"A1GP wohl größere Herausforderung als Formel 1"
Gary Anderson, neu im A1 Team Irland, musste seine Meinung über die Serie grundlegend ändern und weiß, warum Deutschland so stark ist
(Motorsport-Total.com) - Gary Anderson kennt sich aus im Motorsport: Der Ire war unter anderem in der Formel 1 Technik-Chef bei Jordan, Stewart und Jaguar, insgesamt blickt er auf eine 30-jährige Karriere als Mechaniker, Ingenieur und Designer zurück. Neben seinem neuen Job als TV-Experte stieg er im Dezember als Designer in das A1 Team Irland ein. Und das, obwohl er zuvor keine allzu gute Meinung von dieser Nationenweltmeisterschaft hatte, wie er in einem Exklusiv-Interview mit 'A1GP.com' zugab.

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Gary Anderson hat im Team Irland seine Begeisterung für A1GP entdeckt
Er sei vorher nur einmal bei einem A1-Rennen gewesen und habe das nicht besonders beeindruckend gefunden, sagte Anderson. Warum er trotzdem in die Serie eingestiegen sei? "Ich bin im Grunde meines Herzens ein Racer, um ehrlich zu sein liebe ich den Rennsport, und ich bin Ire, und da ich mich ja mehr oder weniger zurückgezogen hatte, dachte ich, dass ich dem Team Irland helfen könnte."#w#1
Als Teammitglied habe er auch seine Meinung über die Serie grundlegend geändert: "Jetzt denke ich, dass A1GP ein fantastisches Konzept ist und ich erlebe, wie ich an der Boxenmauer stehe und rufe 'Komm schon, du musst dieses USA-Auto überholen!' Es ist so ganz anders als alles was ich vorher gemacht habe, wo es darum ging, einen Fahrer zu unterstützen, aber ich denke es ist eine verdammt gute Sache."
Vergleicht er die A1GP mit der Formel 1, kommt Anderson zu einem interessanten Schluss: "Um ehrlich zu sein, ist sie vielleicht sogar eine größere Herausforderung als die Formel 1." Grund dafür seien die strikten Regelbeschränkungen in der Nationen-Weltmeisterschaft: Wenn du in der Formel 1 ein Problem hast, findet du auch eine Lösung, weil du alles machen kannst. In der A1GP weißt du, wo deine Defizite liegen und du musst mit ihnen umgehen können."
Dass Deutschland und Neuseeland derzeit die dominierenden Teams in der Serie sind, wundert Anderson nicht - schließlich würden beide Autos vom selben Team betreut: "Sie können verschiedene Herangehensweisen ausprobieren, verschiedene Abstimmungen, für verschiedene Situationen. Ihre Fahrer sind schnell genug, um ein entsprechendes Feedback zu geben und sie haben einen sehr ähnlichen Fahrstil. Wenn ein Team nur ein Auto hat, kann man in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht so viele Runden fahren und Daten sammeln."

