• 15.06.2012 18:51

  • von Christian Nimmervoll & Roman Wittemeier

Blindflug in Le Mans: Von Blitzen und Blenden

Wenn grelles Licht zur großen Last wird: Fotografen irritieren an der Dunlop-Kurve, Audi-LED-Licht sorgt für Sorgen bei der Konkurrenz

(Motorsport-Total.com) - Die 24 Stunden von Le Mans feiern in diesem Jahr ein großes Jubiläum. Am Samstag wird die 80. Auflage des Langstrecken-Klassikers gestartet. Der Dauerlauf an der Sarthe gilt als das größte Rennen der Welt. Es steht nicht nur im Fokus der Öffentlichkeit, sondern auch im Fokus zahlreicher Fotografen, die die Faszination des Rennen einfangen möchten. Genau dies macht den Piloten jedoch Probleme. Sie beschweren sich über grelles Blitzlichtgewitter an manchen Stellen des Kurses.

Titel-Bild zur News: Luis Diaz, Christophe Bouchut, Scott Tucker

In der Nacht prasseln reichlich verschiedene Eindrücke auf die Fahrer ein

Als Konsequenz schickte Veranstalter ACO eine Bitte heraus, vor allem im Bereich der Dunlop-Kurve nicht mehr mit Blitzlicht zu fotografieren. "Das geht uns in der Nacht an einigen Stellen so. Wenn dort die Blitzlichter von den Fotografen kommen, dann ist es echt aggressiv. Ich weiß nicht, was für mächtige Batteriepakete die dabei haben", beschreibt Toyota-Werksfahrer Alexander Wurz auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'.

"Das ist aber nicht nur beim frontalen Fotografieren so, sondern auch beim Herausbeschleunigen von der Seite. Da brauchst du erst einmal eine halbe Sekunde, bis du wieder weißt, wo du gerade bist. Wenn das bei 250 Sachen in Kurve drei hinein passiert, dann ist das nicht angenehm", so der Österreicher. Nicht nur Wurz, sondern auch einige andere Fahrer empfinden die grellen Blitze in der Nacht als störend. Allerdings haben nicht alle Piloten damit ein Problem.

"Ich habe mich nicht beschwert", meint OAK-Youngster Dominik Kraihamer. "Ich finde es in Le Mans generell nicht so schlimm. Schlimm war es für mich bei den 24 Stunden von Spa im GT, weil dort von allen Seiten Blitzlicht kommt. Das erste Drittel der Kurve war krass, denn kaum lenkst du ein, hast du von allen Seiten Blitzlicht. Das ist ein Handicap. Du stellst dich drauf ein und es ist okay, aber es wäre sicher kein Nachteil, da eine andere Lösung zu finden."

Diese Lösung wird kommen, denn die vom ACO informierten Fotografen wollen auf die Wünsche der Piloten Rücksicht nehmen. Während das Problem "Blitzlicht-Gewitter" somit vom Tisch sein dürfte, bleibt ein anderes bestehen: das enorm helle LED-Licht der Audi-Scheinwerfer. "Alle fahren ungefähr mit gleich starkem Licht, aber wenn du am Ende der Hunaudieres einen Audi hinter dir hast, bist du fast blind", sagt Kraihamer.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans


"Mir ist das im Qualifying zwei-, dreimal passiert. Das macht es auch schwieriger, einzuschätzen, wie weit die noch weg sind. Du siehst nicht die beiden Scheinwerfer als Lichtkegel, sondern du siehst nur einen riesigen Lichtkegel", beschreibt der junge Österreicher ein Problem der Audi-Gegner, das schon 2011 thematisiert worden war. Toyota-Pilot Anthony Davidson nickt zustimmend: "Das größte Problem sind die Audi-Lichter im Rückspiegel. Das kommt dir vor, als wärst du nur einen Meter von der Sonne weg!"

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Oschersleben

26. - 28. April

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Langstrecken-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Langstrecken-Newsletter von Motorsport-Total.com!