Entwicklung für 2015: Toyota peilt 8MJ-Klasse an

(Motorsport-Total.com) - Während die WEC mit dem 6-Stunden-Rennen von Austin endlich wieder den Betrieb aufgenommen hat und nun noch vier weitere Läufe bis Jahresende auf dem Programm stehen, läuft die Entwicklung der nächstjährigen Werksfahrzeuge auf Hochtouren. Toyota will dabei auf Basis des schnellen aktuellen Autos die nächste Variante des TS040 bauen - eine Namensänderung ist nicht in Sicht. Den größten Schritt erhofft man sich mit dem Wechsel in die 8MJ-Hybridklasse.

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Der Toyota von Buemi/Davidson/Lapierre war in Austin das schnellste Auto Zoom

"Optimal wäre ein System mit acht Megajoule, ohne dabei das Gewichtslimit zu übertreffen. Das ist ganz klar. Es ist die große Herausforderung, genau dieses umzusetzen", schildert TMG-Technikchef Pascal Vasselon. Der Aufstieg in die höchste Hybridklasse ist noch nicht sicher, gilt aber als äußerst wahrscheinlich. "Wir arbeiten daran, wollen unser Paket entsprechend anpassen, um auf 8MJ zu kommen. Ich weiß nicht, ob es uns für 2015 gelingen wird", meint der Franzose.

Toyota setzt auch 2015 auf Superkondensatoren ("supercapacitor") als Speicher für die beim Bremsen zurückgewonnene Energie. Allerdings muss dies nicht zwangsläufig eine dauerhafte Lösung bleiben. "Sollte sich irgendwann klar herausstellen, dass Batterien in Sachen Gewicht, Leistung und Kosten die bessere Lösung darstellen, dann werden wir umschwenken", so Vasselon. "Ich weiß nicht, wann das sein wird. Wir haben das aber im Blick."

Stoßen die Superkondensatoren an ihre Grenzen?

Am Rennwochenende in Austin wurden die etwaigen Nachteile der Toyota-Hybridlösung deutlich. Das Fahrzeug mit der Startnummer 8 war durchweg schneller als das Schwesterauto. Aus Toyota-Kreisen heißt es, dass dies unter anderem technische Gründe hatte. Die Superkondensatoren im Auto von Buemi/Davidson/Lapierre waren neuer als jene im Fahrzeug von Wurz/Sarrazin/Conway. Die Leistungsfähigkeit des Speichers lässt mit zunehmender Betriebsdauer spürbar nach.

Toyota will seinem Ruf als Vorreiter in der Hybridtechnologie in der WEC gerecht werden. Deshalb setzt man den Fokus der weiteren Entwicklung auf diesen Bereich. Aerodynamisch und mechanisch hat man ohnehin ein gutes Paket. Hier ist nur Feinarbeit angesagt. "Das nächstjährige Auto wird eine Weiterentwicklung des aktuellen Fahrzeugs sein. Es wird keine grundlegenden Änderungen geben", stellt Vasselon den Plan von TMG dar. Man muss mit dem kleinsten Budget der LMP1-H-Teams zurechtkommen, entsprechend sparsam sein.

"Ein drittes Auto in Le Mans halte ich im Moment für sehr unwahrscheinlich. Das hat einzig Gründe im Budget", sagt der Technikchef. Ursprünglich hatte man den Einsatz eines zusätzlichen Autos fest ins Auge gefasst, aber offenbar blieb die erhoffte Budgeterhöhung aus Japan aus. Toyota wird 2015 gegen drei Audis, drei Nissans und drei Porsches antreten. In Weissach ist der Einsatz eines zusätzlichen Autos zwar noch nicht ultimativ entschieden, aber dennoch äußerst wahrscheinlich.

"Bei uns steht Performance im Vordergrund. Wir wollen lieber zwei schnelle Autos als drei langsamere", sagt Vasselon, der das mögliche dritte Auto auch nicht in Händen eines Kundenteams (SARD?) sieht. "So etwas könnte in Sachen Personal eine gute Lösung sein. Eine der Herausforderungen beim Einsatz eines dritten Autos ist, dass man ein drittes Team braucht. Aber das ist nicht das einzige Thema. Wir planen kein drittes Auto, weil das Budget nicht da ist."