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Porsche zeigt neuen Webber: Der Mann, der (wieder) lächelte
Dem Ex-Formel-1-Piloten beschert der 919 Hybrid leuchtende Kinderaugen, von der WEC ist er rundherum angetan - Webber demonstriert Gelassenheit
(Motorsport-Total.com) - Mark Webber ist angekommen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Auf dem Genfer Autosalon zeigte sich der Australier am Dienstag bei der Präsentation des 919 Hybrid erstmals als Porsche-Werksfahrer. Das Grinsen wich nicht von seinem Gesicht. Nach seinem Formel-1-Abschied wirkt der 37-Jährige gelöst, entspannt und motiviert zugleich, schließlich hat er auf dieses Ziel lange hingearbeitet. Er wusste von seiner Rückkehr schon im Jahre 2012, wie er 'Motorsport-Total.com' exklusiv verrät.

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Mark Webber hat es nicht verlernt, über beide Ohren zu grinsen Zoom
Die Lachfältchen dürften schon eine gewisse Tiefe erreicht haben, denn der Messebesuch war nicht der erste erfreuliche Anlass für Webber in den vergangenen Wochen. Er durfte seinen neuen Dienstwagen schon in freier Wildbahn ausprobieren: "Ich lächelte die ganze Zeit", schwärmt der Ex-Red-Bull-Pilot von der Jungfernfahrt im brandneuen LMP1-Auto. "Es war besser, als ich erwartet hatte. Meine Annahme war, dass mir nichts außer der Formel 1 so viel Adrenalin verschaffen könnte, aber dieses Auto schafft es."
Webber hätte es wissen müssen, schließlich redeten die Größen der Sportwagen-Szene auf den alten und neuen Kollegen ein. Darunter auch der Le-Mans-Rekordsieger, der 2014 mit Audi einer seiner hartnäckigsten Kontrahenten sein wird: "Tom Kristensen und alle anderen Fahrer hingen mir in den Ohren und sagten: 'Das wird dir gefallen'. Daran habe ich mich auf den ersten Runden erinnert", schildert Webber, der in der Verbindung zu seinem neuen Arbeitgeber nicht nur wegen dem Gedränge am Messestand Romantik wittert.
Die "Gemütlichkeit" des Adrian Newey
Er sagt weiter: "Toll, mit Porsche zurückzukommen. Eine der wichtigsten Motorsport-Nachrichten des Jahres. Ich hatte viele andere Angebote, aber das ist extrem prestigeträchtig, wenn man sieht, was bei der Präsentation los ist." Webber besingt die WEC mit einer Lobeshymne: "Die Serie ist klasse und weltweit eine der besten Adressen. Großartige Hersteller, sensationelle Strecken." Er spricht bei der LMP1-Kategorie von einer anderen Mentalität als etwa in der Formel 1 oder der GT-Szene, die Porsche erlernen müsste.
Allen voran Audi hätte die bereits verinnerlicht. Auch für ihn persönlich gibt es eine Menge zu lernen, allen voran das Verhalten im Überrundungsverkehr, der vielen prominenten Piloten in den vergangenen Jahren zum Verhängnis geworden ist. "Das größte Problem ist der Umgang mit den verschiedenen Autokategorien und ihren verschiedenen Tempi", zeigt sich Webber gewarnt. Schweißnasse Hände bereitet das dem Mann aus Down Under im Spätherbst seiner Karriere aber längst nicht mehr.
Schließlich ist der neue Webber ein betont gelassener Webber, der sogar über seine oft mit Frust und Niederlagen gespickte Zeit bei Red Bull zu scherzen weiß und auf die Arbeitsatmosphäre bei Porsche angesprochen bemerkt: "Es ist gemütlich. Das bin ich gewohnt. Mit Adrian Newey (Red-Bull-Stardesigner, Anm. d. Red.) ist es mein ganzes Leben lang gemütlich gewesen." Der Erfolgsdruck auf seinen Schultern scheint gewichen: "Ich bin ganz entspannt. Es gibt nirgendwo sofort das perfekte Szenario." Und dennoch ist Webber hungrig auf Titel. Er will den Helm nicht an den Nagel hängen, "bis wir gewinnen."

