Beschädigte Versiegelung: Audi verliert zwei Motoren

Empfindliche Strafe für Audi: Wegen beschädigter Versiegelungen am Motor des Autos mit der Startnummer 7 verliert das Team zwei Motoren

(Motorsport-Total.com) - Die 24 Stunden von Le Mans haben für Audi und Andre Lotterer, Benoit Treluyer und Marcel Fässler ein unerfreuliches Nachspiel. Weil bei der technischen Abnahme nach dem Warmup einige Versiegelungen des Motors beschädigt waren, wird das Team empfindlich bestraft. Die Geldbuße in Höhe von 50.000 Euro dürfte Audi dabei weit weniger schmerzen als die Tatsache, dass das Auto zwei Motoren aus dem erlaubten Kontingent von fünf pro Saison verliert.

Titel-Bild zur News: Marcel Fässler, Andre Lotterer, Benoit Treluyer

Ein Siegelbruch kostet den Audi mit der Startnummer 7 zwei Motoren Zoom

Damit steht Lotterer, Treluyer und Fässler für die verbleibenden fünf Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) nur noch ein neuer Motor zur Verfügung. Der Einsatz eines sechsten Motors in einer Saison würde im Rennen eine dreiminütige Stopp-and-go-Strafe nach sich ziehen.

Die Stewards konnten bei ihrer Kontrolle nach dem Warmup zwei der elektronischen Siegel nicht auslesen, was laut Audi auf einen Bedienungsfehler zurückzuführen ist. "Es ist unsere Schuld, das geben wir zu. Es gab einen Fehler beim Umgang mit den Siegeln beim Fahrzeug Nummer 7, was bedeutet, dass sie nicht funktioniert haben und der ACO sie nicht auslesen konnte", erklärt LMP-Leiter Chris Reinke gegenüber 'dailysportscar.com'.

Das stellt einen Verstoß gegen das sportliche Reglement der WEC dar. Deshalb wurde bereits vor Ort entschieden, dass dieser Siegelbruch als Motorwechsel anzusehen ist, weshalb das Triebwerk als drittes in dieser Saison eingestuft wurde, obwohl es sich faktisch erst um den zweiten Motor handelte, da zuvor die WEC-Rennen in Silverstone und Spa mit demselben Motor gefahren wurden waren.

Bei der Verhandlung in der FIA-Zentrale kam es dann noch dicker, denn neben der Geldstrafe von 50.000 Euro wurde entschieden, dass dieser Motor als vierter in der Saison anzusehen ist. Audi prüft zwar, ob die Motoren aus Silverstone und Spa sowie Le Mans noch einsatzfähig sind, die restliche Saison mit nur einem neuen Triebwerk zu bestreiten sei jedoch eine große Herausforderung.


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Dennoch akzeptiert Audi das Urteil und will Maßnahmen ergreifen, die sicherstellen, dass solche Fehler in Zukunft nicht mehr vorkommen.