• 25.01.2011 13:02

  • von Roman Wittemeier

Highcroft: Und ewig lockt das LMP1-Auto

Das Highcroft-Programm 2011 steht immer noch nicht fest: Tests mit dem LMP2-Motor, Wunsch nach großem Prototypen - Simon Pagenaud wartet ab

(Motorsport-Total.com) - Werden Klaus Graf und Greg Pickett 2011 leichtes Spiel haben? Bisher zeichnet sich für das Cytosport-Duo, das für dieses Jahr auf einen Lola-Aston-Martin wechselt, nur von Dyson Konkurrenz in der LMP1-Klasse der American Le-Mans-Series (ALMS) ab. Die Champions von Highcroft warten noch mit einer Entscheidung. LMP2 mit dem neuen HPD-Motor, oder die große Klasse mit dem neuen ARX-01e?

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Bisher ist noch unklar, welches Auto Highcroft 2011 verwenden wird

"Das neue LMP1-Auto von Nick Wirth reizt uns sehr", sagt Highcroft-Boss Duncan Dayton. "Wir sind immer noch dabei, unser vollständiges Programm zu fixieren. Am liebsten würden wir unseren Titel mit einem LMP1-Wagen samt den bisherigen Fahrern David Brabham, Simon Pagenaud und Marino Franchitti verteidigen. Für Le Mans haben wir einen garantierten Startplatz. Es wäre toll, dort mit dem neuen ARX-01e fahren zu dürfen."

Der Ball liegt derzeit bei Honda und bei potenziellen Sponsoren. Das LMP1-Programm inklusive Start an der Sarthe ist teuer. Vor allem von Honda erwartet man mehr Unterstützung, denn immerhin ist man Entwicklungspartner. Im Zuge dessen spulte Pagenaud in der vergangenen Woche viele Runden im eiskalten Texas ab. "Das waren zwei erfolgreiche Tage mit dem neuen V6-Motor", berichtet der Franzose gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

"Das neue LMP2-Triebwerk ist zuverlässig, gut fahrbar und leistet ordentlich Schub. Aber natürlich spürt man schon, dass es weniger PS gibt als in den Vorjahren", erklärt Pagenaud, der auf ein umfangreiches Programm in ALMS und eventuell IndyCar hofft. "Wir Fahrer wünschen uns immer maximal viel Leistung. Mit dem neuen Motor ist das Fahren etwas anstrengender. Mit weniger Leistung musst du tiefer in die Kurven bremsen, noch präziser sein und deinen Fahrstil anpassen - so ist es leider."

Simon Pagenaud

Peugeot-Pech: Simon Pagenaud wartet noch auf seine erste Le-Mans-Zielankunft Zoom

Für Pagenaud wäre 2011 ein Gemisch aus IndyCar - eventuell mit Andretti - und Prototypen perfekt. "Was ein mögliches LMP1-Programm mit Highcrft angeht, so müsste man Duncan Dayton fragen", wiegelt Pagenaud ab. "Ich weiß nur, dass ein entsprechendes LMP1-Auto vorhanden wäre - sogar ein sehr gutes Auto. Honda und Wirth bauen fantastische Maschinen und Highcroft ist ein tolles Team." Die Zeit rennt Highcroft davon, schon bald müsste die ernsthafte Vorbereitung auf Sebring beginnen.

Unterdessen bleibt Pagenaud gleichzeitig Werksfahrer bei Peugeot. Für die Löwen wird er erneut in Le Mans starten, zuvor den ILMC-Lauf in Spa-Francorchamps als Test bestreiten. "Es ist überhaupt ein gutes Zeichen, dass ich dermaßen intensiv an der Entwicklung des neuen 90X beteiligt bin", sagt der 26-Jährige aus Poitiers. "Fast alle Werkspiloten sind den neuen Wagen schon gefahren. Details gibt es aber erst am 3. Februar in Paris."


Fotos: Pescarolo-Fabrik wieder in Betrieb


"Ich bin sicher, dass wir eine tolle Waffe für die neue Saison in der Hand halten", macht Pagenaud sich und seinen Landsleuten Mut für das nächste Duell gegen Audi. "Ich bin sicher, dass unserer Gegner mit dem neuen R18 ein starkes Auto haben werden. Ich weiß nicht allezu viel über den Wagen, aber von außen betrachtet hat man den Eindruck, als wäre das Auto extrem aerodynamisch." Klartext: Der R18 könnte Vorteile auf manchen Strecken haben, aber nicht in Le Mans, wo wenig Abtrieb und viel Topspeed gefragt sind.

Die neuen Regeln werden das Klassement beim Klassiker keineswegs auf den Kopf stellen können, meint Pagenaud. "Privatteams werden weiterhin keine Chance gegen Hersteller haben", erklärt der ALMS-Champion von 2010. "Das hat gar nichts mit Einstufungen oder Antriebskonzepten zu tun. Die haben mehr Geld, mehr Leute, mehr Möglichkeiten - so ist das Leben. Zum Glück sind sie aufgrund dessen schneller. Wäre das nicht der Fall, dann gäbe es für Hersteller keinen Grund, sich zu engagieren."