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Der große A1GP-Almanach - Teil 1
In unserem "A1GP-Almanach" erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die A1GP-Serie - im ersten Teil: die Autos, die Technik, die Sicherheit, die Fahrer
(Motorsport-Total.com) - Die A1GP-Serie entwickelt sich immer mehr zum Renner. Im Herbst 2005 startete der Nationen-Weltcup mit dem Premierensieg von Nelson Piquet jun., dem nun endgültig der Aufstieg in die Formel 1 gelungen ist. Die zweite Saison 2006/07 gehörte dem deutschen Team, Nicolas Hülkenberg fuhr alles in Grund und Boden - auch er ist nun als Williams-Testfahrer in der Formel 1 angekommen.

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Die A1GP-Serie befindet sich im dritten Jahr und gewinnt immer mehr Fans
In der dritten Saison tobt gerade ein spannender Titelkampf. Und ab dem kommenden Jahr wird niemand Geringeres als Ferrari der Partner der A1GP-Serie. Immer mehr Fans begeistern sich für die actionreichen Rennen, die internationale Anerkennung steigt und steigt. Wir werfen einmal einen Blick hinter die Kulissen und haben alles Wissenswerte über die A1GP-Serie zusammengefasst, von der Technik über die Sicherheit bis hin zu Rennmodus und Titelvergabe. Im ersten Teil unseres "A1GP-Almanachs" stellen wir Ihnen die Autos, die Technik und die Sicherheit vor und erklären, wer überhaupt teilnehmen darf.#w1#
Das Auto
In der A1GP-Serie wird mit Einheitsautos gefahren. Alle Teams bekommen von jeweils einem Ausrüster identische Autos (derzeit Lola) und 500-PS-Motoren (derzeit Zytek) zur Verfügung gestellt, um für Chancengleichheit zu sorgen. Jedes Team bekommt für die gesamte Saison ein Auto gestellt. Für Notfälle stehen aber pro Rennen sieben Ersatzautos bereit. Eines davon ist immer für das Gastgeberland des jeweiligen Rennens reserviert.
Ein A1GP-Bolide hat eine maximale Breite von 1.930mm, ist 1.056mm hoch und 4.833mm lang. Der Radstand beträgt exakt drei Meter. Die vordere Spurbreite beträgt 1.468mm, die hintere Spurbreite 1.476mm, das soll für eine optimale Kurvenstabilität sorgen.
Die Räder und Reifen

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In der A1GP-Serie wird mit Einheitsautos, -motoren und -reifen gefahren Zoom
Die Zwölf-Speichenräder liefert OZ. Die Vorderräder haben einen Durchmesser von 13 Zoll und eine Breite von 11,75 Zoll, die Hinterräder messen 13x16 Zoll.
Die Einheitsreifen in der A1GP-Serie liefert Cooper. Jedes Team bekommt pro Rennwochenende fünf Sätze Slicks für trockenes Wetter sowie zwei Sätze Regenreifen. Bei extremem Regenwetter werden den Teams auch mehr Regenreifen zur Verfügung gestellt, die Zahl der Trockenreifen reduziert sich dann allerdings entsprechend. Regenreifen dürfen in einem Rennen erst dann aufgezogen werden, wenn die Rennleitung grünes Licht dazu gibt.
Der Kraftstoff

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Seit diesem Jahr kommt in der A1GP-Serie Biosprit in den Tank Zoom
Die ersten zweieinhalb Jahre fuhr die A1GP-Serie mit handelsüblichem bleifreiem 100-Oktan-Benzin. Im Januar 2008 wurde allerdings der Biosprit eingeführt: Das neue A1GP-Benzin besteht zu 30 Prozent aus einem Biotreibstoff, der wiederum auf einem Produkt namens Hiperflo E30 auf Ethanolbasis aufgebaut ist. Hiperflo E30 wird aus europäischen Zuckerrüben gewonnen und von der Firma Petrochem Carless für die A1GP-Serie aufbereitet. Die CO2-Emmissionen werden um 21 Prozent reduziert.
Während eines A1GP-Rennens darf nicht getankt werden - die Tankfüllung muss vom Start bis ins Ziel reichen. Die Autos haben auch gar keine Tankanzeige. Damit müssen die Ingenieure genau errechnen, wie viel Benzin sie vor jeder schnellen Runde in Training und Qualifikation sowie vor dem Rennstart ins Auto füllen lassen.
Power-Boost

