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Glickenhaus 007 LMH: Warum er sich optisch verändert hat

Designtraum trifft auf Realität: Der Glickenhaus 007 musste in mehreren Bereichen gegenüber den Renderings leicht geändert werden

(Motorsport-Total.com) - Das Le-Mans-Hypercar der Scuderia Cameron Glickenhaus befindet sich in der Testphase und wird in Kürze homologiert. Dem aufmerksamen Betrachter wird aufgefallen sein, dass der Bolide sich an der Front von den Rederings aus dem vergangenen Jahr unterscheidet, aber auch an den hinteren Lufteinlässen und beim Heckflügel.

Titel-Bild zur News: Glickenhaus 007 LMH Rendering vs. Realität

Rendering vs. Realität: Vorderwagen und Lufteinlässe deutlich verändert Zoom

Gegenüber 'Motorsport-Total.com' erklärt James "Jim" Glickenhaus die Änderungen, die sich optisch vor allem an der Frontpartie niederschlagen: "Ich habe das Fahrzeug so gezeichnet, wie ich es gerne gehabt hätte. Dann sind wir in den Windkanal von Sauber gegangen und sie haben das respektiert."

"Aber dann sind sie zu mir gekommen und haben mir gesagt: 'Schau, ein paar Dinge müssen wir ändern.' Deshalb haben wir versucht, einen Kompromiss einzugehen." Es zeigt: Auch bei den Le-Mans-Hypercars, die via Balance of Performance (BoP) auf ein Niveau gebracht werden sollen, muss noch immer den Gesetzen der Aerodynamik gefolgt werden.

Das Auge fährt mit

Die Umbauarbeiten an der Front haben den 007 etwas windschnittiger gemacht. "Es ist ein ewiger Kampf", so Glickenhaus. "Natürlich will ich kein Idiot sein und etwas bauen, was nicht aerodynamisch ist. Wir haben viele Aspekte des schönen Looks behalten und gleichzeitig ein sehr effizientes Fahrzeug gebaut, das die Chance hat, zu gewinnen."

Vor allem im Heckbereich fallen die vielen Rundungen ins Auge, die eine Optik erschaffen, die es im LMP-Bereich seit mindestens einem Vierteljahrhundert auf dem Circuit de la Sarthe nicht mehr gegeben hat. "Ich denke, darin liegt unsere Stärke", sagt Glickenhaus, dem es sehr wichtig ist, auch etwas für das Auge zu tun.


Fotos: WEC 2021: Glickenhaus-Testfahrten in Monza


"Ich erinnere mich an die 1960er-Jahre, als die Topklasse in Le Mans aus den Ford [GT40] Mk. IV, Ferrari 330 P4, Porsche 908 und Lola T70 bestand. Das waren wunderschöne Autos. Wahrscheinlich wussten die Leute damals noch nicht so sehr über die Aerodynamik Bescheid. Deshalb haben sie ihre Autos kurvig und ästhetisch gemacht. Genau das wollen wir auch. Die Fans werden es lieben."


Glickenhaus 007: Purer Sound in Monza

Verglichen mit dem breitmauligen Toyota GR010 Hybrid wirkt der Glickenhaus 007 etwas schmaler. Da ist jedoch eine optische Täuschung; der 007 nutzt die zwei Meter Breite ebenfalls konsequent aus. "Es sieht einfach nur so aus", versichert Glickenhaus. "Wir haben den Boliden bewusst im Retro-Design gehalten. Für mich sieht er aus wie ein Lola T70."