24h Dubai 2025: BMW M4 GT3 Evo siegt auf Anhieb

AlManar Racing by Team WRT gewinnt mit dem BMW M4 GT3 Evo die 24 Stunden von Dubai 2025 - Deutsche Hersteller dominieren auch 2025er-Ausgabe

(Motorsport-Total.com) - Darren Leung, Al Faisal Al Zubair, Ben Tuck, Max Hesse und Dan Harper haben für BMW das Traumergebnis erzielt: Beim offiziellen Debüt des BMW M4 GT3 Evo holte das Quintett den ersten Sieg für das weiterentwickelte GT3-Fahrzeug. Das bisherige AMG-Traditionsteam AlManar Racing hatte sich für die 24 Stunden von Dubai mit dem belgischen Topteam zusammengetan und siegte auf Anhieb. (Ergebnis)

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AlManar by WRT gewinnt die 24 Stunden von Dubai 2025 Zoom

Für alle fünf Fahrer war es der erste Sieg bei den 24 Stunden von Dubai. Darren Leung gelang sogar ein Doppelsieg, denn er gewann im Paradine-BMW #991 (Leung/Al Harthy/Sowery/Traves; 5.) auch die Klasse GT3 Am noch vor dem besten Pro-Am-Fahrzeug.


Fotostrecke: Alle Sieger bei den 24h Dubai seit 2010

Für BMW ist es der fünfte Sieg insgesamt und der dritte in der GT3-Ära nach 2011 und 2023. Die anderen beiden Siege stammen aus der Vor-GT3-Ära, von den ersten beiden Ausgaben 2006 und 2007 durch Duller Motorsport mit einem BMW M3 CSL und einem BMW M4 M Coupe. WRT gewann das Rennen bereits 2022 (Audi) und 2023 (BMW) als Partnerteam des saudi-arabischen Teams MS7 Racing.

Reifenschaden reduziert Drei- auf Zweikampf

Wie immer bei den 24 Stunden von Dubai gab es keine Safety-Car-Phasen, sodass jeder Zeitverlust einen Nachteil für den Rest des Rennens bedeutete. Doch nicht weniger als 21 Code-60-Phasen raubten dem Rennen fast jeden Rhythmus, selten wurde länger als eine Stunde am Stück unter Grün gefahren.

Wie üblich dauerte es mehrere Stunden, bis sich eine echte Hackordnung herauskristallisierte, denn in Dubai wechseln die Positionen ständig, je nachdem, wann die Amateure und wann die Profis am Steuer sitzen. Für Verwirrung sorgte auch eine 60-Sekunden-Strafe gegen den späteren Sieger, die später zurückgenommen wurde.

Nach Einbruch der Dunkelheit kristallisierte sich ein Trio heraus, das den Sieg unter sich ausmachte: Der siegreiche WRT-BMW #777 (Leung/Al Zubair/Tuck/Hesse/Harper), der Dinamic-Porsche #24 (Bachler/Hartog/Fjordbach/Kiefer), auf dem auch Stanislav Minsky gemeldet war, der aber vor dem Start zurückgezogen wurde, und der von der Poleposition gestartete PureRxcing-Porsche #92 (Malichin/Nessow/Preining/King; 3.). ).

PureRxcing schied in der 16. Stunde mit einem Reifenschaden aus dem Kreis der Sieganwärter aus. Damit wurde das Rennen zum Zweikampf. Der BMW hatten vor dem Rennen einen Trumpf in die Hand gesteckt bekommen: Alle Porsche 911 GT3 R (992) wurden per Balance of Performance (BoP) um 20 Kilogramm schwerer gemacht. Sie waren im Laufe des Wochenendes dem Veranstalter etwas zu bestimmend gewesen.

AlManar by WRT hatte einfach den etwas besseren Speed. Das "Race-winning Overtake" erfolgte knapp vier Stunden vor Schluss, als im Dinamic-Porsche Amateurpilot Thomas Kiefer am Steuer saß und Max Hesse die Führung übernahm. Im Ziel betrug der Vorsprung eine Runde.

Allerdings nicht auf den Dinamic-Porsche, sondern auf den 911er von PureRxcing, der von der letzten Code-60-Phase besonders profitierte, sich den letzten Boxenstopp sparte und dank einer spritsparenden Fahrt von Thomas Preining mit 14,5 Sekunden Vorsprung auf Dinamic GT auf den zweiten Platz fuhr.

Drama in der GT3 Pro/Am

Dritter wurde Dinamic, gefolgt vom SMP-Mercedes #7 (Sirotkin/Petrow/Remenjako/Smoljar/Smal; 4) und dem bereits erwähnten Am-Sieger, dem Paradine-BMW #991. Damit holte die Evo-Version des BMW M4 GT3 bei ihrem Debüt gleich zwei Siege.

Dahinter spielte sich ein Drama ab. Der Winward-Mercedes #16 (Stoljarow/Salichow/Piana/Schaitar; 11.) lag eigentlich auf Kurs zu Platz fünf und einem klaren Sieg in der GT3 Pro/Am. Doch gut eine Stunde vor Schluss lösten sich Teile einer Reperaturmaßnahme und ein Spanngurt baumelte neben der Fahrertür. Das war der Rennleitung zu gefährlich.

Der Mercedes-AMG GT3, der das Rennen zu Beginn sogar angeführt hatte, musste die Box ansteuern und verlor den Klassensieg an den Herberth-Porsche #91 (Bohn/Pedersen/van Berlo/R. Renauer/A. Renauer; 7.), der erst kurz vor dem Rennen durch die Nennung von Alfred Renauer überhaupt in die GT3 Pro/Am gewechselt war.

