Reifenprobleme durch gefährlichen Kies?

Der neue Asphalt auf der Hunaudieres-Geraden hat zwar die lästigen LKW-Spurrillen eliminiert, bringt aber offenbar neue Probleme mit sich

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld der 24 Stunden von Le Mans am kommenden Wochenende äußern einige Fahrer Bedenken hinsichtlich des Zustands der Hunaudieres-Geraden. Die öffentliche Straße wurde seit dem vergangenen Jahr neu asphaltiert, was einerseits dazu führte, dass die berüchtigten LKW-Spurrillen verschwanden, andererseits aber auch Nachteile mit sich brachte.

Titel-Bild zur News: Marcel Fässler

Der Kiesstreifen neben der Fahrbahn sorgt bei den Fahrern für Kopfzerbrechen

Diese betreffen nicht das neue Asphaltband an sich, sondern vielmehr den Streifen unmittelbar neben der Fahrbahn. "Neben der Strecke, wo die Straße aufhört, ist sehr viel Kies und Schotter", erklärt Mike Rockenfeller gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Das war vorher nicht so schlimm. Wenn dich jetzt mal einer übersieht und beim Überholen rausdrängt, bist du voll im Dreck und hast sehr aggressive Steine, die die Räder beschädigen."

Konnten die Fahrer in der Vergangenheit relativ problemlos zwei Räder neben das Asphaltband setzen, etwa beim Überrunden, so birgt dies jetzt das Risiko, sich eine Beschädigung an den Reifen einzuhandeln. Rockenfellers Audi-Markenkollege Andre Lotterer machte im Freien Training bereits unliebsame Bekanntschaft mit dem französischen Kies.

"Früher konnte man über den Rand darüberfahren. Der war ein bisschen dreckiger, aber jetzt liegt da Kies", schildert der Deutsche. "Der wird wahrscheinlich schnell verschwinden, aber das ist ein Problem, denn die Reifen sind da sehr empfindlich. Ich bin gestern mal geradeaus gefahren, ohne Drama, in der zweiten Schikane. Da war noch Kies von anderen Autos, und da habe ich gleich einen schleichenden Plattfuß bekommen. Davon müssen wir uns also fernhalten."


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Train./Qual.


Grundsätzlich sei der neue Asphalt durchaus eine Verbesserung: "Du spürst es, du hast nicht mehr die Spurrillen wie vorher", lobt Rockenfeller. "Das Bremsen in die Schikanen ist etwas anders, weil das Auto nicht mehr so nach den Rillen fährt. Das merkt man, aber wenn überhaupt, ist es eine Verbesserung. Was nicht so schön ist: Das hatten wir gestern schon mal und ist das Einzige, was nicht so gut ist."