Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Die Allan-McNish-Show beim Petit-Le-Mans!
Allan McNish drückte dem Petit-Le-Mans seinen Stempel auf - Audi-Sieg nach zwei Runden Rückstand, Porsche gewinnt den LMP2- und den GT2-Titel
(Motorsport-Total.com) - Die Geschichte des Petit-Le-Mans anno 2008 ist gleichzeitig auch die fast unglaubliche Geschichte des Allan McNish: Der Schotte zerschlug sich eine Stunde vor dem Rennstart in seiner Aufwärmrunde auf kalten Reifen Teile der Karosserie und die hintere Radaufhängung. Als das Rennen in Road Atlanta pünktlich freigegeben wurde, stand der Mc-Nish-Audi mit der Startnummer eins noch zu Reparaturarbeiten in der Box!

© xpb.cc
Allan McNish war beim Audi-Sieg im Petit Le Mans der alles überagende Fahrer
Die Audi-Mannschaft brachte den R10 schließlich mit zwei Runden Rückstand auf die Strecke und McNish machte sich auf eine historisch anmutende Aufholjagd. Bereits nach drei Stunden war der Audi wieder in der Führungsrunde zurück auf Platz drei - und am Ende sollte der Schotte über sich hinauswachsen und gewinnen.#w1#
Peugeot gegen Audi - so lautete auch in Road Atlanta das Dauerduell der letzten Sportwagen-Jahre um den Gesamtsieg beim drittgrößten Le-Mans-Event des Jahres. Nach knapp zehn Stunden Renndistanz kulminierte sich das Duell der ewigen Rivalen auf einen Zielsprint von 35 Runden zu, der an Spannung kaum zu überbieten war.
Denn nach 359 der 394 Runden kam es zum vorletzten Restart nach Gelbphase Nummer zehn, die die Spitzenfahrzeuge zuvor wieder dicht zusammen gebracht hatte. Fünf Autos befanden sich noch in der Führungsrunde, darunter die beiden Audi R10, der Peugeot 908 und zwei der Porsche Spyder, die im Kampf um das Gesamtklassement jedoch nicht eingreifen konnten.
Klien stark, McNish stärker
Audi-Pilot Marco Werner verteidigte beim Restart seine Führungsposition, doch Christian Klien befand sich in seinem Peugeot 908 direkt dahinter. Der Österreicher zeigte in seinem erst zweiten Sportwagen-Rennen bei Dunkelheit eine bärenstarke Vorstellung und schob sich entschlossen an Werner vorbei in Front.
Aber dahinter stürmte der McNish-Audi auf neuen Reifen in Riesenschritten heran und überholte seinerseits erst seinen Teamkollegen Werner, und eine Runde später auch Klien. Letzterer wollte zwar noch einmal kontern und kam dabei sogar mit zwei Rädern ins Gras, aber danach war der Peugeot-Widerstand gebrochen.
McNish gewann für Audi also das neunte Petit-Le-Mans in Folge, was nichts anderes bedeutet, als dass die Ingolstädter in Road Atlanta noch ungeschlagen sind. Denn seit dem Jahr 2000, als man zum ersten Mal antrat, stand man auf dem Siegerpodest immer auf dem höchsten Treppchen.
Doch auch Porsche hatte allen Grund zum Feiern. Nach nur 17 Runden - oder etwa einer halben Rennstunde - konnte das Team seinen Masterplan im Prinzip schon ad acta legen, dem harten LMP2-Titelkonkurrenten aus dem Hause Acura-Honda durch dem Einsatz von gleich drei Spyder so viele Punkte wie möglich abspenstig zu machen.
Debakel für Acura, zwei Titel für Porsche
Denn Scott Sharp setzte seinen Highcroft-Acura - den härtesten Porsche-Titelkonkurrent - in Turn 10 in die Mauer und musste aufgeben. Auch die De-Ferran-Mannschaft, und später das Team um Adrian Fernandez gerieten im Rennverlauf in Probleme, so dass für das Porsche-Trio als einziger ernsthafter LMP2-Konkurrent lediglich der Andretti-Green-Acura übrig blieb.
Jener entpuppte sich jedoch als ein hartnäckiger Störenfried, bevor Franck Montagny mit einem Horror-Unfall das Acura-Desaster von Road Atlanta komplettierte: Der Franzose rammte unschuldig beim vorletzten Restart in mittlerweile völliger Dunkelheit zwei gestrandete Kontrahenten, und machte so den Weg für den völligen LMP2-Triumph der Porsche-Flotte frei.
