• 20.01.2008 04:42

  • von Britta Weddige

Hauptrennen: Sieg für Deutschland!

Christian Vietoris holte mit einer sensationellen Leistung in Taupo den Sieg für das A1 Team Deutschland, Kanada und Frankreich auf den Plätzen

(Motorsport-Total.com) - Das A1 Team Germany jubelt über den zweiten Saisonsieg - mit einer super Leistung entschied Christian Vietoris das Hauptrennen im neuseeländischen Taupo für sich. Als er nach 70 Minuten und 50 Runden über die Ziellinie fuhr, reckte der 18-Jährige die Faust nach oben, im Parc Fermé wurde er von seinem begeisterten Team in die Arme geschlossen. Platz zwei im Sprint und Sieg im Hauptrennen - damit hat Vietoris in Neuseeland 28 Zähler gesammelt und das A1 Team Germany hat sich auf Gesamtrang vier verbessert.

Titel-Bild zur News: Christian Vietoris

Daumen hoch! Christian Vietoris hat seinen ersten A1GP-Sieg geholt

Schlüssel zum deutschen Sieg war ein perfekter erster Boxenstopp, mit dem sich Vietoris an die Spitze setzen konnte. Von da ab gab er die Führung nicht mehr her und wehrte sich souverän gegen die Angriffe von hinten, wo zunächst Frankreich und dann Kanada Druck machten. Auf Platz zwei beendete der Kanadier Robert Wickens das Hauptrennen, der Franzose Loic Duval wurde Dritter.#w1#

Am Start ging zunächst die Schweiz mit Neel Jani an die Spitze. Jani schob sich von Platz drei aus durch die Mitte an Pole-Mann Duval und Vietoris, der auf Startplatz zwei stand, vorbei. Hinten im Feld krachte es, der Inder Narain Karthikeyan blieb zunächst quer auf der Strecke vorbei und humpelte dann mit gebrochener Aufhängung zurück an die Box. In der Folge rückte das Safetycar zum ersten Mal aus.

In Runde drei hatte die Schweizer Freude ein Ende: Jani kassierte eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts und fiel zurück auf Rang 16. Frankreich übernahm die Führung vor Deutschland und den Niederlanden. Gleichzeitig musste in Runde drei das Safetycar zum zweiten Mal ausrücken, nachdem Italien und der Libanon kollidiert waren. Beim Restart nach Runde sechs startete Vietoris einen Angriff auf Duval, scheiterte aber.

Entscheidung in der Box

Die Vorentscheidung um den Sieg fiel nach der neunten Runde: Als das erste Boxenstoppfenster öffnete, gingen Spitzenreiter Duval und Vietoris gleichzeitig an die Box. Die deutsche Crew leistete ganze Arbeit, Vietoris Stopp war drei Sekunden schneller als der der Franzosen und Deutschland kam in Führung liegend zurück auf die Strecke. Dabei hatte Duval noch Glück: Der Franzose wäre in der Boxengasse beinahe noch mit dem Tschechen Tomas Enge kollidiert, konnte aber in letzter Sekunde ausweichen.

Während sich Vietoris an der Spitze erfolgreich und konzentriert gegen alle französischen Angriffe währte, nahm für den bisherigen Tabellenführer Schweiz das Verhängnis weiter seinen Lauf. Jani fuhr bei einem Überholversuch ins Heck des pakistanischen Autos, sein Frontflügel verhakte sich unter dem Auto und der Schweizer musste langsam zurück zur Box humpeln. Noch dazu kassierte er für die Aktion eine weitere Durchfahrtsstrafe.

Christian Vietoris

Der verdiente Lohn für den Sieg: Christian Vietoris wird auf dem Podium geduscht Zoom

Vorn musste Vietoris weiter kämpfen, Duval machte immer mehr Boden gut. Dazu kamen Widrigkeiten auf der Strecke. In Runde 22 sorgte eine Ölspur für Turbulenzen: Zunächst flogen Australien und Indonesien ins Kiesbett, dann drehte sich der Niederländer Jeroen Bleekemolen und fiel von Platz drei zurück auf Rang fünf. Das Safetycar rückte zum dritten Mal aus. Beim Restart nach Runde 26 konnte Vietoris die Führung behalten, auch wenn Duval weiter angriff. Dahinter machte auch der drittplatzierte Kanadier Robert Wickens immer mehr Druck.

Zweiter Stopp: Kanada überholt Frankreich

Nach Runde 34 öffnete das zweite Boxenstoppfenster. Vietoris ging sofort an die Box, doch diesmal hatten die Deutschen keinen so optimalen Stopp. Es hieß zittern, denn die Verfolger Frankreich und Kanada blieben noch eine Runde draußen. Doch alles ging gut für die Deutschen: Sie konnten die Führung behalten, während Kanada sich in der Box an Frankreich vorbei schob auf Rang zwei.

Nun hatte Vietoris mit Wickens einen neuen Verfolger hinter sich. Auch der Kanadier griff an und die beiden kamen sich gefährlich nah. Erst in den letzten Runden des auf 50 Umläufe verkürzten Rennens konnte sich Vietoris dann deutlich absetzen. Doch es hieß zunächst noch zittern, die die Rennleitung sowohl Deutschland als auch Kanada wegen des gescheiterten Überholmanövers überprüfte.

Bis zum Zieleinlauf wurden jedoch keine Strafen ausgesprochen und so stieg Vietoris als Sieger aufs Podium. Hinter Kanada und Frankreich reihten sich Neuseeland, Irland und Brasilien in den Top 10 ein. Der bisherige Tabellenführer wurde nur 14., immerhin bekam Jani aber einen Punkt für die schnellste Rennrunde. Die Gesamtführung mussten die Eidgenossen aber abgeben, neuer Spitzenreiter ist Neuseeland.