• 04.03.2014 21:00

  • von Mario Fritzsche & Roman Wittemeier

Ickx: "Le Mans wird Legendenstatus weiter festigen"

Jacky Ickx ist mit sechs Siegen an der Sarthe selbst eine Le-Mans-Legende - Dem Dreikampf der Werke in diesem Jahr blickt der Belgier mit großer Vorfreude entgegen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem sich Audi in den vergangenen Jahren auf dem Weg zum Le-Mans-Sieg mit jeweils einem Gegner - Peugeot beziehungsweise Toyota - befassen musste, steht die diesjährige Ausgabe des 24-Stunden-Klassikers an der Sarthe in der Topklasse LMP1 im Zeichen eines mit großer Spannung erwarteten Kampfs dreier Werksteams.

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Der sechsmalige Gesamtsieger Jacky Ickx freut sich diebisch auf Le Mans 2014

Neben Audi und Toyota greift Rückkehrer Porsche mit dem auf dem Automobilsalon in Genf offiziell vorgestellten 919 Hybrid nach der begehrtesten Trophäe im Langstreckensport. Das Besondere dabei: Audi und Porsche sind nicht nur Gegner, sondern gleichzeitig auch Verbündete, gehören doch beide Marken zum Volkswagen-Konzern. Die Verbundenheit geht allerdings nicht soweit, dass man sich auf der Strecke Zugeständnisse macht, wie Porsche-Chef Matthias Müller klarstellt.

Die Tatsache, dass zwei auf dem Papier verbündete Marken gegeneinander antreten, bringt Le-Mans-Legende Jacky Ickx ins Schwärmen. "Nicht allein der Fakt, dass Porsche zurückkehrt, ist eindrucksvoll. Dass sich zwei Marken aus demselben Konzern ein und derselben Herausforderung stellen, hat es soweit ich weiß noch nie gegeben", sagt Ickx im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Wettbewerb der Technologien

"Möglich war es, weil die bei Volkswagen an der Spitze stehende Personen welche sind, die in die Zukunft blicken. Sie haben keine Angst, ihre Marken gegeneinander anzutreten", hält der sechsmalige Le-Mans-Sieger fest und kennt den Hintergrund dieser auf den ersten Blick ungewöhnlichen Maßnahme genau: "Es geht darum, aus jeder Technologie das Beste herauszuholen."

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Während man bei Audi auf einen V6-Turbodiesel setzt, tritt Rückkehrer Porsche mit einem V4-Turbobenziner an. Für ein derartiges Kräftemessen sind die 24 Stunden von Le Mans und die dort geltenden Regeln laut Ickx "die perfekte Einladung". Mehr noch: "Im Vergleich zur Formel 1 ist es eine schöne Herausforderung", spricht die Le-Mans-Legende auf den technischen Wettbewerb an der Sarthe an und geht davon aus, "einige sehr interessante Lösungen zu sehen".

Zwei Favoriten, aber drei Sieganwärter

So tut sich der 69-jährige Belgier etwas schwer damit, die Formel 1 weiterhin als Königsklasse des Motorsports anzusehen. "Le Mans spielt in diesem Jahr eine ganz besondere Rolle", frohlockt Ickx. Die Formel 1 auf der anderen Seite habe das Problem, dass man "nun erkennt, wie schwierig der Umstieg auf eine neue Technologie sein kann. Das bekommen selbst die erfahrensten Teams zu spüren".

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"Le Mans ist seit 1927 eine Tradition. Dank Toyota, Porsche und Audi wird dieses Rennen seinen Legendenstatus weiter festigen", ist Ickx überzeugt. Bei der Frage nach seinem persönlichen Favoriten für die diesjährige Ausgabe des berühmtesten Langstreckenrennens der Welt hat der Belgier wenig überraschend zwei parat.

"Ich wäre sehr glücklich, wenn Porsche oder Audi gut abschneiden", sagt Ickx, der vier seiner sechs Le-Mans-Siege mit Porsche errang und inzwischen Botschafter des Volkswagen-Konzerns ist. "Wir haben es aber mit einem sehr starken Gegner zu tun", schreibt er den von einem V8-Benziner ohne Turbolader angetriebenen TS040 von Toyota alles andere als ab.