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Peugeot: Chancen für KERS-Test stehen bei 50 Prozent
Noch ist nicht sicher, ob Peugeot beim Le-Mans-Vortest Ende April mit einem KERS-908 antreten wird - Die Franzosen sprechen von "vielen Fragezeichen"
(Motorsport-Total.com) - Am 24. April findet in Le Mans der offizielle Vortest für den 24-Stunden-Klassiker auf dem Circuit de la Sarthe statt. Peugeot wird mit seinen drei neuen 908er-Prototypen auf die Strecke gehen, wobei seit rund zwei Wochen die Frage im Raum steht, ob eines der LMP1-Fahrzeuge mit dem werkseigenen KERS ausgestattet wird. Die Franzosen befinden sich noch mitten in der Entwicklung ihres Hybrid-Systems und sind sich nicht sicher, ob es rechtzeitig zum Test rennfertig wird.

© Peugeot
Peugeot entwickelt eifrig an seinem Hybridsystem für den neuen 908
"Wir haben nach wie vor viele Fragezeichen bis zum Testtag", wird der Technische Direktor Bruno Famin von 'Speed.com' zitiert. "Es besteht eine 50-prozentige Chance, dass wir in Le Mans testen." Für einen Renneinsatz kommt das System ohnehin noch nicht Frage, aber da es vom Testtag Ende April abgesehen keine Testmöglichkeiten auf der Traditionsstrecke gibt, würde Peugeot diese Gelegenheit am liebsten nutzen. Die Zeit drängt.
"Das Hybrid-Projekt ist für uns eine interessante, interne Herausforderung", meint Famin. Man sei gespannt, ob das KERS, welches ähnlich wie die in der Formel 1 verwendeten Systeme arbeiten soll, funktioniert und wie es sich in das bestehende Antriebskonzept des neuen 908 integrieren lasse.
Peugeot kombiniert den rund 500 PS starken 3,7-Liter-Diesel mit einem KERS, das mehrfach pro Runde zusätzliche 80 PS auf die Hinterachse gibt. Die Lithium-Ionen-Batterien speichern beim Bremsvorgang eine Energie von bis zu 500 Kilojoule, die automatisch später über einen Elektromotor wieder abgegeben wird. Das System wird nicht per Knopfdruck vom Fahrer aktiviert, sondern arbeitet selbstständig. Übergewichtig wird der LMP1-Wagen durch KERS nicht, laut Peugeot bleibt es beim Minimalwert von 900 Kilogramm.
Famin erklärt, dass sich Peugeot ganz bewusst für ein batteriegestütztes System entschieden habe - und eben nicht für ein Schwungradkonzept, wie es Porsche in seinem 911 GT3 R Hybrid verwendet. "Ein Schwungrad zu integrieren ist sehr schwierig. Es war viel logischer, ein Batterie-System zu verwenden. In mechanischer Hinsicht ist ein Schwungrad auch ein großes Problem. Wir dachten, dass es mit einer Batterie leichter gehen würde."
Peugeots Mutterkonzern PSA setzt bei den Serienfahrzeugen, die in den kommenden Monaten auf den Markt kommen, ebenfalls ausschließlich auf batteriegestützte Hybrid-Systeme. Insofern ist es für die Franzosen aus Marketingsicht sinnvoll, auch bei seinen neuen Sportwagen-Prototypen auf ein ähnliches System zu setzen. Nach den Unfällen bei Testfahrten mit dem neuen 908 kann die Motorsportabteilung von Peugeot gute Schlagzeilen dringend gebrauchen.

