Kerr: Trotz Bestzeit nur halb zufrieden
Robbie Kerr kündigt nach seiner Freitagsbestzeit für das britische A1GP-Team gute Zeiten an: "Da kommt noch mehr"
(Motorsport-Total.com) - Robbie Kerr hat sich heute in die Herzen der britischen Fans gefahren, die es bei wolkigen und trotzdem milden Bedingungen schon zuhauf an den Traditionskurs in Brands Hatch gezogen hatte. Der britische Lokalmatador markierte im zweiten Freien Training eine deutliche Bestzeit in ließ im Team und bei den heimischen Zuschauern erneut die Hoffnung auf den Vizemeistertitel aufkeimen. Die A1GP-Mannschaft der Briten hat vor den beiden Finalläufen am Wochenende 22 Zähler Rückstand auf das zweitplatzierte Team aus Neuseeland.

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Keimvorteil voll ausgenutzt: Robbie Kerr fuhr am Freitagnachmittag Bestzeit
Kerr hatte am Ende der Session am Freitagnachmittag mehr als zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf seinen nächsten Verfolger, den Chinesen Congfu Cheng - eine Welt, denn zwischen den weiteren Konkurrenten sind die Zeitabstände meist nur marginal. Dennoch war der britische Stammpilot nicht ganz zufrieden: "Das Auto war am Anfang ganz okay, aber es gab auch noch einige Dinge, die es zu verbessern galt."#w1#
Die Leichtigkeit des schnellen Fahrens
"Wir wollten uns eigentlich nicht an der richtigen Zeitenjagd beteiligen, sondern entschieden uns lieber dafür, keine Zeit zu verschwenden und die Dinge zu analysieren. Wir nahmen uns also die nötige Zeit und währenddessen sind dann einige Fahrer etwas schneller gewesen. Allerdings waren das alles Leute, die von ihrer Streckenkenntnis profitierten", beschrieb Kerr die Abläufe während des Freien Trainings.
"Wir schraubten dann alles wieder zusammen, ich ging raus und konnte die schnellste Runde fahren", erklärte der Brite, als gäbe es nichts Leichteres. "Wir sind recht zuversichtlich, aber es gibt ganz sicher noch reichlich Raum für Verbesserungen und wir haben ja auch noch Zeit. Wir müssen nur konsequent daran arbeiten und müssen sicherstellen, dass für das wichtige Qualifying alles zu 100 Prozent passt."
"Die Qualifikation ist in der A1GP der Schlüssel. Wenn du in der ersten fliegenden Runde im Rennen nicht vorne bist, dann hast du einen Kampf gegen Windmühlen vor dir", malte Kerr ein Bild von den Schwierigkeiten, die bei verpatzter Zeitenjagd am Samstag drohen könnten. Die britische Mannschaft hatte am Vormittag in den Rookie-Sessions mit James Winslow mit Balance-Problemen zu kämpfen, die man augenscheinlich für den Nachmittag aber weitestgehend bewältigen konnte.
Rookie mit Schwierigkeiten beim Umstieg
"Es war eine ganz gute Session", bilanzierte Youngester Winslow. "Wir haben all unsere Aufgaben erledigt, aber waren nicht so schnell, wie wir hätten sein können. Der Sprung vom Formel-3-Auto in den A1GP-Boliden ist ein heftiger Unterschied und ich brauchte einige Runden, um mich umzustellen. Als wir auf die Daten schauten, sah man ganz deutlich, dass ich den Wagen immer noch wie ein Formel-3-Fahrzeug fuhr."
"Ich denke, man kann nur wirklich schnell sein in der A1GP, wenn man zwischendurch kein anderes Auto fährt. Insgesamt bin ich aber mit dem Verlauf der Session zufrieden. Robbie hat nachher einen guten Job gemacht, also sieht es hoffentlich für uns ganz gut aus", sagte Winslow, der zurzeit die Formel 3 in Australien bestreitet.
"Das war ein positiver Start für uns, aber wir dürfen auf keinen Fall selbstgefällig werden", mahnte Teamchefin Katie Clements. "Der Wettbewerb ist so eng. Man muss nur auf die heutigen Zeiten schauen um zu erkennen, wie hart der Wettkampf an diesem Wochenende sein wird. Ich bin sehr glücklich darüber, wie wir hier begonnen haben, aber es ist noch ein weiter Weg. Wir werden bis zum morgigen Training und Qualifying noch hart weiterarbeiten."

