• 20.04.2008 10:42

  • von Roman Wittemeier

ALMS: Audi-Doppelsieg in Long Beach

Megaspannung in Long Beach - Audi holt sich den Doppelerfolg auf den letzten Drücker - Dirk Müller im Tafel-Ferrari erneut in der GT2-Klasse vorn

(Motorsport-Total.com) - Training ist Training und Rennen ist Rennen - diese allgemeingültige Motorsport-Weißheit hat sich selten so sehr bewahrheitet wie beim dritten Saisonrennen der American-Le-Mans-Series (ALMS) in Long Beach. In den prachtvollen Straßen der Hafenstadt schnappte sich Audi kurz vor Schluss den Doppelsieg, der starke Acura konnte überraschend die Armada der erfolgreichen Porsche RS Spyder besiegen und in der GT2-Klasse kämpfte sich Dirk Müller im Ferrari F430 zum zweiten Sieg in Folge.

Titel-Bild zur News: Marco Werner

Sieg in Long Beach: Marco Werner bejubelt den Erfolg auf der Ziellinie

Am Ende jubelten Marco Werner und Lucas Luhr am lautesten, weil sie das Schwesterauto von Emanuele Pirro und Frank Biela um knapp zwei Sekunden auf den zweiten Rang verweisen konnten. Der von der Pole-Position ins Rennen gestartete Penske-Porsche von Romain Dumas und Timo Bernhard hatte lange Zeit das Tempo an der Spitze vorgeben, hatte dabei allerdings immer einen der Audi R10 TDI im Nacken. Luhr hatte den Grundstein zum Erfolg bereits sehr früh gelegt, denn innerhalb seines ersten Stints war er von Platz sechs auf Rang zwei vorgefahren.#w1#

Hochspannung bis zum Schluss

Die endgültige Entscheidung fiel erst elf Minuten vor dem Rennende, als sich Marco Werner nach einer späten Safety-Car-Phase am führenden RS Spyder vorbeidrängte und vorne wegziehen konnte. Nur kurze Zeit später zogen die Teamkollegen nach und machten somit den standesgemäßen Doppelerfolg der LMP1-Autos perfekt. "Ich konnte es kaum mit ansehen", erklärte Luhr den Husarenritt seines Teamkollegen nach der Zieldurchfahrt.

"Das Team sagte mir die ganze Zeit, dass es schon gut gehen würde. Ich meinte, ich sei zu alt für so etwas und konnte einfach nicht zuschauen", brachte der Ex-DTM-Pilot die Spannung der letzten Minuten auf den Punkt. "Ich glaube, Romain hatte nicht mit meinem Angriff gerechnet", erklärte Werner. Und weiter: "Da war ein GT-Fahrzeug im Weg und da habe ich es eben versucht. Es war nicht allzu viel Risiko dabei. Ich wusste, dass er besser auf der Bremse sein würde, aber ich habe dann einfach zugemacht."

Nach seinem ebenso harten wie erfolgreichen Angriff auf den Spitzenreiter konnte Werner die Leistung seines Dieselboliden in den verbleibenden Runden gut ausnutzen und sich einen sicheren Vorsprung herausfahren. Auf ähnliche Art und Weise brachte Pirro das Schwesterauto auf Rang zwei und das Drama der letzten Runden war für die Penske-Mannschaft damit immer noch nicht vorbei, denn in der vorletzten Runde zog Acura-Mann David Brabham auch noch vorbei und schnappte Porsche sogar den Klassensieg ebenfalls noch weg.

Müller und Farnbacher mit Fotofinish

"Das Überholmanöver fühlte sich sehr nett an", jubelte Brabham. "Mein Team hatte mit gesagt, dass nicht mehr viel Zeit bleibe. Also habe ich gedacht, wenn ich jetzt nicht vorbei gehe, dann nie mehr. Und so konnte ich mich vorbeipressen." Für Dumas und Bernhard blieb am Ende der extrem undankbare vierte Rang vor den Penske-Teamkollegen Patrick Long und Sascha Maassen. In der unspannenden GT1-Klasse fuhren Johnny O'Connell und Jan Magnussen den Sieg ein.

Dirk Müller

Dirk Müller und Dominik Farnbacher fuhren zum zweiten Klassensieg in Folge Zoom

Extreme Spannung gab es im Kampf um den GT2-Klassensieg. Hatten sich die vielen Ferrari F430 im Qualifying noch hinter den beiden Flying-Lizard-Porsche anstellen müssen, so drehten Dirk Müller und Dominik Farnbacher um Tafel-Ferrari den Spies im Rennen knapp um. Die beiden St. Petersburg-Sieger retteten sich mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0.102 Sekunden vor dem Porsche von Wolf Henzler und Jörg Bergmeister zum zweiten Erfolg in Serie ins Ziel.

"Das Auto war fantastisch", freute sich Müller anschließend. "Die Safety-Car-Phase hat uns sicher geholfen. Meine fünf Jahre Erfahrung im Tourenwagensport haben uns sicher in diesem Fall auch geholfen." Die beiden Tafel-Piloten dürfen sich über den knappsten Klassensieg in der Geschichte der ALMS freuen. Die Titelfavoriten Mika Salo und Jaime Melo erlebten mit Rang neun in der GT2-Klasse einen erneuten Rückschlag.

Das Ergebnis der ALMS in Long Beach:

01. LMP1 Luhr/Werner (Audi R10 TDI) - 71 Runden
02. LMP1 Biela/Pirro (Audi R10 TDI) - 71
03. LMP2 Sharp/Brabham (Acura ARX-01B) - 71
04. LMP2 Bernhard/Dumas (Porsche RS Spyder) - 71
05. LMP2 Long/Maassen (Porsche RS Spyder) - 71
06. LMP2 Herta/Fittipaldi (Acura ARX-01B) - 71
07. LMP2 Franchitti/Leitzinger (Porsche RS Spyder) - 71
08. LMP2 Diaz/Fernandez (Acura ARX-01B) - 71
09. LMP2 Dyson/Smith (Porsche RS Spyder) - 71
10. LMP2 Bonilla/Devlin (Lola B07 46 Mazda) - 70
11. GT1 Magnussen/O'Connell (Corvette C6.R) - 70
12. GT1 Gavin/Beretta (Corvette C6.R) - 70
13. GT2 Farnbacher/Müller (Ferrari F430 GT) - 68
14. GT2 Bergmeister/Henzler (Porsche 911 GT3 RSR) - 68
15. GT2 Van Overbeek/Pilet (Porsche 911 GT3 RSR) - 68
16. LMP1 Lewis/McMurry (Creation CA07-002 Judd) - 67
17. GT2 Mowlem/Jeannette (Ferrari F430 GT) - 67
18. GT2 Brix/Friesacher (Ferrari F430 GT) - 66
19. GT2 Davison/Basseng (Porsche 911 GT3 RSR) - 65
20. GT2 Neiman/Pechnik (Porsche 911 GT3 RSR) - 65
21. GT2 Stanton/Swartzbaugh (Porsche 911 GT3 RSR) - 65
22. GT2 Melo/Salo (Ferrari F430 GT) - 65
23. GT2 Peterson/Gigliotti (Riley Corvette C6) - 64
24. GT2 Cocker/Drayson (Aston Martin DBRS 9) - 64
25. GT2 Murry/Robertson (Ford GT-R) - 63
26. LMP1 Field/Field/Berry (Lola B06/10 AER) - 62
27. GT2 Milner/Sutherland (Panoz Esperante) - 51

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