Die Folge des Montagny-Unfalles war für die Spyder-Teams natürlich angenehm: Castroneves/Briscoe gewannen vor Dumas/Bernhard und Long/Maassen/Collard die LMP2-Klasse ungefährdet, was Dumas/Bernhard ein Rennen vor Saisonende auch die ALMS-Titelverteidigung in der LMP2-Kategorie einbrachte.
In der GT2-Klasse schlug sich der Flying-Lizard-Porsche von Henzler/Bergmeister/Lieb über weite Strecken des Rennens mit den beiden Ferrari F430 von Risi Competizione (Melo/Salo) und Tafel Racing (Farnbacher/D.Müller) herum.
Der Risi-Ferrari gewann die GT2-Kategorie in Road Atlanta knapp vor Henzler/Bergmeister/Lieb, aber auch hier hatte Porsche Grund zur Freude, denn Wolf Henzler und Jörg Bergmeister sind mit diesem Ergebnis gleichzeitig auch die neuen Champions in der GT2-Klasse.
Das Resultat vom Petit-Le-Mans:
01. LMP1 Capello/McNish/Pirro (Audi R10 TDI) - 394 Runden
02. LMP1 Minassian/Sarrazin/Klien (Peugeot 908 HDI) - 394
03. LMP1 Luhr/Werner (Audi R10 TDI) - 394
04. LMP2 Briscoe/Castroneves (Porsche RS Spyder) - 394
05. LMP2 Bernhard/Dumas (Porsche RS Spyder) - 394
06. LMP2 Briscoe/Maassen/Collard (Porsche RS Spyder) - 392
07. LMP2 Franchitti/Leitzinger/Lally (Porsche RS Spyder) - 391
08. LMP2 De Ferran/Pagenaud/Dixon (Acura ARX-01B) - 388
09. LMP2 Dyson/Smith (Porsche RS Spyder) - 384
10. GT1 O'Connell/Magnussen/Fellows (Chevrolet Corvette C6.R) - 365
11. GT1 Beretta/Gavin/Papis (Chevrolet Corvette C6.R) - 359
12. GT2 Salo/Melo (Ferrari 430 GT) - 358
13. GT2 Bergmeister/Henzler/Lieb (Porsche 911 GT3 RSR) - 358
14. LMP1 Pla/Watts (Ginetta-Zytek 07S) - 355
15. GT2 Farnbacher/D.Müller (Ferrari 430 GT) - 355
16. LMP2 Montagny/Andretti/Kanaan (Acura ARX-01B) - 347
17. GT2 Jonsson/Krohn/van de Poele (Ferrari 430 GT) - 346
18. GT2 Aucott/Kaffer/Daoudi (Ferrari 430 GT) - 344
19. GT2 Neiman/Pechnik/Law (Porsche 911 GT3 RSR) - 339
20. GT2 Tafel/Figge/Ehret (Ferrari 430 GT) - 331
21. GT2 Van Overbeek/Pilet (Porsche 911 GT3 RSR) - 311
22. GT2 Cocker/Drayson/Turner (Aston Martin Vantage) - 294
23. GT2 Basseng/Pastorelli/Pastorelli (Porsche 911 GT3 RSR) - 291
24. GT2 Pappas/Lazzaro/Pilgrim (Ford GT-R) - 291
25. GT2 Milner/Hand/Wirth (Panoz Esperante Ford) - 282
26. LMP2 Fernandez/Diaz/Jourdain (Acura ARX-01B) - 281
27. GT2 Feinberg/Hall (Dodge Viper) - 280
28. GT2 Werner/Miller/Hardt (Porsche 911 GT3 RSR) - 277
29. GT2 Robertson/Murry/Robertson (Ford GT-R) - 263
30. LMP1 Lewis/Hines/Forgeois (Lola B07/17 Judd) - 237
31. LMP1 Field/Field/Berry (Lola B06/10 AER) - 160
32. LMP1 Campbell-Walter/Primat/Simpson (Creation CA07 AIM) - 138
33. LMP1 Burgess/McMurry/Willman (Lola B06 10 AER) - 122
34. LMP1 Hall/Halliday/Stirling (Creation CA07 AIM) - 113
35. LMP1 Jeannette/Mowlem/Johansson (Zytek 07S) - 73
36. GT2 Gigliotti/Drissi/Goossens (Riley Corvette C6) - 37
37. LMP2 Brabham/Sharp/Franchitti (Acura ARX-01B) - 16

