Formel-1-Motoren zukünftig auch im LMP?

(Motorsport-Total.com) - In der kommenden Saison bricht in der Formel 1 ein neues Motorenzeitalter an. Die bisher genutzten 2,4-Liter-V8-Saugmotoren werden durch 1,6-Liter-V6 mit Turboaufladung und wesentlich stärkerem Energierückgewinnungssystem abgelöst. Damit ergibt sich für die Motorenhersteller die Möglichkeit, die Formel-1-Aggregate mit vertretbarem Aufwand auch an das neue Reglement der Le-Mans-Prototypen anzupassen. Dies zieht zumindest Renault mittelfristig in Betracht.

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Der neue Renault-Formel-1-Motor könnte unter dem Namen Alpine in Le Mans laufen Zoom

Die Franzosen waren in diesem Jahr mit dem Tochterunternehmen Alpine als Sponsor des Signatech-LMP2-Teams in die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und zu den 24 Stunden von Le Mans zurückgekehrt. Möglicherweise könnte Renault die Formel-1-Motoren unter diesem Namen auch in der WEC einsetzen. "Wir untersuchen derzeit, ob wir den Teams einen Ableger des Renault-Formel-1-Motors anbieten können", wird Renault-Betriebschef Carlos Tavares von 'Autosport' zitiert.

"Durch die Beschränkungen in der Formel 1 werden die Motoren eine Laufleistung von rund 5.000 Kilometern erreichen. Das kommt der Distanz in Le Mans ziemlich nahe", erklärt Tavares. Auch bei Ferrari ist man von dieser Idee grundsätzlich nicht abgeneigt. "Durch die Einführung der neuen Turbomotoren ergeben sich einige interessante Projekte", sagt Teamchef Stefano Domenicali der italienischen Tageszeitung 'La Stampa'. "Mehr kann ich dazu aber noch nicht sagen."

Im Hause Renault will man sich jedoch zunächst auf die Einführung der Motoren in der Formel 1 konzentrieren, bevor ein mögliches LMP-Projekt in Angriff genommen wird. "Wir werden uns das anschauen, nachdem wir 2014/15 gezeigt haben, dass wir einen konkurrenzfähigen Formel-1-Motor haben. Ich erwarte nicht, dass dieser Motor vor 2016 im Langstreckensport läuft", sagt Tavares.