Reid gewinnt auch das Hauptrennen in Brünn

Doppelsieg für Neuseeland in Brünn: Jonny Reid gewann mit einer perfekten Vorstellung auch das Hauptrennen vor den Niederlanden und der Schweiz

(Motorsport-Total.com) - Nach dem eher wenig aufregenden Sprintrennen wurde heute Nachmittag während des Hauptrennens in Brünn A1GP-Action vom Allerfeinsten geboten: Bei sonnigen Wetterverhältnissen ging es nämlich turbulent zu, aber die Entscheidung um die vorderen Positionen fiel trotzdem nicht durch pures Chaos, sondern durch Können der Teams und Fahrer.

Titel-Bild zur News: Podium in Brünn 2007

Jeroen Bleekemolen, Sieger Jonny Reid und Neel Jani bei der Siegerehrung

Und da setzte sich zum zweiten Mal hintereinander der Neuseeländer Jonny Reid durch, der vom siebenten Startplatz aus durch cleveres Timing und eine gute Pace schon vor den ersten Boxenstopps hinter Polesetter Jeroen Bleekemolen (Niederlande) an zweiter Stelle geführt wurde. Reid fuhr dann einen etwas längeren Stint als Bleekemolen, kam knapp vor dem Oranje-Racer wieder auf die Strecke zurück und musste von da an nur noch ins Ziel fahren.#w1#

Bleekemolen lag nur bis zum Stopp vorne

Bleekemolen steckte relativ früh zurück und hatte unterm Strich stattliche 7,146 Sekunden Rückstand auf den Doppelsieger des tschechischen A1GP-Events, aber 5,131 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer Neel Jani, der mit einer soliden Leistung auf das Podium fuhr. Gegen Ende hin musste Jani aber zittern, denn von hinten wurde er von Congfu Cheng (China) unter Druck gesetzt, der während der ersten Boxenstopps sogar kurz in Führung gelegen war.

Apropos Führung: Ebenfalls durch die Boxenstopps spülte es zwischendurch Adam Khan vom Team Pakistan an die Spitze, der aber keine offizielle Führungsrunde einheimste, weil er bis zur Start- und Zielgerade schon wieder hinter Bleekemolen zurückgefallen war. In die entgegengesetzte Richtung, nämlich vom 18. Startplatz auf Rang sechs, arbeitete sich indes unser Kolumnist Adam Carroll im Lola-Zytek des irischen Teams nach vorne.

Natürlich brachte das Rennen auch seine üblichen A1GP-Dramen mit sich. Ein prominentes Opfer eben dieser wurde Adrian Zaugg (Südafrika), der aus seinen starken Qualifyings vom Samstag auch im Hauptrennen nichts machen konnte und nur 16. wurde, weil ihm beim Boxenstopp der Motor abstarb. Ähnliches Pech hatte der Brite Robbie Kerr (17.), der wegen eines Reifenschadens außerhalb des vorgeschriebenen Boxenstoppfensters die Reifen wechseln musste.

Vietoris unauffällig unterwegs

Christian Vietoris vor Neel Jani

Christian Vietoris (Deutschland) auf der Strecke vor Neel Jani (Schweiz) Zoom

Christian Vietoris (Deutschland) konnte sich indes nicht groß in Szene setzen, wurde von seinem alten Bekannten Khan blockiert, beendete das 38 Runden lange Rennen auf dem Masarykring an siebenter Position und hatte mehr als eine halbe Minute Rückstand auf Sieger Reid. Insgesamt sammelte der Nachfolger von Nico Hülkenberg im Team von Willi Weber genau wie schon in Zandvoort sieben Punkte, was in der Meisterschaft derzeit den neunten Gesamtrang bedeutet.

Die Spitze hat indes nach vier von 20 Rennen das Team Neuseeland übernommen, welches aus Brünn gleich 31 Punkte mitnahm. Die "Kiwis" mit ihrer "Black Beauty" liegen damit einen Zähler vor den Südafrikanern, die heute eine tolle Chance ausließen, sich ein wenig von ihren Verfolgern abzusetzen, und sechs vor den Briten und Niederländern. Ebenfalls noch vor Deutschland befindet sich unter anderem das Team Schweiz mit 29 Punkten.