Klare Worte von KTM-Boss Pierer

(Motorsport-Total.com) - KTM-Chef Stefan Pierer war in Le Mans von den Dorna-Plänen wenig angetan, ab 2011 statt den 250er-Zweitaktern nur noch 650er-Viertakter mit wenig Hightech fahren zu lassen. "Diese Idee entspricht nicht der Wettbewerbsphilosophie des Grand-Prix-Sports", meint der erfolgreiche Sanierer.

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Stefan Pierer wäre für einen 500ccm-Zweizylinder

Dorna-Boss Ezpeleta erzählte in Le Mans von Aggregaten, die bei 15.000 Umdrehungen abriegeln sollen. "Serienmotorräder erreichen bereits deutlich mehr Umdrehungen", weiß Pierer. "Das wäre nicht der Philosophie des Grand-Prix-Sports entsprechend. Jedes Standard-Superbike hat mehr Technologie als ein 650er-Viertakter mit den von Dorna zuletzt präsentierten Eckdaten."#w1#

"Die 650er-Motorräder kämen einer Vintage-Serie gleich, die alles andere als konkurrenzfähig wäre", vermutet Pierer. "Ich denke, dass ein Fahrer wie Kallio darauf auch keine Lust hat." Pierer ist ein Fan der 250er-Klasse und gibt außerdem zu bedenken: "Die 250er-Zweitakter haben sich als ideales Sprungbrett für die MotoGP-WM erwiesen. Die Rookies haben bis auf Rossi die meisten etablierten Piloten im Griff."

Dass die 650er-Viertakter günstiger werden als die bisherigen 250er-Zweitakter mit Leasingkosten von etwa einer Million Euro pro Jahr, bezweifelt der KTM-Boss: "Wir haben es auch im Motocross gesehen: ein Viertakter kostet einfach mehr. Von unserer Seite aus könnte es aber auf einen 500er-Zweizylinder hinauslaufen. So ein Aggregat wäre für uns interessant und auch Aprilia hätte dieses Konzept in der Schublade. Außerdem könnte so ein Motorrad auch für den Verkauf interessant werden."

Pierer wird gegenüber Promoter Dorna recht deutlich: "Wir sind uns seit dem Kongress einig, dass wir ab dem Jahr 2011 Viertakter machen werden, aber die Dorna tut auf alle Fälle sehr gut daran, auf uns zu hören und Gesprächsbereitschaft zu zeigen. Anderenfalls wäre das ein automatisches Abwerbungsverfahren für Flammini und die Superbike-WM. Die 650er-Idee ist wohl tatsächlich ein Zugeständnis an Flammini, der sich bei der FIM wohl beklagt hat."