Duval/Kristensen/McNish bezwingen die Konkurrenz

Mit einer fehlerfreien Fahrt schiebt sich die Startnummer zwei in diesem Jahr ganz nach vorn: Gerührter Tom Kristensen widmet den Sieg Allan Simonsen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Audi zu Beginn der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans das Rennen kontrollierte, wurde die Lage mit einmal ernst, als ein Reifenschaden und ein Lichtmaschinen-Defekt die Autos mit den Startnummern drei und eins zurückwarfen. Plötzlich war es der Audi mit der Startnummer zwei, der die Toyotas hinter sich lassen musste, um einen weiteren Sieg nach Ingolstadt zu holen. Schlussendlich gelang es Loic Duval, Tom Kristensen und Allan McNish, das Rennen bis zur Zieldurchfahrt zu kontrollieren.

Titel-Bild zur News: Loic Duval, Tom Kristensen, Allan McNish

Loic Duval, Tom Kristensen und Allan McNish holten sich den Sieg Zoom

"Das war das schwierigste Rennen, das ich in meinen 15 Le-Mans-Jahren erlebt habe", bilanziert Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Ein Grund war natürlich, dass wir miterleben mussten, wie ein junger Rennfahrer aus Dänemark an diesem Wochenende sein Leben verloren hat. Seiner Familie gilt unser Mitgefühl. Aber auch das Rennen selbst war außergewöhnlich: Unsere Piloten hatten es 24 Stunden lang mit wechselnden Witterungsverhältnissen zu tun und mussten sich immer wieder in kürzester Zeit auf neuen Bedingungen einstellen."

"Das Team in der Box und an der Boxenmauer hatte deshalb keine einzige Ruhepause - an so etwas kann ich mich nicht erinnern. Die ganze Mannschaft hat an diesem Wochenende in einer Extremsituation eine unglaubliche Leistung gezeigt - ich bin stolz, ein Teil von ihr zu sein", so Ullrich. Für Audi-Pilot Duval war es der erste Sieg in Le Mans. Entsprechend bewegt war der Franzose.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans


"Le Mans ist ein großes Rennen, das so viele Emotionen weckt und so ermüdend ist. Jetzt muss ich mich wirklich sehr zurücknehmen, um keine Tränen zu vergießen. Es war ein schwieriges Rennen, bei dem wir leider auch jemanden verloren haben. Seit letztem Jahr hat die gesamte Mannschaft alles gegeben und uns ein hervorragendes Auto aufgebaut. Das ist mein erster Le-Mans-Sieg - gemeinsam mit Tom Kristensen und Allan McNish", berichter Duval. "Ein ganz großer Moment in meiner Karriere!"

Kristensen trauert um Landsmann Simonsen

Kollege Kristensen kämpfte ebenfalls mit den Tränen. "Für mich war Le Mans diesmal voller sehr persönlicher Emotionen. Ich bin stolz, für das beste Team der Welt zu fahren. Das gilt für alle Teamkollegen, für alle Mitarbeiter in Ingolstadt und Neckarsulm und für das Joest-Audi-Team. Sie ermöglichen es uns, einen Traum zu verwirklichen. Jetzt ist dieser Traum wieder wahr geworden - das schnellste und härteste Rennen unter der Leitung von Wolfgang Ullrich zu gewinnen. Leider haben wir gestern jemanden verloren, der den gleichen Traum hatte", bemerkt der Däne, der um Landsmann Allan Simonsen trauerte.

Tom Kristensen, Loic Duval, Allan McNish, Wolfgang Ullrich

Tom Kristensen war anzusehen, dass er den Sieg nicht genießen konnte Zoom

"Er war ein sehr bescheidener und netter Mensch. Deshalb erlebe ich diesmal Höhen und Tiefen. Was meinen neunten Sieg anbelangt: Ich fahre mit der Entschlossenheit und der Ambition, die mir mein Vater mitgegeben hat. Er verstarb im März. Vor seinem Tod hat er mir gesagt, dass ich Le Mans in diesem Jahr mit meinen Teamkollegen gewinnen werde. Ich hoffe, dass ich einen Tages noch einen anderen Sieg mit Loic und Allan feiern kann, den ich dann meinem Vater widmen kann. Denn diesen Le-Mans-Erfolg widme ich Allan Simonsen", so Kristensen.

"Bei uns hat in diesem Jahr das Tempo gestimmt", fasst McNish zusammen. "Der Audi R18 Jahrgang 2013 ist einfach sehr, sehr gut. Die Ingenieure haben im Winter perfekt gearbeitet. Wir waren hier beim Testtag. Die Rundenzeit von Loic Duval und das Vertrauen, dass Tom Kristensen und ich ins Auto hatten, gaben uns ein gutes Gefühl. Deshalb ging es für uns darum, vorsichtig zu sein und ein sauberes Rennen durchzufahren - ohne zusätzliche Boxenstopps. Bis auf einen Reifenschaden bei Tom lief unser Einsatz 24 Stunden lang perfekt. In Le Mans gibt es nicht viele solcher Rennen. Und wir hatten starke Konkurrenz in Form unseres Schwesterfahrzeugs und durch Toyota."

Teamleitung bejubelt verdienten Sieg

LMP-Leiter Chris Reinke freut sich über den verdienten Sieg in Le Mans: "Nach einem dramatischen Beginn hatten wir einen tollen Kampf auf der Strecke. Verschiedene Technologien haben sich bei schwierigsten Wetterbedingungen gegeneinander gemessen und einen bis zur letzten Stunden offenen Kampf geliefert. Mit so einem Rennen hatten wir gerechnet und wir waren darauf bestens vorbereitet - insofern steht der Audi R18 heute verdient ganz oben auf dem Podium."

Und auch bei Ralf Jüttner, dem Technischen Direktor beim Joest-Team, war die Freude groß: "Das war das verrückteste Le Mans, das wir bisher erlebt haben in Bezug auf das Wetter und die Safety-Car-Phasen. Man wusste nie, woran man eigentlich war. Aber es war bis zum Ende ein unheimlich spannendes Rennen. Wir hatten ein absolut fehlerfreies Auto, und das hat gereicht, um Toyota zu schlagen. Wir wussten vorher, dass alles passen muss, um einen solchen Gegner zu schlagen. Bei unserer Nummer zwei war dies der Fall. Glückwunsch an Tom zu seinem neunten Sieg und Allan zu seinem dritten Erfolg in Le Mans."

"Es freut mich auch, das Loic mit uns hier seinen ersten Sieg feiern kann. Das sind einzigartige Emotionen, die dabei freigesetzt werden", betont Jüttner. "Danke an Audi und natürlich an mein ganzes Team, auch an die Jungs von den beiden anderen Autos. Sie alle haben hart für diesen Erfolg gearbeitet. Die Nummer drei hatte leider einen Feindkontakt und ist dadurch zurückgefallen. Unsere Nummer eins war sogar das schnellste Auto im Feld, hatte aber einfach Pech mit einigen Schäden. Daran sieht man, dass man auch Glück braucht, um hier zu gewinnen. Glückwunsch an Toyota, die uns einen harten Kampf abverlangt haben. Respekt dafür."

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