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Dank "Power-Boost-Button" wird das Überholen leicht gemacht Zoom
Jedes A1GP-Auto ist mit einem sogenannten Power-Boost-System ausgestattet. Drückt der Pilot auf den entsprechenden Knopf auf dem Lenkrad, wird im Motor kurzfristig mehr Leistung als die 500-Standard-PS freigesetzt. Das ermöglicht schnelle Überholmanöver im Rennen.
Das Power-Boost-System funktioniert aber nur, wenn der Pilot das Gaspedal zu mindestens 80 Prozent durchdrückt und das Auto schneller fährt als 60 Stundenkilometer. Der Knopf muss gedrückt bleiben, um den Power-Boost aktiviert zu halten. Das System schaltet sich aber automatisch aus, wenn das Gaspedal zu weniger als 40 Prozent gedrückt wird. Der Einsatz des Power-Boost-Systems ist limitiert: Im Sprintrennen darf es ein Pilot viermal nutzen, im Hauptrennen achtmal.
Die Sicherheitstests
Alle Boliden durchlaufen einen Sicherheits- und Aufpralltest nach den strengen FIA-Richtlinien. Dabei wird die Belastbarkeit der einzelnen Teile getestet. Auf den Überrollbügel, der den Kopf des Piloten schützt, prallt zum Beispiel ein Gewicht von 7,5 Tonnen - so viel wiegt ein LKW.
Die Bekleidung
Auch hier wird Sicherheit groß geschrieben. Zur Grundausstattung jedes Piloten gehören deshalb der feuerfeste Rennanzug, die feuerfeste Unterwäsche, die feuerfeste Balaclava, Handschuhe, Rennschuhe und Helm.

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Von der Unterhose bis zum Helm: Alles muss der Sicherheit dienen Zoom
Der Helm muss den strengen FIA-Standards entsprechen. In der A1GP-Serie werden die gleichen Helme eingesetzt wie in der Formel 1. Sie haben Öffnungen für eine bessere Belüftung und Einkerbungen für besseren Luftwiderstand. Zudem müssen alle Piloten das HANS-System tragen. Handschuhe, Unterwäsche, Balaclava, Socken und Schuhe müssen den FIA-8856-2000(2)-Richtlinien entsprechen.
Die Kleidung darf nicht zu eng sitzen, da das den Schutz verringern würde. Fahrernamen und Logos dürfen wegen der Hitzedämmung nur auf die äußerste Schicht des Rennanzugs aufgestickt oder aufgenäht werden. Das Näh- und Stickgarn muss ebenfalls feuerfest sein.
Die Handschuhe müssen nicht nur feuerfest sein, sondern auch eine auffällige Farbe haben, die sich von der Farbe des Autos deutlich abhebt. Denn so wird beim Rennstart schneller gesehen, wenn ein Pilot Probleme hat und winkt.
Feuerfeste Kleidung muss natürlich nicht nur vom Piloten getragen werden, sondern von allen Teammitgliedern, die am Auto arbeiten.
Die Fahrer
Jedes Nationenteam kann pro Rennwochenende bis zu drei Fahrer einsetzen. Die Namen müssen bis 10:30 Uhr Ortszeit am Freitag des Wochenendes schriftlich eingereicht werden. Welcher Pilot in Training, Qualifikation, Sprint- und Hauptrennen eingesetzt wird, entscheidet der Teamchef. Pro Session darf aber nur ein Pilot fahren. Jeder Fahrer muss eine internationale B-Lizenz der FIA haben, auch wenn er nur am Training teilnimmt.