Davor landete das Herberth-Schwesterauto #80 (Au/Tse/Hui/Yu; 6.) auf Platz zwei der Am-Klasse. Die Top 10 komplettierten der Haas-RT-Audi #21 (Guelinckx/Bukhantsov/Winslow/Longin; 8.), der SPS-Mercedes #27 (James/Newell/Robichon/Grisham; 9.) und der Ebimotors-Porsche #1 (Broggi/de Castro/Nicolae/Niederhauser; 10.).

Deutsche Hersteller bestimmend

Die 24 Stunden von Dubai blieben also in allen drei Klassen fest in deutscher Hand. Damit wurde auch die Tradition fortgesetzt, dass das Rennen bisher ausschließlich von deutschen Herstellern gewonnen wurde. Bester nicht-deutscher Hersteller war der Dragon-Ferrari #88 (Blattner/McDonald/Liddy/Bell) auf Platz 13.

Es gab durchaus Spitzenkandidaten anderer Hersteller, die aber alle mit Problemen zu kämpfen hatten. Der Dragon-Ferrari war ein realistischer Siegkandidat und führte das Feld auch mehrfach an. Doch bereits nach fünf Stunden wurde der Ferrari 296 GT3 durch ein Problem mit einem Stoßdämpfer zurückgeworfen.

Ein weiterer Anwärter auf den Sieg war der Optimum-McLaren #33 (Tillbrook/Ikin/Porter/Goethe; 42.), der bereits auf Rang fünf lag, als nach 14 Stunden ein Querlenker gewechselt werden musste. Zuvor hatte es einen Unfall in in der Nachtankzone gegeben.

Ein Rennen zum Vergessen erlebte Comtoyou Racing mit seinen beiden Aston Martin. Die #41 (Gutak/Rappange/Baert/Jansen; DNF) fiel bereits beim Start mit einem Getriebeschaden aus. Das Schwesterauto #40 (Day/van Rompuy/Lismont/Pauwels; 21.) kassierte erst eine 60-Sekunden-Strafe wegen Überholens unter Code 60 und wurde dann von einem Trofeo-Lamborghini abgeräumt. Die Reparatur dauerte 18 Runden.

Zwei GT4-Boliden fangen Feuer

Mehrmals stand die GT4-Klasse im Mittelpunkt des Geschehens, allerdings aus den falschen Gründen. Gleich zweimal schied der jeweils Klassenführende mit einem Feuer aus.

Den Anfang machte der WS-BMW #470 (Küpper/Bleekemolen/Gatehouse/Heus/King; DNF) nach ziemlich genau acht Stunden. Sechs Stunden später wiederholte sich das Schicksal beim Ginetta #495 (L. Tomlinson/F. Tomlinson/Simpson/Prost; DNF), der in der Nacht lichterloh in Flammen stand. In beiden Fällen löschten die Rettungskräfte schnell und professionell.

Für einen haarsträubenden Unfall sorgte Dominik Olbert im Razoon-Cayman #414 (Kumar/Olbert/Pichler; 45.), dem nach knapp sechs Stunden beim Anbremsen der Spitzkehre offenbar das Bremspedal durchfiel. Der Porsche 718 Cayman tauchte fünf Stunden später wieder im Rennen auf, verschwand erneut für längere Zeit in der Garage, sah aber die Zielflagge.

In der GT3-Klasse gab es nur einen größeren Unfall kurz nach zwei Stunden, als Frederic Jousset im Motopark-Mercedes #5 (Jousset/Alvarez/Revesz/Hodenius/Vermeulen; DNF) vom im Pitlimiter feststeckenden Era-Ferrari #81 (Merriman/Dalziel/Bryant/Hill/Tilley; DNF) überrascht wurde und beim Ausweichmanöver schwer einschlug.

Der Era-Ferrari schied seinerseits nach 20 Stunden durch einen Unfall von Dwight Merriman aus. Ebenfalls nicht das Ziel sah der Bentley Continental GT3, der etwa zur Halbzeit mit Getriebeproblemen ausfiel. Der im Qualifying verunfallte Attempto-Audi #99 (Aka/Zhou/Patrese/Marschall/Deng) startete nicht ins Rennen.

Der in der TCX-Kategorie gemeldete Sorg-Cayman #127 verabschiedete sich nach zehn Stunden mit einem Überschlag beim Überrunden aus dem Rennen, womit der Klassensieg automatisch an den Cupra von AsBest Racing ging.

Auch das Debüt des Rossa LM GT war nicht von Erfolg gekrönt. Der einheimische Bolide, der Performance auf GT2-Niveau bieten soll, kam nur zweieinhalb Stunden weit, dann war auch hier mit einem Getriebeschaden Schluss.

Klassensieger 24 Stunden von Dubai 2025:
GT3: WRT-BMW #777 (Leung/Al Zubair/Tuck/Hesse/Harper; 1.)
GT3 Pro/Am: Herberth-Porsche #91 (Bohn/Pedersen/van Berlo/R. Renauer/A. Renauer; 7.)
GT3 Am: Paradine-BMW #991 (Leung/Al Harthy/Sowery/Traves; 5.)
992: Red-Camel-Porsche #909 (R. Breukers/L. Breukers/I. Breukers/Danz; 20.)
992 Am: HRT-Porsche #974 (Al Khelaifi/Al Ali/Al Abdulghani/Hanses; 24.)
GTX: Leipert-Lamborghini #710 (Watzinger/"Takis"/Song/Yount/Leitch; 33.)
GT4: Simpson-BMW #438 (Tudurachi/Azzam/Tewiah/Tari; 37.)
TCE/TCX: AsBest-Cupra #101 (Alpiger/Al Owais/Zuhour/Ladurner/Ohlsson; 43.)