24h Le Mans: Di Resta crasht Peugeot #93: "GT3-Auto parkte in Streckenmitte"
Aerowash, Kontrollverlust, Mauerkontakt: Paul di Resta schildert seinen Unfall im Peugeot #93 und warum Performance-Defizite zu gefährlichen Manövern zwingen
(Motorsport-Total.com) - Ein GT-Wagen, der sich plötzlich in der Streckenmitte "parkt", Aerowash, Kontrollverlust - und schon war das Rennen des Peugeot #93 bei den 24 Stunden von Le Mans praktisch gelaufen. An der Porsche-Kurve touchierte Paul di Resta im zweiten Stint die Streckenbegrenzung und beschädigte dabei Front und Heck des 9X8.

© Alexander Trienitz
Düstere Aussichten für Peugeot: Paul di Resta ist mit der #93 gecrasht Zoom
Für Peugeot war es der nächste Rückschlag in einem ohnehin schwierigen Le Mans-Wochenende. Bereits in Training und Qualifying hatte der französische Hersteller mit Performance-Problemen zu kämpfen. Nun kam für den #93 auch noch das Rennpech hinzu - während das Schwesterauto #94 deutlich besser im Rennen lag.
"Normalerweise kann man an dieser Stelle problemlos überholen. Ich hatte eigentlich nicht vor zu überholen, aber der GT-Wagen blieb plötzlich in der Streckenmitte stehen. Ich geriet in den Luftwirbel, verlor das Heck und entschied mich nach links auszuweichen, weil ich dachte, dort hätte ich mehr Platz", schilderte di Resta, einer der drei Fahrer der #93, im Gespräch mit Motorsport-Total.com den Unfallhergang. Der Kontakt mit der Mauer war dennoch nicht zu vermeiden.
Trotz der sichtbaren Beschädigungen an Front und Heck blieb das Fahrzeug fahrbereit. "Keine Aufhängungsschäden, keine mechanischen Probleme", bestätigte di Resta. Das Team konnte das Rennen fortsetzen, allerdings mit deutlichem Zeitverlust.
Performance-Probleme zwingen zu Risiken
Di Resta machte die grundlegenden Performance-Probleme des Peugeot 9X8 für den Zwischenfall mitverantwortlich. "Es ist offensichtlich, dass wir bei der Rundenzeit im Hintertreffen sind", erklärte der Schotte. "Wenn man so wenig Performance hat wie wir, muss man größere Risiken eingehen. Das hat zu diesem Zwischenfall geführt, weil ich unbedingt im Windschatten des Porsche bleiben wollte."
Der #93 lag zum Zeitpunkt des Interviews kurz vor dem Verlust einer Runde. "Bisher war es ein unfallfreies Rennen. Wir werden wahrscheinlich bald eine Runde zurückliegen", analysierte di Resta die Situation nüchtern.
Einen Lichtblick bot immerhin das zweite Peugeot-Auto: Das Schwesterauto mit der #94 fuhr bereits 13-Runden-Stints - eine Strategie, die ursprünglich auch die #93 geplant hatte. "Die hatten bisher ein sauberes Rennen und konnten in einer Slow-Zone ordentlich Zeit gutmachen", beobachtete di Resta das zweite Peugeot-Auto.
Die Hoffnungen auf eine deutliche Verbesserung der Position schätzte di Resta realistisch ein. "Ich kann ehrlich gesagt nicht behaupten, dass man bei diesem Rennen durch das Reglement wieder ins Spiel zurückfinden kann", so der Schotte. "Wir hatten auf Safety-Car-Phasen gehofft, aber die sind ausgeblieben. Wir bräuchten schon einen Lottogewinn, um wieder eine Runde gutzumachen."
Als möglichen Vorteil nannte di Resta noch die sinkenden Temperaturen: "Die Strecke ist kühler geworden. Für die Nacht werden noch niedrigere Temperaturen erwartet. Das könnte uns dazu bringen, auf die weichen Reifen zu wechseln - eine Strategie, die bisher kaum jemand gefahren ist."


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar