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  • 04.10.2010 11:24

  • von Roman Wittemeier

Toyota: 2011 kommt der erste Schritt zurück nach Le Mans

Toyota sucht nach dem Abschied von der Formel 1 nach einem neuen motorsportlichen Betätigungsfeld: Der erste Schritt nach Le Mans folgt schon 2011

(Motorsport-Total.com) - Toyota hat sich zwar aus der Formel 1 zurückgezogen, doch die Motorsportabteilung in Köln setzt deshalb noch lange keinen Staub an. Zuerst versuchte man, den für 2010 entworfenen Boliden unter der Flagge des Stefan-Teams in die Königsklasse zu bringen, es folgten dann Gespräche über eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit mit HRT. Unterdessen laufen bei den Japanern auch ganz andere Projekte. Der Schritt mit Lexus in die DTM wird geprüft, Le Mans hat man offenbar fest auf dem Plan.

Titel-Bild zur News:

2011 gibt es eine erste Allianz zwischen Rebellion und Toyota in der LMP1

In den vergangenen Monaten wurde schon einmal kurzfristig über die Rückkehr von Toyota an die Sarthe spekuliert. Die Japaner hatten sich offensiv an den Beratungen des ACO über das künftige Reglement beteiligt. Die Hybridtechnik wirkte als Lockstoff für den größten Automobilhersteller der Welt. Erste Tests eines entsprechenden Systems im Heck eines Dome-LMP1 blieben nur kurz geheim. Was aus dem Projekt wurde, war lange Zeit nicht bekannt.#w1#

Offenbar agieren in Japan derzeit viele Ingenieure unter Hochdruck am neuen Programm. Toyota hat einen LMP1-Motor auf Basis eines 3,4-Liter-V8 aufgelegt, der schon bald in Le Mans und in der Le-Mans-Series (LMS) laufen soll. Das Projekt ist nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' sehr weit fortgeschritten, sodass man in wenigen Wochen mit einer offiziellen Verlautbarung rechnen darf. Toyota wird gleitetend in die Prototypenszene zurückkehren.

2011 wird man das neue Triebwerk samt KERS im Wagen von Rebellion einsetzen. Ob dabei der Name Toyota schon prominent Platz finden wird, ist noch nicht klar. Die Zusammenarbeit mit den Schweizern soll eine Art Testballon werden, bevor man spätestens 2014 wieder werksseitig beim französischen Rennklassiker um den Gesamtsieg kämpfen will. Der (auch) krisenbedingte Rückzug aus der Formel 1 liegt noch nicht lange zurück, daher will man auf der großen Bühne nicht sofort allzu offensiv agieren.

Toyota GT-One TS020

Schnell aber nicht vom Glück verfolgt:der GT-One TS020 in Le Mans Zoom

Welches Chassis Rebellion verwenden wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Verschiedene Szenarien sind denkbar: Ein modifiziertes Vorjahresauto, ein neues Lola-Modell oder auch ein weiterentwickeltes Dome-Chassis wären nur drei von zahlreichen Möglichkeiten. Die japanische Variante wäre vielleicht riskant, aber nach dem Rückzug von Dome natürlich im Interesse der japanischen Fans. Und die Verbindung zwischen Dome und dem Hersteller besteht bereits.

Toyota war 1998 und 1999 in Le Mans am Start und einem Sieg ganz nahe. Mit dem schnittigen GT-One setzte man damals Glanzlichter. Im ersten Jahr fielen Kelleners/Boutsen/Lees in Führung liegend nur eine Stunde vor dem Ende des Langstreckenrennens aus - das Getriebe streikte. Ein Jahr später lag man wieder auf gutem Kurs, aber ein Reifenplatzer warf Suzuki/Tsuchiya/Katayama zu weit hinter den später siegreichen BMW zurück.