24h Dubai 2023: WRT-BMW holt Sieg, Rossi auf dem Podium
WRT siegt auf Anhieb mit dem BMW M4 GT3 - Herberth liefert ein spannendes Rennen - Valentino Rossi fährt mit seinen Teamkollegen auf das Podest
(Motorsport-Total.com) - Das belgische W Racing Team hat gleich beim ersten Einsatz mit dem BMW M4 GT3 dick aufgetragen: Bei den 24 Stunden von Dubai fuhr WRT beim ersten Aufschlag mit dem neuen Arbeitsgerät die Plätze eins und drei ein. (Ergebnis 24h Dubai 2023)

© BMW
WRT verteidigte seinen Titel bei den 24 Stunden von Dubai mit neuer Marke Zoom
Den Sieg holten Mohammed Saud Fahad al Saud, Diego Menchaca, Jean-Baptiste Simmenauer, Jens Klingmann und Dries Vanthoor im WRT-BMW #7. Saud Fahad Al Saud und Vanthoor verteidigen damit ebenso wie WRT den Titel beim Auftakt zur 24h Series. Allerdings hatten sie im Jahr 2022 noch auf einem Audi R8 LMS GT3 Evo gewonnen.
Für BMW ist es der vierte Sieg bei den 24 Stunden von Dubai. Aber es ist der Erste seit der 2011er-Ausgabe, als das Rennen auf GT3-Regularien wechselte. Damals siegte Schubert Motorsport mit einem BMW Z4 GT3. Für die anderen beiden Siege zeichnete sich Duller Motorsport in der Anfangszeit des Rennens in den Jahren 2006 und 2007 verantwortlich.
Die #7, von Anfang an als einer der großen Favoriten auf den Sieg gehandelt, ging nach einer dramatischen Anfangsphase an die Spitze, in der unter anderem die beiden Mercedes-AMG GT3 aus dem Haupt Racing Team ausschieden.
Herberth kämpft bis zum Schluss
Es war aber alles andere als "Smooth Sailing", denn der Herberth-Porsche #91 (Bohn/Allemann/R. Renauer/A. Renauer) nutzte die Nacht, um den Rückstand von einer Runde auf unter eine Minute zu reduzieren. Je nach Boxenstopp ging der schwarze Porsche auch immer wieder für kurze Zeit in Führung.
Rennhighlights 24h Dubai 2023
Die besten Szenen der 24 Stunden von Dubai, dem Auftakt zur 24h Series 2023.
Wie immer in der 24h Series galt es auch in Dubai, die Code-60-Phasen richtig zu nutzen. Unter Code 60 darf man stoppen, bekommt aber nur eine halbe Tankfüllung. Je nach Situation lohnt sich aber ein Stopp unter "Pink". Für eine kurze Episode sorgte auch noch ein minimaler Regenschauer am Sonntagmorgen, der einige Fahrzeuge in Dreher zwang.
Herberth lieferte WRT ein packendes Rennen und erwies sich als würdiger Gegner. Noch beeindruckender ist dies aufgrund der Tatsache, dass es sich bei dem Porsche 911 GT3 R (991.2, da das Rennen noch mit GT3-Autos Stand 2022 gefahren wurde) um ein Pro-Am-Fahrzeug gehandelt hat. Es mussten also zwei Amateure auf dem Auto sitzen statt einer.
Herberth zog alle Register und betrieb sogar "Short Fueling" in der letzten Stunde, um vor den BMW zu kommen. Den noch fälligen letzten Stopp absolvierte man tatsächlich unter der erhofften Code 60, doch der Vorsprung von zehn Sekunden reichte natürlich nicht, um diese zu verteidigen.
Rossi-BMW nach anfänglichem Drama auf dem Podium
Am Ende machten 21,761 Sekunden den Unterschied. Herberth verpasste damit den zweiten Sieg nach 2017 knapp, den man ebenfalls mit Ralf Bohn, Daniel Allemann und den Zwillingsbrüdern Robert und Alfred Renauer geholt hatte. Als fünfter Fahrer saß damals Brendon Hartley auf dem Auto. Natürlich nimmt man aber den überlegenen Klassensieg in der Pro-Am-Kategorie mit.
Den dritten Platz sicherte sich der zweite BMW, das Fahrzeug rund um Motorrad-Legende Valentino Rossi. Der WRT-BMW #46 (Whale/Rossi/Gelael/Hesse/Martin) hatte in der Anfangsphase eine Schrecksekunde, als Timothy Whale nach zweieinhalb Stunden auf einer Ölspur ausrutschte und in die Reifenstapel einschlug. Es blieb bei leichtem Flurschaden.
