• 13.06.2009 20:27

  • von Maximilian Kroiss

Später Saisonbeginn für Bonsey

Der US-Teenager Stevie Bonsey ersetzt für die restliche Saison im spanischen Team Milar Aitor Rodrigez

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte der 19 Jahre alte Steve Bonsey aus Salinas im US-Bundestaat Kalifornien die 250er-Weltmeisterschaft im Team Aprilia Madrid bestreiten sollen. Doch kurz vor Saisonauftakt musste die Truppe um Teammanagerin Dr. Diana Zschoch das Handtuch werfen. Somit war Bonsey zum Nichtstun verurteilt, der bereits Ende Februar nach Spanien gereist war, um mit seinen Saisonvorbereitungen zu beginnen. Wie es sich eben für einen echten Kalifornier gehört, hatte er die damalige Situation cool weggesteckt.

Titel-Bild zur News: Steve Bonsey

Steve Bonsey ist endlich wieder im Grand-Prix-Zirkus dabei

"Als sich das Ende anbahnte, bevor es eigentlich richtig los gehen sollte, bin ich wieder zurück nach Kalifornien geflogen. Dort habe ich viel mit der Motocross-Maschine trainiert und auch mit allen anderen Motorräder, die bei so herumstehen", sagte Bonsey anfänglich recht locker, bevor er aber ernster wurde. "Aber um ehrlich zu sein, die Zeit über diesen Winter war nicht einfach. Immer wieder hat es geheißen, die Motorräder werden geliefert, und gekommen sind sie nie. In diesen Tagen habe ich mir schon Gedanken um meine Zukunft gemacht, denn möchte unbedingt Grand Prix fahren."#w1#

Nach fünfeinhalb Monaten der Ungewissheit kann Bonsey jetzt wieder frohgemut seinen Zielen entgegen blicken. Im spanischen Team Milar übernimmt er ab sofort die Aprilia seines Vorgängers Aitor Rodriguez. "Ich kann es gar nicht in Worten ausdrücken, wie froh ich bin endlich wieder Rennen fahren zu können. Ich muss aber auch eingestehen, dass dieses Wochenende bisher extrem schwierig für mich verläuft", meinte er nach dem 250ccm Qualifikationstraining. "Ich bin zuvor noch nie mit einer 250er gefahren. Ohne einen einzigen Testkilometer und nach etwas mehr als 5 Monaten des Wartens, bereitete mir der Umstieg von der 125er einige Probleme. Und die Hitze hier vereinfacht die ganze Sache auch nicht unbedingt, denn der Asphalt ist an manchen Stellen sehr rutschig", stöhnte Bonsey, bevor er weiter erzählte.

"Mit Startplatz 19 kann man durchaus zufrieden sein. Natürlich wären noch ein paar Zehntelsekunden drinnen, aber mit der 250er ist das Windschattenfahren etwas anderes als mit der leistungsschwächeren 125er. Darüber hinaus gibt es bei den Reifen ein viel größere Auswahl. Durch diese muss man sich erst einmal durcharbeiten. Ich muss aber realistisch bleiben, denn mir war natürlich klar, dass ich nicht hierher komme und auf Anhieb gewinnen werde. Aber wir haben uns bis jetzt in jedem Training gesteigert. Mal schauen was morgen im Rennen herauskommen wird und bei den nächsten Grand Prix wollen wir uns Schritt für Schritt verbessern."

Stevie Bonsey wurde von niemand geringeren als von der amerikanischen Rennlegende Kenny Roberts Sr. Entdeckt, als Bonsey bereits im Knabenalter eine Vielzahl an Dirt-Track Meisterschaften gewonnen hatte. Daraufhin hatte "King Kenny" Roberts Sr. den Kalifornier Red Bull KTM Teamchef Harald Bartol empfohlen. 2007 fuhr Bonsey für KTM die 125ccm Weltmeisterschaft, bevor er letztes Jahr für das holländische DeGraaf Team mit einer 125er Aprilia in der WM unterwegs war.