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Flörsch, Vaxiviere und Davidson erklären ihre Unfälle bei 24h Le Mans
Sophia Flörsch wird von zwei LMP2 über den Haufen gefahren, Matthieu Vaxiviere verschenkt wichtige Zeit für Alpine, Anthony Davidson wirft den LMP2-Sieg weg
(Motorsport-Total.com) - Kurz vor Mitternacht spielten sich bei den 24 Stunden von Le Mans 2021 (im Liveticker!) zwei entscheidende Szenen in zwei Klassen ab. Zunächst räumte Franco Colapinto im G-Drive-Aurus #26 (Russinow/Colapinto/de Vries) Sophia Flörsch ab und schoss sich so aus einer vorderen Position in der LMP2.
© Marc Fleury
Sophia Flörsch wurde von Franco Colapinto mitgerissen Zoom
Kurze Zeit später flog Matthieu Vaxiviere im Alpine #36 (Negrao/Lapierre/Vaxiviere) ab und gab damit den dritten Platz in der Hypercar-Klasse her. In beiden Szenen spielte eine feuchte Fahrbahn eine Rolle. (FAQ 24h Le Mans)
Sophia Flörsch, deren Signatech-Oreca #1 (Calderon/Flörsch/Visser) durch den Unfall mit Colapinto und einen darauffolgenden T-Bone des Eurasia-Ligiers #74 (Winslow/Cloet/Corbett) ausschied, erklärt, was aus ihrer Sicht passiert ist.
Flörsch: Konnte nichts machen
"Ich konnte nichts machen. Es war eine Slow Zone. Der Fahrer von hinten hat [beim Bremsen für die Slow Zone] die Kontrolle verloren und ist in mich reingeschlittert." Damit meint sie Colapinto, der gemeinsam mit Flörsch in die Leitplanke abflog.
Der Argentinier konnte sich an die Box retten, doch der Aurus #26 hat durch die Reparatur fünf Runden verloren. Zuvor lag das Fahrzeug stellenweise in Führung und war ein sicherer Siegkandidat.
Noch schlimmer kam es für Flörsch. Sie versuchte, nach der Kollision zu wenden. Der von hinten ankommende Ligier wollte links an ihr vorbeifahren, doch Flörsch rollte gerade langsam rückwärts. Der Ligier machte keine Anstalten mehr, die Seite zu wechseln, konnte wegen der feuchten Strecke aber auch nicht mehr bremsen und torpedierte den Oreca von Flörsch. Das war das Aus für die #1, der Ligier war noch reparabel.
"Es tut mir für das ganze Team sehr leid. Dass wir so früh und auf diese Weise ausscheiden, ist schade. Es ist sehr frustrierend.", so Flörsch weiter. "Wir waren schon auf Platz elf. Die Top 10 oder Top 8 wären möglich gewesen."
Weil es zeitgleich noch eine gewaltige teaminterne Kollision zwischen zwei United-Autosports-Boliden gab, gab es eine Safety-Car-Phase. Danach ging es wieder los. Das nächste Drama war dann ein Abflug des Alpines aus der Hypercar-Klasse.
Vaxiviere versenkt den Alpine im Kies
Matthieu Vaxiviere flog vor der ersten Bremsschikane auf der Hunaudieres-Geraden ab. Er bremste neben der Ideallinie innen und drehte sich mit einem Gegenpendler raus. Zwar schlug er nicht ein, verlor aber zwei Runden, weil er im Kiesbett festhing.
"Es hat vor der ersten Schikane nur langsam abgetrocknet", so der 26-Jährige. "Ich habe zwei GT-Autos überholt und habe auf der noch feuchten und gleichzeitig dreckigen Seite die Schikane angebremst. Dann sind die Hinterräder blockiert. Es war mein Fehler. Wir werden uns zurückkämpfen."
Alpine ließ den Worten Taten folgen. Bis zum Ende der 14. Stunden hat sich die #36 wieder auf Platz drei nach vorne geschoben. Die Position wechselt zurzeit mit dem Glickenhaus #708 (Derani/Mailleux/Pla) hin und her. Das alles spielt sich drei Runden hinter den führenden Toyota GR010 Hybrid ab. Technisch laufen alle Hypercars bislang problemlos.
Davidson schmeißt möglichen Sieg weg
Ein weiterer Fahrer, der eine in der LMP2 einen möglichen Sieg in den Kies gefeuert hat, ist Anthony Davidson. Der Brite warf den Jota-Oreca #38 (Gonzalez/Felix da Costa/Davidson), der in der Anfangphase bis auf Gesamtrang zwei nach vorn fuhr, schon bei einem kleinen Regenschauer nach zweieinhalb Stunden in den Kies. Sechs Runden gingen verloren, weil Kieselsteine den Ölfilter beschädigten.
"Ich habe schlicht und einfach das Auto verloren. Es war etwas feucht, der ganze Rest der Strecke war trocken. Direkt vor mir ist ein [GTE-Am-] Porsche abgeflogen. Das hat mich wahrscheinlich ein wenig abgelenkt und ich habe wohl meine Augen kurz von der Fahrbahn genommen, um auf ihn zu achten", sagt er.
Er glaubt, dass er denselben Fehler wieder machen würde, wenn man ihm eine zweite Chance gäbe, weil seine Reifen noch kalt waren. Dennoch ärgert er sich: "Normalerweise bin ich unter solchen Bedingungen wirklich gut. Ich schmeiße es nie mit Slicks im Regen weg. Normalerweise bin ich derjenige, der da durchkommt. Ich bin sehr enttäuscht von mir."
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