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  • 11.06.2018 11:03

  • von Roman Wittemeier

Porsche in Le Mans 2018 auf Vintage-Trip: Blau oder Sau?

Zum 70. Geburtstag von Porsche sind zwei der vier Werks-911 RSR bei den 24 Stunden von Le Mans 2018 in legendären Farben lackiert: Fahrer waren schnell einig

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Großaufgebot von vier Fahrzeugen geht das Porsche-GT-Werkteam in die 24 Stunden von Le Mans 2018. Die beiden 911 RSR vom amerikanischen Einsatzteam Core, das den Rennbetrieb in der US-Serie IMSA abwickelt, werden in den normalen Farben starten. Für die zwei Fahrzeuge aus der WEC mit den Startnummern 91 und 92 hat sich Porsche zum 70. Geburtstag des Unternehmens etwas Besonderes einfallen lassen.

Titel-Bild zur News: Porsche 911 RSR Pink Blau

Sau oder Blau? Diese Frage wurden den Porsche-WEC-Werksfahrern gestellt Zoom

Die #91 mit Richard Lietz, Gimmi Bruni und Fred Makowiecki wird im legendären Rothmans-Design fahren. In Blau, Weiß und etwas Rot war in den 1980er-Jahren auch der 956 lackiert, mit dem unter anderem Stefan Bellof seinen bis heute gültigen Streckenrekord auf der Nürburgring-Nordschleife aufgestellt hatte. 1982 und 1983 siegte Porsche im entsprechenden Design in Le Mans. Für die Markenkollegen Kevin Estre, Michael Christensen und Laurens Vanthoor ist alles auf Rosa getrimmt.

Das Trio im 911er mit der Startnummer 92 geht in den Farben einer echten Ikone auf die Bahn. Porsche lässt die legendäre "Sau" (der 917/20 von 1971 wurde teils auch "Dicke Bertha" oder "Trüffeljäger" genannt) wieder raus. Die Briten nennen das Fahrzeug "Pink Pig" - mit Rüssel und Schwanz auf Trophäenjagd. "Das ist ja kein richtiges Pink, es ist 'Schinken-Pink', so würde ich es mal nennen", sagt Kevin Estre, der sich an das rosafarbene Fahrzeug und den entsprechenden Overall zunächst gewöhnen musste.

Pink ist nicht jedermanns Geschmack

"Wenn ich die freie Wahl zwischen Blau und Pink hätte, dann würde ich ... na ja, die Livery passt gut - es ist schön old-school. Pink ist nicht meine Lieblingsfarbe, aber es ist mega cool", meint der Franzose. "Das Auto sieht super aus! Es bringt vielen Fans tolle Erinnerungen. Als ich als Kind anfing, mich für Langstreckensport zu interessieren, da sah ich irgendwann ein Bild von diesem 'Pink Pig'. Dieses Bild ist in mir haften geblieben. Das geht bestimmt vielen Leuten so. Und es passt gut zum Auto, finde ich."

Im Trainingscamp vor Saisonbeginn waren die betroffenen Fahrer aus den Fahrzeugen #91 und #92 zu einem Meeting der besonderen Art geladen. Die Verantwortlichen für Motorsport, Marketing und PR mussten mit den Piloten klären, wer in Le Mans 2018 in welcher Lackierung an den Start gehen darf. Blau oder Sau? Die Antwort war schnell gefunden. Schneller als es sich die Beteiligten zuvor gedacht hatten.

"Das war anfangs alles ziemlich geheim. Im Fitnesscamp hatten die Fahrer, die jetzt in den Autos sitzen, ein Meeting mit den Verantwortlichen. Da gab es zuerst die Angst, dass wir Fahrer uns nicht einigen können, wer nun die 'Sau' fährt und wer das Rothmans-Auto. Es hat sich perfekt ergeben", berichtet Richard Lietz. "Wir im Porsche #91 wollten das blaue Auto, die Kollegen aus der #92 waren geil auf die Sau. Da gab es keine Diskussion. Es sind alle happy."

Die "coole Sau" und das legendäre Blau

"Ich persönlich war immer schon Fan des Rothmans-Designs - auch früher auf den Dakar-Rallyeautos. Als Kind hatte ich ferngesteuerte Autos in dieser Lackierung", erzählt der Österreicher, der zu vielen seiner bisherigen Rennfahrzeuge eine innige Beziehung aufgebaut hat. "Jetzt bin ich kurz mal Raucher", lacht er. "Ich bin echt froh, dass ich in diesem Auto sitze. Ich finde auch die weißen Felgen geil. Nun gut, die sind nur schön bis zum ersten Abremsen. Die Idee ist insgesamt aber echt toll."

"Einfach cool", meint Timo Bernhard, der nach seinem Gesamtsieg 2017 im Porsche 919 Hybrid nun gemeinsam mit Romain Dumas und Sven Müller im Elfer mit der Startnummer 94 in der normalen weißen Lackierung fahren wird. Der Saarpfälzer nimmt es gelassen, blickt ohne großen Neid auf die Kollegen, die es bunt treiben dürfen. "Vielleicht gibt es ja im 20 Jahren eine Vintage-Lackierung nach Vorbild des 919. Dann kann man mich nochmal anrufen", lacht Bernhard.

"Die 'Sau' finde ich mega cool. Die Lackierung steht dem Auto auch richtig gut. Das Rothmans-Auto berührt mich, weil es Kindheitserinnerungen weckt. Stefan Bellof im 956 - das waren tolle Zeiten", frohlockt Timo Bernhard, der einem legendären Rothmans-956 bald einen Uralt-Rekord abluchsen möchte. Auf der Nürburgring-Nordschleife wird Bernhard am Steuer des 919 Hybrid Evo den Streckenrekord seines Idols Stefan Bellof aus dem Jahr 1983 attackieren.

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