Panciatici als bester Le-Mans-Rookie ausgezeichnet

Nelson Panciatici wurde als bester Neuling der diesjährigen 24 Stunden von Le Mans mit dem "Prix Jean Rondeau" ausgezeichnet

(Motorsport-Total.com) - Alljährlich wird der beste Rookie des 24-Stunden-Rennens von Le Mans mit dem "Prix Jean Rondeau" ausgezeichnet. Der Preis ist dem französischen Rennfahrer und Konstrukteur Jean Rondeau gewidmet, der 1980 den Langstreckenklassiker an der Sarthe gewann und 1985 im Alter von 39 Jahren bei einem Verkehrsunfall starb. In diesem Jahr wurde der Preis Nelson Panciatici zugesprochen. Der 23-Jährige war in seinem erst zweiten Langstreckenrennen überhaupt im Oreca-Nissan des Signatech-Teams auf den zehnten Gesamtrang gefahren.

Titel-Bild zur News: Nelson Panciatici

Nelson Panciatici fuhr bei seinem ersten Le-Mans-Start unter die besten zehn

"Das hatte ich nicht erwartet", sagt ein überraschter Panciatici gegenüber 'fiawec.com'. "Es ist eine große Ehre. Jean hat in seinem selbst entworfenen Auto die 24 Stunden von Le Mans gewonnen, was einzigartig in der Geschichte des Rennens ist", blickt der Franzose auf die Karriere seines Landsmanns zurück. In einer Reihe mit Fahrern wie Benoit Treluyer und Frank Montagny zu stehen, macht Panciatici stolz: "Ich hoffe, das ist ein gutes Vorzeichen für meine Karriere."

"Langstrecke bedeutet nicht, dass man gemütlich fährt." Nelson Panciatici

Der 23-Jährige ist erst in diesem Jahr vom Formelsport auf die Langstrecke gewechselt, fuhr in Spa-Francorchamps sein erstes Rennen im LMP2 und musste dabei erkennen, dass manche Vorurteile über den Langstreckensport einer Überprüfung nicht standhalten. "Langstrecke bedeutet nicht, dass man gemütlich fährt. Wir fahren oft am Limit, aber du musst eine gesunde Balance finden", meint Panciatici. Eine der größten Umstellungen war für ihn das Fahren im Verkehr der unterschiedlich schnellen LMP- und GT-Autos.

"Solche Situationen war ich aus dem Formelsport nicht gewöhnt, daher ist es manchmal etwas frustrierend, vor allem im Qualifying", sagt Panciatici. "Aber das ist ein Teil das Langstreckensports, den ich immer besser beherrsche." Beeindruckt zeigt sich der Franzose jedoch von der Mentalität im Langstreckensport. "Jetzt weiß ich, was das Wort 'Teamgeist' wirklich bedeutet", sagt der Franzose. "Wir gewinnen zusammen oder verlieren zusammen."

Gewonnen haben Panciatici und seine Teamkollegen Pierre Ragues und Roman Rusinow in diesem Jahr in Le Mans noch nichts, aber ein zehnter Platz im Gesamtergebnis und Platz vier in der LMP2-Klasse waren ein achtbares Ergebnis - wenn auch Panciatici nicht ganz glücklich ist. "Ich bedauere, dass wir das Podium in der LMP2 nicht erreicht haben. Bis drei Stunden vor Rennende wäre das noch möglich gewesen." Doch dann warf ein Reifenschaden, der auch den Unterboden beschädigte, das Signatech-Team auf den vierten Klassenrang zurück.