Lotus: Das Podium in Sichtweite?

Vielleicht nicht in Le Mans, aber sicher noch in dieser Saison - da sind sich die Fahrer einig - sollte Lotus auf dem WEC-LMP2-Podium stehen

(Motorsport-Total.com) - Das Lotus-Team nimmt die heute beginnenden 24 Stunden von Le Mans in der LMP2-Wertung von den Startpositionen 15 und 16 aus in Angriff, träumt aber in Wahrheit von viel mehr. Nach den Turbulenzen im Vorfeld (Kraihamer-Unfall, beschlagnahmte Autos, verpasstes Mittwochs-Qualifying) konnten Charouz/Holzer/Kraihamer und Bouchut/Rossiter/Weeda das Potenzial des Autos nicht hundertprozentig abrufen. Im Rennen hoffen sie jedoch auf eine Steigerung.

Titel-Bild zur News: Thomas Holzer, Dominik Kraihamer, Jan Charouz

Die große Stärke des von Kodewa eingesetzten T128 ist die Aerodynamik Zoom

Der ursprünglich von Adess und Stephane Chosse konstruierte T128 gilt als aerodynamisch exzellentes Auto, das jedoch auf der mechanischen Seite eklatante Schwächen hat. "Das Auto hat wirklich gutes Potenzial", sagt Christophe Bouchut, mit bisher 19. Le-Mans-Teilnahmen der Routinier im Team. "Leider kam es etwas zu spät, sodass wir nicht genug Zeit hatten, um uns damit so vorzubereiten, wie wir das gerne getan hätten. Schade, denn ich glaube, wir haben eines der besten Autos - nur können wir es nicht zeigen."

Für wie gut er den T128 hält, belegt folgende Aussage gegenüber 'Motorsport-Total.com': "Ich habe am Mittwochabend gesagt, dass dieses Auto auf Pole-Position stehen kann." Eine deutlich zu optimistische Einschätzung, wie sich im Nachhinein herausstellte, aber der Franzose kann sich das durch die schwierigen Umstände erklären: "Der Regen hat uns besonders wehgetan, denn dadurch konnten wir das Setup nicht groß verbessern."


Fotos: 24 Stunden von Le Mans


Ziel bleibt für ihn trotzdem das LMP2-Podium. Dafür muss es allerdings gelingen, das Potenzial am Punkt X erstmals voll zu entfalten. Indizien dafür gibt es: "In den Porsche-Kurven", schwärmt Bouchut, "war ich schneller als vergangenes Jahr mit dem Honda. Ich bin mir fast sicher, dass dort niemand schneller ist als wir - ich stehe ja fast voll auf dem Gas. Es ist unglaublich, sehr schnell. Uns fehlt dafür in der Schikane ein bisschen Zeit. Aber die Aero ist wirklich sehr, sehr gut."

Die Herangehensweise beider Gespanne wird wohl sein, erstmal konservativ - mit den berühmten 99 Prozent - ins Rennen zu starten, keine Fehler zu machen und dann abzuwarten, dass die Konkurrenz ihren Teil zu einer Aufholjagd beiträgt. Thomas Holzer unterstreicht dies, hält den Optimismus von Bouchut aber für leicht übertrieben: "Podium würde ich nicht sagen, aber Fakt ist, dass wir konservativ an die Sache rangehen."

Dominik Kraihamer, Thomas Holzer, Jan Charouz

Optimistisch: Für Kraihamer und Holzer ist der Lotus ein Podiumskandidat Zoom

"Das erste Ziel ist, dass wir sauber und ohne Probleme durchkommen. Dann ist in Le Mans sehr viel möglich", gibt der Deutsche zu Protokoll. "Die Favoriten wie Oak und Pecom werden von Anfang an sehr viel pushen, sodass im Rennen glaube ich viel passieren wird, wo die Autos nicht mehr weiterfahren. Das ist unsere Chance, nach vorne zu kommen. Wenn wir die Box nur sehen, wenn wir Benzin und neue Reifen brauchen, sollten wir glaube ich ganz gut dabei sein."

"Wir sind jedes Rennen einen Schritt nach vorne gekommen. Ich bin mir sicher, dass wir dieses Jahr noch auf dem Podium stehen werden", betont er. Dominik Kraihamer, der sich mit Holzer ein Auto teilt, stimmt zu und geht sogar noch einen Schritt weiter: "Ich glaube, wenn wir so weiterarbeiten, können wir dieses Jahr noch das eine oder andere Rennen gewinnen. Wir kennen das Auto erst zu 90 Prozent. Die letzten zehn Prozent sind doppelt so schwierig herauszukitzeln, aber trotzdem sieht man das Potenzial."

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