Smith feiern den ersten ALMS-Gesamtsieg mit dem Lola-Mazda - GT2: Ferrari vor Corvette und BMW

(Motorsport-Total.com) - Cytosport konnte nicht, Highcroft musste nicht und Drayson schaffte es nicht: Beim Rennen der American Le-Mans-Series (ALMS) in Mid-Ohio schlug die große Stunde der Dyson-Mannschaft. Guy Smith und Chris Dyson sicherten sich mit ihrem Lola-Mazda nach einem spannenden Duell gegen Brabham/Pagenaud hauchdünn den Sieg und somit den ersten Gesamterfolg in der ALMS überhaupt.

Titel-Bild zur News:

Chris Dyson und Guy Smith setzten sich gegen den Highcroft-Acura durch

Nach dem Crash von Greg Pickett mit dem Cytosport-Porsche am Donnerstag war das Feld der Prototyen ohnehin sehr reduziert. Die Polemannschaft von Drayson zog sich nach Fahrfehlern des Chefs ganz schnell aus der Entscheidung zurück. Zu Beginn konnte Paul Drayson als Startfahrer zwar noch halbwegs mithalten, aber zwei Ausritte durch die Wiese bedeuteten nach einigen Runden nur noch Platz vier. Später rammte er mit seinem Lola-Judd einen Porsche und schied endgültig aus. "Ein bitteres Ende eines schönen Wochenendes", kommentiert der Brite enttäuscht.#w1#

Vorne hatte sich unterdessen der Intersport-Lola etwas von Dyson und Highcroft abgesetzt. Die Power des früheren LMP1-Boliden sorgte für Chancenlosigkeit der beiden Ex-LMP2-Wagen. Doch Field/Field fielen aufgrund eines langen Boxenstopps nach etwa zwei Stunden hinter den Dyson-Lola und den Highcroft-Acura zurück. Später musste der Intersport-Lola mit schwerwiegenden Problemen an der Motorensteuerung an die Box.

Vorne konnte Chris Dyson die Spitze halten, doch Simon Pagenaud machte in den letzten 20 Minuten des Rennens immer mehr Druck. Der Abstand bewegte sich - je nach Überrundungen - zwischen einer halben und drei Sekunden. In den letzten Umlauf gingen die beiden Siegkandidaten mit einem hauchdünnen Abstand von 0,4 Sekunden. "Das wurde für uns eine unglaublich lange Runde", sagt Teambesitzer Rob Dyson.

Chris Dyson behält die Nerven

Sein Sohn Chris behielt jedoch die Nerven, manövrierte sich konsequent und sicher durch die Riege der Nachzügler und überquerte die Ziellinie rund eine halbe Sekunde vor Pagenaud im Acura. "Einfach toll, dass wir endlich unseren ersten Gesamtsieg feiern dürfen", meint der Teamboss. "Guy und Chris haben einfach komplett Vollgas gegeben. Sie haben sich toll im Verkehr durchgewühlt, ohne eine Berührung zu haben. Das war wohl der Schlüssel."

"Insgesamt war es ein tolles Rennen", erklärt Pagenaud nach der misslungenen Aufholjagd. "Das Rennen war nicht lang genug. Wenn es noch ein paar Runden länger gedauert hätte, dann wäre sicherlich eine Chance gekommen. Aber wir sind auch so alles andere als unzufrieden." Kein Wunder: In Abwesenheit von Klaus Graf und Cytosport konnten sich die Highcroft-Piloten an der Spitze der Gesamtwertung weiter absetzen. "Das waren gute Punkte, die uns helfen", meint Brabham.


Fotos: ALMS in Lexington


Nach dem Ausscheiden von Drayson und den technischen Problemen am Intersport-Lola holten sich Willman/Drissi mit dem Lola-AER von Autocon den dritten Rang in der Prototypenklasse. Die beiden mussten sich jedoch im Gesamtklassement nur mit Rang vier begnügen. Tucker/Bouchut waren als Sieger der Prototypen-Challenge auf Gesamtrang drei eine satte Runde voraus.

In der GT-Klasse erlebten die Zuschauer erneut einen heißen Kampf der verschiedenen Hersteller. Die Polemannschaft Fisichella/Vilander schied mit dem Risi-Ferrari zwar aus, aber die Teamkollegen Melo/Bruni im Schwesterato entschieden die große Show für sich. Danach hatte es zwischenzeitlich nicht ausgesehen, denn während einer Gelbphase hatten sich aufgrund der besseren Taktik bereits beide BMW nach vorne geschoben.

BMW holt das Maximale heraus

Der der Ferrari F430 lief auf der schnellen und kurzen Strecke besser. Melo schob sich an den beiden M3 vorbei, einzig Oliver Gavin in der Corvette konnte mitziehen. Während Bill Auberlen am Ende auf Absicherung des Podestplatzes aus war, boten sich die beiden führenden Fahrzeuge noch ein schönes Duell. Melo rettete sich am Ende nur 0,582 Sekunden vor Gavin über die Linie. "Ich bin locker geblieben und habe Fehler vermieden", erklärt Melo. "Das war hart. Aber es war einfach wichtig, hier zu gewinnen."

Jubel bei Risi-Ferrari: Bruni/Melo fahren den Sieg in der GT-Klasse ein Zoom

"Ein ganz tolles Rennen", sagt Gavin. "Ich wäre gern ganz vorne gelandet, aber es reichte einfach nicht, um Jaime im Ferrari zu packen. Zwischenzeitlich gab es einen tollen Kampf gegen Bill Auberlen. Es war teilweise wirklich eng und haarig, aber es ging stets fair zu." Milner/Auberlen können zwar mit dem dritten Platz leben, aber es war für BMW vielleicht mehr drin. "Das sind solche Rennen, wo du die Punkte mitnehmen musst. Die können in der Meisterschaft ganz wichtig sein", so Teamchef Bobby Rahal.

"Das war hart", meint Tommy Milner. "Im ersten Stint habe ich früh einen Reifen zu hart rangenommen, ich hatte deswegen über fast 15 Runden viel zu wenig Grip. Aber trotzdem habe ich Anschluss halten können." Auberlen kommentiert: "Unser Auto war für Platz drei gut, genau diesen Platz musst du dann auch holen. Großes Kompliment an unsere Mannschaft, denn die haben es mit klugen Entscheidungen geschafft, uns sogar zwei Mal an die Spitze zu bringen. Das war großartig!"

Der zweite BMW von Hand/Müller kam auf Rang sechs ins Ziel. Nach der schlechten Leistung im Qualifying zeigten die Münchener also im Rennen eine erhebliche Steigerung. Die in der Gesamtwertung führenden Bergmeister/Long (Flying-Lizard-Porsche) fuhren auf den vierten Rang. Konsequenz: Auberlen/Milner konnten den Abstand in der Meisterschaft immerhin um einige Punkte verkürzen. Das nächste Rennen findet in zwei Wochen auf der Road Amerika in Elkhart Lake statt.

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