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Porsche 911 RSR-19 vor zweitem Einsatz: "Ganz anderes Le Mans"

Porsche geht viel besser vorbereitet als 2020 in die 24 Stunden von Le Mans - Der Zeitplan im vergangenen Jahr sei "eine Katastrophe" gewesen

(Motorsport-Total.com) - Im zweiten Jahr ist alles einfacher. Porsche setzt den 911 RSR-19 erst zum zweiten Mal werksseitig bei den 24 Stunden von Le Mans ein. Nachdem es bei der Premiere im Jahr 2020 überhaupt nicht nach Wunsch gelaufen ist, ist diesmal alles anders. Zwar debütierte der RSR-19, wie sein Name schon verrät, im Jahr 2019, aber erst nach Le Mans. (FAQ 24h Le Mans)

Titel-Bild zur News: Gianmaria Bruni, Frederic Makowiecki

Der Porsche 911 RSR-19 ist für 2021 wesentlich besser aussortiert als 2020 Zoom

"Das ist ein ganz anderes Le Mans", sagt Alexander "Alex" Stehlig, WEC-Einsatzleiter bei Porsche, gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir sind mit einem neuen Auto gekommen und der Zeitplan war komprimiert. Das war eine Katastrophe, weil wir alle schon am Samstag komplett erledigt waren."

Im Coronajahr 2020 ohne Zuschauer wurde das Rennen auf vier Tage verkürzt. Auch der Testtag fiel weg. Das hieß, dass Porsche mit einem neuen Fahrzeug ohne Testfahrten gerade einmal zweieinhalb Tage Zeit hatte, alles einzustellen. Das bedeutete natürlich auch Nachtschichten bei der Datenanalyse. Und das, bevor das Rennen überhaupt losging.

Viel besser vorbereitet als 2020

"Allein dadurch ist die Situation dieses Jahr eine ganz andere", so Stehlig weiter. "Ich will nicht sagen, dass wir 2020 schlecht vorbereitet waren. Aber wir sind aufgrund der deutlich besseren Ausgangssituation dieses Jahr wesentlich besser präpariert."

Nach einem Vorbereitungstest im Motorland Aragon und unzähligen Runden im Simulator konnte Porsche diesmal auch den offiziellen Testtag in Le Mans wieder nutzen. "Die Strecke war [am Testtag] schneller in einem repräsentativen Zustand als in den Jahren zuvor. Wir waren sogar vorzeitig fertig."

Er lobt den neuen Zeitplan in diesem Jahr, in dem der Test eine und nicht mehr zwei Wochen vor dem Rennen stattfindet: "Das ist jetzt ein guter Zeitplan. In der Vergangenheit hatten wir, obschon einige Teammitglieder zwischenzeitlich nach Hause gefahren sind, irgendwann Lagerkollerstimmung. Jetzt bleiben wir in Fahrt und haben sehr viel Spaß."

Somit gibt es in den Freien Trainings nichts nachzuholen. Das erste Freie Training wird zur Hälfte für die Qualifying-Vorbereitung am Abend genutzt, weil von den acht Fahrzeugen in der GTE Pro nur sechs in die Hyperpole kommen. Das Nachttraining dient dann der Rennvorbereitung. Unter anderem wird Neel Jani seine ersten Runden in Le Mans in einem GT-Fahrzeug bei Nacht fahren.

GTE-Pro-Kundenteams als Modell für die Zukunft?

"Es ist erwartungsgemäß eng", sagt Stehlig. "Alle Hersteller lagen beim Testtag innerhalb von drei Zehntelsekunden. Der Ferrari und wir dürften anhand der Daten aus dem vergangenen Jahr gut ausbalanciert sein. Das ist mit der Corvette schwieriger, weil [die C8.R] ja zum ersten Mal dabei ist."

Porsche setzt auch auf zwei Kundenteams in der GTE Pro: Zum von Proton betreuten Weathertech-Porsche aus der IMSA SportsCar Championship, der auch schon 2020 am Start stand, gesellt sich ein weiteres Fahrzeug von HubAuto Racing aus Taiwan hinzu.

Earl Bamber, Laurens Vanthoor

Zwei privat eingesetzte Porsche 911 RSR-19 ergänzen die Werksautos Zoom

Dabei handelt es sich auch um ein mögliches Modell für die Zukunft, da Porsche ab 2023 in die Topklasse mit Penske aufsteigen wird, sollte eine professionelle GT-Klasse erhalten bleiben. Das Modell erinnert an die Einsätze in der Interkontinentalen GT-Challenge (IGTC), der inoffiziellen GT3-Weltmeisterschaft: Die Teams werden werksseitig unterstützt, stemmen die Einsätze aber selbst.

"Es gibt normalen Kundensupport [wie auch in der GTE Am]. Der einzige Unterschied ist, dass es in der GTE Pro einen Drehmomentsensor gibt. Die Kundenteams tauschen sich mit dem [Manthey-] Werksteam gut aus."

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