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Top 10 der größten Dramen in Le Mans - Platz 2: Pierre Levegh 1952

100 Jahre 24 Stunden von Le Mans, 10 Dramen - Herzzerreißende Geschichten vom Circuit de la Sarthe - Heute: Der Lokalmatador scheitert in der letzten Runde

(Motorsport-Total.com) - Wenn es in der Geschichte der 24 Stunden von Le Mans eine heldenhafte Solofahrt gab, die unbelohnt geblieben ist, dann war es diese. Der Franzose Pierre Levegh (bürgerlicher Name: Pierre Bouillin) ist in der Historie des 24-Stunden-Klassikers eine der tragischsten Figuren überhaupt.

Titel-Bild zur News: Pierre Levegh (Talbot-Lago T26 GS Spyder) bei den 24h Le Mans 1952

Pierre Levegh (Talbot-Lago T26 GS Spyder) bei den 24h Le Mans 1952 Zoom

Heute ist die Leistung, die Levegh im Jahr 1952 am Steuer seines eigenen Talbot-Lago ablieferte, legendär. Gegen mehrere Werksautos von Ferrari, Jaguar und Mercedes fuhr Levegh seinen T26 GS Spyder ohne Fahrerwechsel ins Spitzenfeld. Im von zahlreichen Ausfällen geprägten Rennen lag der Lokalmatador nach vier Stunden an sechster Stelle, nach acht Stunden an zweiter Stelle und bei Halbzeit der Distanz komfortabel in Führung.

Mercedes hielt sich an die strikte Tempovorgabe des Teams. Als andere in Schwierigkeiten gerieten, machten die Silberpfeile Plätze gut, aber Levegh schien unerreichbar. Vier Stunden vor Schluss hatte er vier Runden Vorsprung auf Hermann Lang und Fritz Riess.

Ein umjubelter Heimsieg war für Levegh in Reichweite, aber eine halbe Stunde vor Schluss versagte der 4,5-Liter-Reihensechszylinder seines Talbot-Lago und er fiel aus. Mercedes erbte den ersten und den zweiten Platz.

Von einigen wurde Levegh dafür kritisiert, dass er das Steuer nicht an den genannten zweiten Fahrer, Rene Marchand, übergab. Es wurde vermutet, dass er unter Ermüdungserscheinungen einen Gang verpasst und damit den Motor überdreht hatte. Später stellte sich jedoch heraus, dass Levegh von einem technischen Problem wusste und er versuchte, das Auto mit gedrosseltem Tempo ins Ziel zu bringen.

Mercedes wurde an jenem Rennwochenende in Le Mans auf Levegh aufmerksam. Drei Jahre später, bei den 24 Stunden von Le Mans 1955, kam der Franzose in einem Mercedes 300 SLR zusammen mit mehr als 80 Zuschauern ums Leben. Es war der schlimmste Unfall im Motorsport.

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