Nach dieser Szene mit viel Glück im Unglück hatte der BMW ein problemloses Rennen und lag schon nach dem ersten Viertel auf Podiumskurs. Von da an machte das Quintett keine Fehler mehr und fuhr den dritten Rang nach Hause.
Dahinter gab es einen packenden Kampf zwischen dem EBM-Porsche #10 (Bamber/S. Grove/de Pasquale/B. Grove) und dem Haas-RT-Audi #21 (Soulet/Detry/Bertels/Mazatis/Vervisch). Der als "Grove Racing" gemeldete Porsche setzte sich in der vorletzten Stunde in einem Zweikampf zwischen Anton de Pasquale und Frederic Vervisch durch. Den Haas-RT-Audi kostete ein Reifenschaden bei Rennhälfte einiges an Zeit.
Auf Gesamtrang sechs rundete der Herberth-Porsche #92 (Hart/Skeer/Adelson/Lucas) einen Doppelsieg für Herberth Motorsport in der Pro-Am-Klasse ab. Dahinter kam der GP-Elite-Porsche #32 (Groeneveld/J. van Kuijk/D. van Kuijk/Vermeulen) ins Ziel. Es war der zweite Einsatz eines Porsche 911 GT3 R des Porsche-Cup-Starteams GP Elite nach den 12 Stunden von Kuwait.
Die Top 10 komplettierten der SPS-Mercedes #27 (James/Newell/de Angelis/Gunn) als Dritter der Pro-Am-Kategorie, der CP-Mercedes #85 (Putman/Espenlaub/Foster/Lewis/Quaife) als Sieger der Am-Kategorie und der Phoenix-Audi #1 (Doppelmayr/Kaffer/Erhart/Jöns), der in der Anfangsphase zehn Runden durch einen Reparaturstopp verloren hatte.
Die Dramen spielten sich zu Beginn ab
Das Rennen war für 18 Stunden relativ statisch, nachdem es in der Anfangsphase richtig rund gegangen war. Den spektakulärsten Abschied legte der HRT-Mercedes #4 (Haupt/al Qubaisi/Baud/Gounon/Stolz) hin. Sebastien Baud hatte nach fünf Stunden einen Feuerunfall. Bislang gibt es noch kein Team-Statement, ob der Unfall durch eine Berührung oder einen technischen Defekt ausgelöst wurde.
Für das Haupt Racing Team, das als Mitfavorit ins Rennen gestartet war, kam es noch schlimmer: Keine Stunde nach Bauds Unfall war auch der HRT-Mercedes #777 (Stolz/Jefferies/Schiller/Konrad) mit einem Defekt aus dem Rennen. HRT konnte nach sechs Stunden zusammenpacken.
Zu jenem Zeitpunkt versuchte Tresor by Attempto Racing noch, den Attempto-Audi #99 (Aka/Hutchison/Mukovoz/Pereira) wieder flott zu machen, der schon nach dreieinhalb Stunden ausgerollt war. Es folgte eine noch einmal so lange Reparatur des Audi R8 LMS GT3 Evo II, doch nach einer Outlap ließ man es bleiben.
Als nächster Favorit musste der Herberth-Porsche #911 (Müller/Malichin/Sturm/King) seine Hoffnungen nach sieben Stunden begraben. Der Porsche, der unter der Bezeichnung "Pure Rxcing" an den Start gegangen war, musste mit einem Problem an der Lenkung an die Box. Der Stopp kostete etwa 40 Runden.
Noch schlimmer erging es dem Sainteloc-Audi #26 (Kelders/Gachet/Bastard/Doquin/Demoustier), der als Geheimfavorit gehandelt war. Schon früh im Rennen verlor man zehn Runden. Nach knapp zehn Stunden war die Fahrt endgültig beendet, als Erwan Bastard von einem überrundeten Porsche in eine Mauer gedrängt wurde und dabei über einen Randstein knallte.
Die 24 Stunden von Dubai waren der Auftakt in die 24h Series 2023. Einige Teams werden auf der arabischen Halbinsel bleiben und schon am kommenden Wochenende in 6-Stunden-Rennen in Abu Dhabi bestreiten. Dubai und Abu Dhabi sind auch Austragungsort der asiatischen Le-Mans-Serie, die vom 11. bis 19. Februar vier vierstündige Rennen am Golf absolvieren wird.
Weitere Klassensieger 24h Dubai 2023:
992: Fach-Auto-Tech-Porsche #962 (Schwarzer/Rindone/ten Voorde/Hoffsümmer/van Eijndhoven)
GT4: Dragon-Mercedes #408 (R. Goethe/O. Goethe/B. Goethe/Hall/Grogor)
GTX: Razoon-KTM #714 (Drexel/Pichler/Rosenberger/Bau/Kirchmayr)
TCR: AC-Audi #188 (Perrin/Mettler/Born/Dejonghe)


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