Turbulentes Hauptrennen: Zweiter Sieg für Jani
Obwohl er es schwieriger hatte als im Sprint, gewann Neel Jani das Hauptrennen in Malaysia vor Brasilien und Frankreich - Michael Ammermüller 13.
(Motorsport-Total.com) - Was für ein 50. Jubiläumsrennen in der A1GP-Serie! Auf dem Sepang International Circuit in Malaysia ging es heute Nachmittag einigermaßen turbulent zu, aber das Resultat war das gleiche wie schon am Vormittag: Neel Jani gewann für das Team Schweiz, auch wenn er diesmal zumindest zwei Renndrittel lang deutlich härter kämpfen musste.

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Sergio Jimenez, Neel Jani und Loïc Duval auf dem Podium für Rennen zwei
Von der Pole Position aus geriet Jani im Hauptrennen schon am Start in Schwierigkeiten, allerdings hielt er den Schaden in Grenzen. Dafür gab es etwas weiter hinten einen Massencrash zwischen den Autos der Teams aus Kanada, den USA, Portugal, China, Australien und Tschechien. Der Portugiese João Urbano wurde dabei ins Kiesbett abgedrängt, konnte sich nicht aus eigener Kraft befreien und musste das Rennen vorzeitig beenden.#w1#
Kollision zwischen Neuseeland und Malaysia
In der zweiten Runde ging es nicht minder turbulent weiter, als Neuseelands Jonny Reid mit dem malaysischen Lokalmatador Alex Yoong kollidierte. Reid musste anschließend die Box ansteuern, um sich eine neue Frontpartie abzuholen, während Yoong nach der Gesamtdistanz von 35 Runden 14. wurde. An der Spitze führte indes die Schweiz vor Frankreich und Brasilien, der Deutsche Michael Ammermüller lag an fünfter Position.
Richtig dramatisch wurde es dann in der neunten Runde, als der Südafrikaner Adrian Zaugg von der Strecke abkam und beim Zurückfahren auf den Asphalt vom Kanadier Robert Wickens gerammt wurde. Die beiden schlitterten ins Kiesbett und mussten ihren Arbeitstag früher als geplant beenden. Während der Bergungsarbeiten wurde das Safety-Car auf die Strecke geschickt, was zu einer kuriosen Situation führen sollte.
Weil nämlich an der Boxengasse die Ampel nicht von rotem auf grünes Licht umsprang, musste sich das Feld nach den ersten Pflichtboxenstopps am Ausgang anstellen. Jani hatte dabei ein wenig Pech und blieb hinter Loïc Duval stecken, während der Brasilianer Sergio Jimenez die Gunst der Stunde nutzte und als Führender wieder auf die Strecke ging. Indes legte sich der überragende Jani den Briten Oliver Jarvis zurecht, ehe er Jagd auf den ersten Platz machte.
Duell Jimenez vs. Jani
Der Sieger des Sprintrennens steckte anschließend für mehr als zehn Runden hinter Jimenez, begann diesen in der 20. Runde ernsthaft zu attackieren und nutzte anschließend die Phase der Boxenstopps, um mit einigen schnellen Rundenzeiten in Führung zu gehen. In der Folge hatte er keine Mühe mehr, die Spitzenposition über die Distanz zu bringen, und nach 35 Runden überquerte Jani die Ziellinie 8,414 Sekunden vor Jimenez.

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Trotz eines Problems beim Boxenstopp wurde Jeroen Bleekemolen noch Vierter Zoom
Duval sicherte sich knapp hinter Jimenez Platz drei, Jeroen Bleekemolen vom Team Niederlande wurde Vierter. Letzterer hätte unter Umständen sogar auf das Podium fahren können, verlor aber beim zweiten Boxenstopp unnötig Zeit, als ihm der Motor abstarb. Zumindest landete er noch vor Congfu Cheng (China), Narain Karthikeyan (Indien), Adam Carroll (Irland), Jonny Reid (Neuseeland), Ian Dyk (Australien) und Jarvis in den Top 10.
Ammermüller recht aggressiv unterwegs
Aus deutscher Sicht verlief das Hauptrennen weniger positiv als der Sprint, denn Ammermüller erlitt in der 20. Runde den ersten Rückschlag, als er mit Jarvis kollidierte und den Briten umdrehte, wofür er eine Durchfahrstrafe kassierte, und sechs Runden vor Schluss kam es auch noch zu einer Berührung mit dem Tschechen Erik Janis, an der Ammermüller selbst schuld war. Unterm Strich reichte es mit gut einer Dreiviertelminute Rückstand zu Platz 13.
Mit dem heutigen Doppelsieg setzte sich das Team Schweiz (61 Punkte) relativ deutlich an die Spitze des Gesamtklassements - in der Meisterschaft sind nun sechs von 20 Rennen absolviert. Zehn Punkte hinter Janis Truppe liegt Frankreich auf Rang zwei, während Neuseeland (45 Punkte) vom ersten auf den dritten Platz zurückgefallen ist. Titelverteidiger Deutschland liegt dank der Zähler von Christian Vietoris und Ammermüller auf Position acht.

