Porsche verpasst das Podium

In der GTE-Pro-Klasse verpasste Porsche das Treppchen und musste sich der Corvette, BMW und Ferrari geschlagen geben

(Motorsport-Total.com) - Die Vorjahressieger haben bei der 79. Auflage des Langstreckenklassikers das Podium knapp verpasst. Nach 24 Stunden wurde das Team Felbermayr-Proton mit den Porsche-Werksfahrern Marc Lieb, Richard Lietz und Wolf Henzler als Vierte der Klasse GTE-Pro abgewinkt. Das französische Team IMSA Performance Matmut holte im Porsche den fünften Rang vor dem Team Flying Lizard Motorsports aus den USA.

Titel-Bild zur News: Christian Ried, Horst Felbermayr

Der blaue Porsche verfehlte mit Platz drei das Podium nur sehr knapp

Der belgische Elfer von ProSpeed Competition beendete die 24 Stunden von Le Mans als Achter. In der Klasse GTE-Am, in der nur ein Profirennfahrer pro Auto und lediglich Vorjahresfahrzeuge gestattet sind, feierte das französische Team Larbre Competition einen zweiten Platz mit dem Porsche.

"Alle unsere Teams sind sehr gut vorbereitet in das Rennen gegangen", erklärt Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. "Leider mussten unsere Teams zwei Unfälle verkraften. Die von uns erwarteten Performance-Unterschiede, die auf die aktuellen Einstufungen zurückzuführen sind, hat man auch im Rennen deutlich gesehen."

"Leider waren die schnellsten Autos von uns zusätzlich von dem Phänomen betroffen, dass sie die eigentlich kalkulierte Rundenzahl pro Reifensatz nicht erzielen konnten, was eine Reihe zusätzlicher Reifenwechsel bedeutet hat", analysiert Kristen. "Unter diesen Umständen können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein - vor allem in der GTE-Am-Klasse, in der eines unserer Teams auf dem Podium gelandet ist. Ich gratuliere allen Teams, Fahrern und Partnern, die zu diesem guten Ergebnis beigetragen haben."


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Rennen


Die Fahrer Marc Lieb, Richard Lietz und Wolf Henzler fuhren ein von zahllosen Unfällen und Safety-Car-Phasen geprägtes Rennen fehlerfrei zu Ende. Nur in der Anfangsphase verlor das Team mehr als eine Runde, erst an der roten Ampel bei der Boxenausfahrt, dann wegen eines Reifenschadens, der auch eine Reparatur an der Karosserie nach sich zog.

¿pbvin|64|3796||0|1pb¿Ansonsten musste der blaue Porsche lediglich zum Reifenwechsel und Tanken die Boxen ansteuern. Dabei überzeugte die Boxenmannschaft des Teams Felbermayr-Proton unter Leitung von Teamchef Christian Ried erneut durch schnelle Stopps.

Auch Porsche-Werksfahrer Patrik Pilet verlor im Porsche von IMSA Performance Matmut in der Schlange an der roten Boxenausfahrtsampel Zeit. Kurz vor Mitternacht lagen Pilet und seine Fahrerkollegen, Teambesitzer Raymond Narac und sein französischer Landsmann Nicolas Armindo, daher nur auf dem achten Platz in der GTE-Pro-Klasse. Mit konstanten Rundenzeiten und einem problemlos laufenden Auto kämpfte sich das Trio mit den beiden Le-Mans-Routiniers Pilet und Narac und dem 24-Stunden-Neuling Armindo auf Platz fünf nach vorne.

Einen abwechslungsreichen Marathon haben die Piloten von Flying Lizard hinter sich. In der Anfangsphase passte die Abstimmung noch nicht hundertprozentig, außerdem war ein Reifenschaden zu beklagen. Die Werksfahrer Jörg Bergmeister und Patrick Long lagen zusammen mit Lucas Luhr zwischenzeitlich dennoch auf einem aussichtsreichen vierten Platz. Sie fielen wegen eines technischen Problems auf den achten Rang zurück und waren zufrieden, das schwierige Rennen als Sechste zu beenden.

Kämpfen bis zum Schluss - das war auch die Devise der belgischen Mannschaft. Werksfahrer Marco Holzer, der Belgier Marc Goossens und der Niederländer Jaap van Lagen hatten sich im ersten Renndrittel bis fast an die Spitze herangearbeitet und erreichten wegen Zeitverlust durch zwei kleinere Reparaturpausen den achten Platz der Klasse. Den unermüdlichen Mechanikern von ProSpeed wurde eine besondere Ehre zuteil: Sie erhielten den bereits zum 36. Mal verliehenen "Prix ESCRA" als beste Boxen-Crew des gesamten Rennens.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Fahrerparade


In der Kategorie GTE-Am freute sich Larbre über Platz zwei mit dem Vorjahres-Auto und den Fahrern Christophe Bourret, Pascal Gibon und Jean-Philippe Belloc. Zwei der drei Porsche in dieser Klasse fielen nach unverschuldeten Unfällen aus. Davon betroffen war das zweite Fahrzeug von Felbermayr-Proton. Wegen eines Reifenschadens flog Abdulaziz Al Faisal in der schnellen Indianapolis-Kurve von der Strecke.

Das Pro-Auto, das er mit Nick Tandy und Bryce Miller geteilt hatte, war zu schwer beschädigt, um es während des Rennens zu reparieren. Al Faisal entstieg dem Auto zum Glück unverletzt. Horst Felbermayr Senior wurde kurz vor acht Uhr am Morgen Opfer eines Konkurrenten, der mit großer Wucht die Fahrerseite des Porsche aus der GTE-Am-Klasse traf. Der Österreicher wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.