• 21.08.2011 09:21

  • von Roman Wittemeier

ALMS: Graf siegt im dramatischen Finish!

Spannendes Finale auf der Road America: Klaus Graf rettet einen Vorsprung von 0,112 Sekunden - Erster GT-Sieg für den Ferrari 458 Italia - BMW auf dem Podest

(Motorsport-Total.com) - Die American-Le-Mans-Series (ALMS) hat eines der spannendsten Finale aller Zeiten erlebt. Obwohl der sechste Saisonlauf auf der Road America am Samstag sogar über vier Stunden ging, wurde das Rennen erst im Fotofinish entschieden. Das glücklichere Ende hatte Klaus Graf für sich. Der Deutsche rettete sich mit seinem Lola-Aston Martin genau 0,112 Sekunden vor Guy Smith (Dyson-Lola) über die Ziellinie.

Titel-Bild zur News:

Tolles Duell: Klaus Graf hatte in der Endphase stets Guy Smith im Nacken

Beim Start hatte zunächst Lucas Luhr die Nase vorn behalten, wurde jedoch schon in der dritten Kurve von Steven Kane im zweiten Dyson-Wagen überrumpelt. Der Lola-Mazda konnte sich fortan an der Spitze halten, dahinter folgten Luhr und Chris Dyson. Kane/Al Masaood schieden nach 62 Runden wegen einer Kollision aus, Klaus Graf ging in Führung und hatte schnell Guy Smith im Nacken.

In den letzten 20 Minuten kam es zum großen Showdown. Smith hatte sich mit schnellen Runden an das Heck des Aston Martins geschoben, machte stets Druck. Graf verteidigte sich mit allen Mitteln, manövrierte sich mutig durch den dichten Verkehr - fehlerlos. "Die letzten 20 Minuten waren wohl die härtesten meiner gesamten Karriere", sagt der Deutsche. "Ich kann mich nicht erinnern, dass ich zum Ende schon einmal so pushen musste."

Graf hielt dem Druck bis zum Zielstrich stand. Die letzte Runde hatte es dabei in sich. Beide LMP1-Autos flogen den gut vier Kilometer langen Umlauf fast nebeneinander, das letzte Teilstück bergauf zur Ziellinie lagen die beiden gleichauf. Ein Fotofinish allererster Güte: Die Zeitmessung ergab am Ende einen Vorsprung von gerade einmal 0,112 Sekunden. So eng war es in der ALMS noch nie!

Kaum zu sehen: Hinter Klaus Graf hängt Guy Smith im Dyson-Lola Zoom

"Wir hatten etwas Glück, dass 50 Minuten vor dem Ende recht passend für uns eine Gelbphase kam", sagt Graf. "Wir haben insgesamt eine tolle Show geboten und gezeigt, dass in der ALMS einige der besten Sportwagenpiloten der Welt unterwegs sind." In der zweiten Rennhälfte kaute Lucas Luhr angesichts der Spannung an den Fingernägeln. "Es ist einfacher, wenn man selbst fährt. Es ist ein emotionaler Tag, vor allem auch durch die Tatsache, dass wir den Sieg im vergangenen Jahr zwei Kurven vor Schluss verloren hatten."

"Klaus hat sich im Verkehr manchmal wirklich richtig gut lösen können", zollt Smith Respekt für seinen Konkurrenten. "Aber diese vier oder fünf Sekunden habe ich immer wieder aufholen können. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, weil es am Ende so knapp war. Aber es war ein super Rennen." Teamkollege Chris Dyson ergänzt: "Es war eines der besten Rennen überhaupt. Mehr kann man sich als Fan doch gar nicht wünschen."

Als beste LMPC-Mannschaft sicherten sich Junco/Leitzinger Gesamtrang drei auf der Road America, drittbestes LMP1-Team war Autocon (Burgess/McMurry) auf Rang sieben. Ohne Konkurrenz in ihrer Klasse fuhren Tucker/Bouchut/Diaz mit ihrem LMP2-Lola-HPD einen sicheren fünften Gesamtrang ein. Deutlich mehr Action war in der heiß umkämpften GT-Klasse geboten.


Fotos: ALMS auf der Road America


Zu Beginn konnte Joey Hand die von BMW Teamkollege Dirk Müller herausgefahrene Pole-Position perfekt nutzen. Der Amerikaner zog an der Spitze des GT-Feldes seine Runden, dahinter ging es eng zu. Manchmal auch zu eng: Oliver Gavin (Corvette) und Toni Vilander (Ferrari) kamen sich an der Boxenausfahrt in die Quere und legten eine Synchronpirouette in der ersten Kurve hin - ohne nachhaltige Folgen.

Anschließend boten sich die drei Marken BMW, Corvette und Ferrari einen heißen Kampf um die Spitze. Phasenweise konnte Gavin in Front ziehzen, dann holte BMW durch einen schnelleren Stopp die Führung mit Dirk Müller zurück. Eine weitere Runde von Boxenstopps wirbelte das Feld dann noch einmal durcheinander. Jaime Melo setzte sich im Risi-Ferrari an die Spitze, gefolgt von Müller (BMW) und Magnussen (Corvette).

Jaime Melo liebt sein Gefährt: Streicheleinheiten für den F458 Italia Zoom

In der letzten Rennstunde versuchten einige Mannschaften über besondere Taktiken ihr Glück. Die zweite Corvette von Milner/Beretta lag dadurch zwischenzeitlich auf Siegkurs, aber der Amerikaner versenkte den Wagen in der Mauer. Der BMW von Auberlen/Werner bekam nur auf einer Seite neue Pneus, sparte somit Zeit beim Stopp. Aber auch dies zahlte sich nicht aus. Das Duo wurde schnell wieder von Jaime Melo (Ferrari) kassiert.

Der Brasilianer ließ schließlich nichts mehr anbrennen, fuhr zum ersten Saisonsieg für Risi. "Dieser Sieg ist wichtig für uns, wichtig für Ferrari", so Melo, der somit den 458 Italia zu ersten ALMS-Ehren pilotierte. "Es war wirklich nicht einfach, ich durfte mir keinerlei Fehler erlauben. In der ersten Rennhälfte haben wir die anderen erst einmal untereinander kämpfen lassen und uns herausgehalten. Das war genau die richtige Taktik."

BMW brachte am Ende beide Autos auf das Podium und behält somit auch die Führung in beiden GT-Gesamtwertungen. Auberlen/Werner sicherten sich Platz zwei vor den Markenkollegen Hand/Müller. Den besten Porsche steuerten Jörg Bergmeister und Patrick Long in einem soliden Rennen auf Platz vier. Der Fyling-Lizard-911er war jedoch stets um etwa eine halbe Sekunde zu langsam.

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