• 18.06.2010 11:37

  • von Roman Wittemeier

Priaulx: "Natürlich bin ich enttäuscht"

Andy Priaulx hat den Le-Mans-Virus trotz des frühen Ausfalls in sich aufgenommen: "Würde es gern an diesem Wochenende noch einmal versuchen"

(Motorsport-Total.com) - Nach einem Le-Mans-Wochenende mit viel Pech ist Andy Priaulx zum WTCC-Wochenende in Zolder weitergereist. Der Ex-Tourenwagen-Weltmeister hat jedoch trotz seines frühen Ausscheidens an der Sarthe beste Erinnerungen im Gepäck. "Natürlich bin ich enttäuscht, weil wir nicht ins Ziel gekommen sind. Aber das gesamte Erlebnis hat mich trotzdem begeistert", sagt der Brite. Priaulx/Müller/Werner waren mit dem schicken BMW Art Car bereits nach fünf Stunden ausgeschieden.

Titel-Bild zur News: Dirk Werner, Marco Werner, Andy Priaulx

Viel Pech: Das BMW Art Car stand schon am Abend als Showcar im Fahrerlager

Die Mannschaft hatte einfach im gesamten Langstreckenklassiker nicht das nötige Glück. Startfahrer Dirk Müller erlitt einen Reifenschaden, eine defekte Aufhängung kostete 50 Minuten Standzeit, es gab weitere technische Probleme und schließlich rollte das viel beachtete BMW Fahrzeug gegen 20 Uhr aus. "Man bereitet sich dermaßen auf einen solchen Event vor. Man fährt Test um Test", klagt Priaulx über den bitteren Ausfall.#w1#

"Aber sobald das Rennen an der Sarthe gestartet ist, hat man das Gefühl, dass man es nicht mehr komplett in den Händen hat", beschreibt der Brite die Abhängigkeit von Technik und Aufmerksamkeit der anderen Piloten. "Man kann es noch so gut planen. Schaut euch Peugeot an. Die hatten vier Autos und richtig gute Piloten. Nicht weniger als sechs Ex-Formel-1-Stars saßen in den drei offiziellen Werkswagen, ein weiterer im Oreca-Auto. Dann fallen alle aus und Audi zeigt, dass du nur über Standfestigkeit gewinnst."

BMW hatte den M3 am Nürburgring und in Spa-Francorchamps auf Renntests geschickt. Doch der ACO verlangte für Le Mans dermaßen viele Veränderungen am Fahrzeug, sodass man verhältnismäßig wenige Vergleichspunkte hatte. "Außerdem ist die 13,6 Kilometer Strecke der härteste Test für Fahrer, Techniker und das Auto überhaupt", stellt Priaulx klar. "Wenigstens hat es unser Schwesterauto auf Platz sechs geschafft."

"Ein Wort des Dankes noch an die vielen Streckenposten in Le Mans: Ihr seid die unbekannten Helden", lobt der Brite. "Die müssen die ganze Nacht hindurch hellwach sein. Es waren viele Briten darunter, die für den Dienst ihren Jahresurlaub genommen haben." Für Priaulx steht fest, dass er 2011 zurückkehren möchte: "Das Problem bei Le Mans ist, dass es nur einmal im Jahr ist. Bezüglich der Athmosphäre steht Le Mans bei mir ganz oben auf der Liste. Am liebsten würde ich es an diesem Wochenende sofort noch einmal versuchen."