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Bentley zurück nach Le Mans? "Derzeit nicht"
Bentley-Boss Wolfgang Dürheimer sieht derzeit keine Chance auf eine Rückkehr der Traditionsmarke nach Le Mans: Gesamtsiege in den USA im Visier - Bau eines DPs?
(Motorsport-Total.com) - Le Mans war immer die motorsportliche Spielwiese großer Marken. Noch heute wird Bentley mit den Erfolgen beim Langstrecken-Klassiker an der Sarthe verbunden. Von 1927 bis 1930 holten die berühmten "Bentley-Boys" um Woolf Barnato vier Gesamtsiege in Folge. 2003 sicherte man sich den Erfolg mit Hilfe von Audi und Joest. Aktuell greift Bentley im Motorsport wieder neu an. Mit dem Continental GT3 ist man in diversen Sportwagenserien vertreten.

© LAT
2003 siegten Tom Kristensen, Dindo Capello und Guy Smith im Bentley in Le Mans Zoom
Die heutigen "Bentley-Boys" heißen unter anderem Guy Smith, Steven Kane oder Andy Meyrick. All diese Fahrer haben bereits reichlich Le-Mans-Erfahrung (Smith siegte 2003 gemeinsam mit Kristensen/Capello). Deutet dies auf ein mögliches Gedankenspiel bei der britischen Marke hin? Plant Bentley die Rückkehr an die Sarthe? "Derzeit nicht", erteilt Bentley-Boss Wolfgang Dürheimer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' eine Absage.
"Wir passen mit unserem Auto nicht in das Le-Mans-Reglement vom ACO. Außerdem ist es unsere Prämisse, dass wir Gesamtsiege erringen wollen", sagt Dürheimer, der als großer Fan der Langstrecke gilt. "In Le Mans ist man nur mit LMP1-Fahrzeugen in der Lage, um den Gesamtsieg zu kämpfen." Ein LMP1-Programm ist angesichts der Anwesenheit der VW-Konzern-Schwestermarken Audi und Porsche ausgeschlossen. Aber man sucht sich andere Motorsportbühnen.
Bentley-Daytona-Prototype für die USCC?
Bentley plant den Schritt in die nordamerikanische United-SportsCar-Championship (USCC). Den Continental GT3 möchte man für das kommende Jahr für die GTLM-Klasse der Serie homologieren und dann direkt gegen die Herstellerteams von Corvette, BMW und Porsche sowie den Ferrari von Risi antreten. Für 2017 könnte der nächste Schritt erfolgen: Bau eines neuen Daytona-Prototypen (DP) und Anpassung des 4,0-Liter-V8-Biturbos aus dem GT3 für den Einsatz in der größeren Klasse.
"Wir könnten die komplette USCC bestreiten und in Daytona sogar um den Gesamtsieg mitfahren", sagt Dürheimer im Interview mit 'sportscar365.com'. In genau diese Lücke soll ohnehin eine Marke des Volkswagen-Konzerns stoßen. Seit dem Abschied der LMP1 aus Nordamerika ist keine Tochter der Wolfsburger mehr im Kampf um Gesamtsiege dabei. "In der USCC laufen LMP2-Autos und DPs. Solch ein Daytona-Prototype könnte interessant sein", sagt der Bentley-Chef.
Dürheimer verantwortet nicht nur die Geschicke der britischen Traditionsmarke, sondern er ist gleichzeitig auch Chef von Bugatti. Auch das ehemals französische Unternehmen hat eine umfassende Le-Mans-Tradition. 1937 und 1939 gewannen Bugattis an der Sarthe, 1994 sah man zuletzt einen Sportwagen der Marke auf dem 13,6 Kilometer langen Kurs in Le Mans: ein leistungsstarker EB 110 SS (Cudini/Helary/Boullion) mit 611 PS schied jedoch im Rennverlauf vorzeitig aus.
"Neun von zwölf Marken des VW-Konzerns sind im Motorsport aktiv. Bugatti ist im Motorsport nicht aktiv", sagt Dürheimer mit Blick auf die Edel-Sportwagenmarke. "Bugatti nimmt eine andere Rolle ein und macht mit großen Einzelaktionen auf sich aufmerksam." Auch wenn der kleine Grand-Prix-Kurs in Le Mans ("Circuit Bugatti") nach der Marke aus dem Volkswagen-Konzern benannt ist, so wird man deren Fahrzeuge also wohl kaum so schnell noch einmal dort im Rennbetrrieb fahren sehen.

