Leimer kann sich lange WEC-Karriere vorstellen
GP2-Champion Fabio Leimer fühlt sich in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) pudelwohl: Seinen Formel-1-Ambitionen gibt er Schweizer noch eine letzte Chance
(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr gewann Fabio Leimer für Racing Engineering den GP2-Titel. Mit dem erhofften Aufstieg in ein Formel-1-Stammcockpit klappte es für den Schweizer aber nicht. Ein Job als Testfahrer bei Lotus ist alles, was für den Nachfolger von Davide Valsecchi (GP2-Champion 2012) heraussprang.

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Fabio Leimer fühlt sich wohl im LMP1-Umfeld der WEC Zoom
So streckte Leimer seine Fühler im Winter nach Alternativen zur Formel 1 aus und wurde fündig. Der 25-Jährige bestreitet in diesem Jahr die komplette Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) für das Rebellion-Team aus seinem Heimatland. Nach drei Saisonläufen wartet Leimer gemeinsam mit seinen Kollegen Dominik Kraihaimer und Andrea Belicchi zwar noch auf die erste Zielankunft, Gefallen an der WEC hat er aber längst gefunden.
"Ich muss sagen, dass die LMP1-Szene deutlich besser ist als ich das erwartet hatte", gesteht Leimer gegenüber 'Crash.net' und führt in Bezug auf den Rebellion R-One an: "Das Auto fährt sich ähnlich wie ein GP2-Bolide, aber um einen herum passieren allerlei Dinge. Für mich ist es eigentlich keine richtige Weltmeisterschaft für Sportwagen, es fühlt sich eher wie eine Meisterschaft mit Formelautos an. Ich bin zufrieden, denn es gibt einige richtig gute Fahrer in der WEC. Mir gefällt es."

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Der Rebellion R-One erinnert Leimer vom Fahrgefühl an einen GP2-Boliden Zoom
Neben Langstreckenroutiniers wie etwa Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen sowie Ex-Formel-1-Piloten wie Mark Webber oder Alexander Wurz, trifft Leimer im diesjährigen WEC-Starterfeld auch auf die beiden Fahrer, die er im Kampf um den GP2-Titel 2013 hinter sich ließ: Sam Bird und James Calado. Während der Schweizer dank seines Vertrags bei Rebellion in der LMP1-Klasse fährt, treten die beiden Briten in den GTE-Klassen an.
Wenngleich er sich in der WEC wohlfühlt, hat Leimer seine Formel-1-Träume noch nicht begraben. Ende Mai absolvierte der Eidgenosse in Le Castellet einen Pirelli-Reifentest für Lotus. Ein daraufhin bei ihm eingetroffenes Angebot von Marussia, als Test- und Ersatzfahrer anzuheuern, lehnte er aber ab.
"Ich bin schon 25 Jahre alt und glaube, dass ich es im nächsten Jahr noch einmal probieren kann. Danach wird es aber vorbei sein", ordnet Leimer seine Formel-1-Chancen realistisch ein und hält fest: "Ich glaube, dass ich mich momentan im richtigen Umfeld aufhalte. Die LMP1 ist mit Blick auf die Zukunft eine tolle Klasse."

