• 13.10.2007 21:17

  • von David Pergler

Gachnang: "Man braucht Benzin im Blut"

Natacha Gachnang, die wohl schnellste Frau der Schweiz, ist über ihre Testeinsätze in Brünn bei der A1GP überglücklich

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Buemi hat heute eine große Niederlage in seiner Karriere erlitten, er verlor den Titel in der Formel-3-Euroserie an Romain Grosjean. Für seine Cousine läuft es dafür umso besser: Natacha Gachnang war die erste Frau, die für das A1GP-Team Schweiz testen durfte. Die am 27. Oktober 1987 geborene Schweizerin hofft nun auf weitere Renneinsätze.

Titel-Bild zur News: Natacha Gachnang

Frauenpower in der A1GP-Serie: Natacha Gachnang setzt den Männern zu

Ihre Maxime lautet: "Man braucht Benzin im Blut, um wirklich gut zu sein." Gachnang freute sich über die Möglichkeit und spricht über den Test in Silverstone und ihr neues Arbeitsgerät: "Der Test in Silverstone war eine fantastische Erfahrung und ich bin Max Welti sehr dankbar für diese Chance, für das A1GP-Team Schweiz zu fahren."#w1#

Brünn war keine Unbekannte

"Es ist interessant, einen Einsitzer wie ein A1GP-Auto zu fahren, und ich tat mein Bestes, um dem Schweizer Team bei den Vorbereitungen auf diese sehr technischen und sehr herausfordernden Strecke zu helfen", so die junge Frau. In Brünn kennt sie sich bestens aus: "Ich kenne die Strecke schon, weil ich hier schon 2003, 2004, 2005 schon Rennen in der Formel BMW gefahren bin. Ich war sehr glücklich, wieder hier fahren zu können."

Ihre absolute Lieblingsstrecke liegt jedoch woanders: "Der Nürburgring ist auf jeden fall meine Lieblingsstrecke. Ich liebe ihre Erhabenheit und das Streckenäußere. Der Nürburgring steht für mich für gute Rennen. Er ist sehr schwierig und gibt einem Fahrer nicht eine Sekunde einer Verschnaufpause. Es gibt Schikanen, Bremszonen, von jeder möglichen Herausforderung bietet der Ring etwas. Man muss die ganze Zeit fokussiert sein. Ich fühle mich wirklich gut auf dieser Strecke. Genauso mag ich aber auch Ledenon in Frankreich und Brünn auch."

"Ich habe noch nicht sehr viel Erfahrung mit einem A1GP-Wagen - eine Stunde in Silverstone und zwei Sessions von jeweils 25 Minuten hier. Das Auto ist sehr schwer im Vergleich zu dem, was ich vorher gefahren bin. Man muss es dorthin reißen, wohin man es haben will. Man muss das Auto beherrschen und am Ende hat es nicht mehr viel Kraft übrig. Aber wenn es rutscht, muss man schauen, dass man es auf der Strecke behält. Das ist recht herausfordernd", erklärt Gachnang das Fahrverhalten ihres Fahrzeugs.

Erinnerungen an die Kindheit

"Meine schönste Erinnerung ist mein erstes Rennen, als mein Vater mir ein Kart gegeben hatte. Ich war acht oder neun Jahre alt und bin in Osogna in Tessin gefahren (Teil der italenischen Schweiz; Anm. d. Red.)", so die Schweizerin, die nicht wüsste, welchen Beruf sie sonst ausüben sollte: "Ich kann mir außer Rennen fahren gar nichts anderes vorstellen. Vermutlich würde ich einen Job im Bereich Sport und Reisen annehmen. Ich könnte mir nicht vorstellen, den ganzen Tag in einem Büro zu sitzen."

Natacha Gachnang

Natacha Gachnang fuhr in Brünn die beiden Rookiesessions der A1GP Zoom

Was Gachnang von dem Test mitnimmt: "Ich habe gelernt, Neel (Jani; Anm. d. Red.) zu beobachten. Ich habe gelernt, wie man die Gespräche der Ingenieure und die der Fahrer am besten analysiert. Aber generell musste ich an diesem Wochenende eher ausharren, warten und beobachten. Ich kann es nicht mehr erwarten, hinterm Steuer zu sitzen. Ich hoffe, das ist in Malaysia der Fall, die Piste schaut sehr spannend zu fahren aus."