• 12.09.2009 15:38

  • von Kay Siecken

Hat sich Poncharal verzockt?

Die Bekanntgabe von Jules Cluzel als Neuzugang des Tech-3-Teams entpuppt sich als voreilig, denn der Franzose hat noch einen Vertrag.

(Motorsport-Total.com) - Die Moto2-Klasse, die in der kommenden Saison die 250er-Klasse ersetzen wird, wirft schon jetzt ihren langen Schatten voraus. Die Spannung um diese neue Serie nimmt von Tag zu Tag zu. Anfang Oktober wird beim Portugal-Grand-Prix in Estoril die offizielle Teilnehmerliste bekannt gegeben und bis dahin wird in der Gerüchteküche fleißig Öl ins Feuer gegossen.

Titel-Bild zur News: Herve Poncharal

Erst wenn die Tinte unter dem Vertrag getrocknet ist, sollte man Neuzugänge bekanntgeben.

Wer fährt wo? Das ist momentan sicherlich eine der spannendste Frage, was die neue Rennklasse anbelangt. Dass es dabei auch manchmal drunter und drüber geht, zeigt das Beispiel des Tech-3-Teams von Herve Poncharal. #w1#

Poncharal hielt nämlich gegenüber 'MotoGP.com' nach dem Misano-Rennen nicht mit seiner Bewunderung für seinen Landsmann Jules Cluzel hinter dem Berg. "Jules ist ein junger französischer Pilot, der sich derzeit sehr gut auf einer privaten Maschine verkauft", erklärte Poncharal und fügte an: "Ich freue mich schon sehr darauf. Vielleicht können wir ein ähnliches Kapitel schreiben wie mit Olivier Jacque. Das wäre einfach perfekt."

Aber perfekt, wie die Aussage von Poncharal erahnen ließ, ist der Deal noch nicht. In einem Interview mit der französischen Motorsportseite 'Moto Caradisiac' zeigte sich Cluzel in der Sache zwar geehrt, verfrachte einen möglichen Wechsel ins Tech-3-Team aber in das Reich der Spekulation.

Bestehende Verträge könnten den Wechsel verhindern
"Ich bin von dem Interesse, dass Herve und Tech 3 an mir gezeigt haben, sehr geehrt," so Cluzel. "Der Vergleich mit Olivier Jacque hat mir wirklich sehr geschmeichelt." Cluzel machte aber deutlich, dass er momentan nicht auf dem Transfermarkt zu haben ist: "Mein Vertrag beinhaltet eine Option auf Verlängerung für mein aktuelles Team Matteoni."

Cluzel sagte außerdem, dass sich in Gesprächen mit Matteoni befindet und er seiner aktuellen Mannschaft dafür, dass sie ihm die Chance gegeben haben, sich zu beweisen, Respekt und Dankbarkeit schulde. "Moralisch gesehen bin ich ein Mensch, der die Dinge gerne auf korrekte Art erledigt", erklärte er. "Wir sollten also zusammen versuchen, die Dinge zu klären. Dann wird man sehen, was passiert."

Zumindest scheint das Team des Ex-Rennfahrers Herve Poncharal nicht die schlechteste Wahl zu sein, schließlich fährt das Yamaha-Kundenteam in der MotoGP ordentliche Saison und hat im Jahr 2000 in der Viertelliterklasse mit schon erwähnten Olivier Jacque den WM-Titel geholt. Es wäre also aus Cluzels Sicht fahrtlässig, wenn er nicht alle Hebel in Bewegung setzen würde, um aus der vertrackten Vertragssituation herauszukommen.