VLN-Highlight 2018: Mike Jäger - der kürzeste Rücktritt der Geschichte

Wenn sich der Sponsor persönlich Sorgen um die Gesundheit machte: Mike Jäger kam nur kurze Zeit nach seinem Rücktritt doch wieder zurück - Was geschehen ist

(Motorsport-Total.com) - Die VLN schreibt gerne ihre kuriosen Geschichten. Eine besonders bemerkenswerte ereignete sich im Sommer 2018. Mike Jäger hatte eigentlich schon mitten in der Saison seinen Rücktritt mit einem mysteriösen Facebook-Posting erklärt. Doch nach nur einem Rennen Pause saß er plötzlich doch wieder im Ferrari 458 Italia des Teams Racing One in der Klasse SP8. "Es hat sich für mich noch eine Gelegenheit ergeben", sagte er damals.

Titel-Bild zur News: Christian Kohlhaas, Stephan Köhler, Mike Jäger

Mike Jäger fuhr in der VLN-Saison 2018 deutlich länger als erwartet Zoom

Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht er nun erstmals über die wahren Gründe seines Blitz-Comebacks. Und die sind kurios: "Ich hatte mir eine Yamaha R1 mit 190 PS gekauft. Davon habe ich meinem ehemaligen Hauptsponsor erzählt, der mittlerweile ein guter Freund von mir ist. Und der ist völlig ausgerastet. Er meinte: 'Du bist doch wahnsinnig, du wirst dich umbringen!' Ich dachte erst, er macht Späße, aber er hat das komplett ernst gemeint."

"Und er meinte zu mir: 'Wenn du das Ding nicht fährst und verkaufst, dann zahle ich dir die letzten drei Rennen.' Das war ziemlich eindeutig. Deshalb habe ich die letzten drei Rennen doch wieder im Auto gesessen." Der Grund für den kürzesten VLN-Rücktritt aller Zeiten war also persönliche Fürsorge unter Freunden. Jäger fuhr die letzten drei Rennen der Saison wie üblich an der Seite von Christian Kohlhaas und Stephan Köhler.

Weil er VLN6 ausließ, landete er in der Meisterschaft 0,12 Punkte hinter seinen Teamkollegen. "Die Meisterschaft hat mich eigentlich gar nicht interessiert", lacht er. "Ich bin ja auch nicht wiedergekommen, um um den Titel zu kämpfen. Meine beiden Teamkollegen behandeln mich, als wäre ich auf genau demselben Platz wie sie gelandet. Von daher sehe ich das ganz entspannt."

24-Stunden-Rennen noch ein Thema

Zum mittlerweile dritten Mal versucht der 47-Jährige nun, den Rücktritt endlich durchzuziehen. Ursprünglich wollte er schon vor 2018 aufhören, weshalb er sich von seinem Hauptsponsor, der ihn nun zurückbrachte, trennte. Dann waren es doch noch ein paar Rennen bis Saisonmitte. Daraufhin der Mini-Rücktritt. Aber die Zeichen stehen diesmal gut, dass es wirklich zu einer Auszeit kommt: "Es ist so. 2019 fahre ich nicht in der VLN." Der Grund ist nach wie vor die aufwändige Sponsorensuche. "Einen sechsstelligen Betrag für eine Saison aufzutreiben, ist einfach sehr hart", so der selbstständige Unternehmensberater.

Und noch etwas kommt hinzu: "Es ist die beste Saison, die ich je gefahren bin, mit den besten Fahrerkollegen, die man sich vorstellen kann. So eine Konstellation werde ich nie wieder erleben. Aber man muss aufhören, wenn es am schönsten ist. Und ich habe das Gefühl, dass jetzt der beste Zeitpunkt zum Aufhören ist."

Christian Kohlhaas, Mike Jäger, Stephan Köhler

Der Ferrari-Einsatz in der SP8 ist spektakulär, aber teuer Zoom

Obwohl, da gäbe es da doch noch eine Sache: "Das 24-Stunden-Rennen ist eine Option für mich. Da habe ich gefühlt noch etwas gut zu machen. Wir hatten da im vergangenen Jahr einen schweren Überschlag. Das soll nicht meine letzte Erinnerung ans 24-Stunden-Rennen sein. So möchte ich nicht aufhören. Im besten Fall möchte ich mit einem Klassensieg zurücktreten. Es gibt Ambitionen, das zu tun. Team und Fahrer stehen nicht fest. Natürlich wäre die Präferenz, es mit meinem jetzigen Team zu machen, aber zur Not komme ich auch woanders unter."

Comeback in der Zukunft nicht ausgeschlossen

Und dann ist das Comeback doch schon wieder ein mögliches Thema, wenn auch eher langfristig: "Das kann durchaus sein, dass ich irgendwann nochmal wiederkomme, vielleicht auf einem kleineren Auto. Ich mache mir noch keine Gedanken darüber. Natürlich fahre ich gerne Auto und ich mag die VLN. Aber wenn, dann vielleicht in der TCR-Klasse oder so ähnlich. Die SP8 ist super und toll, aber für einen Privatier die kostenintensivste jenseits der GT3-Profis. Man ist ganz nah an ihnen dran, das hat natürlich seinen Preis."

"Es ist die beste Saison, die ich je gefahren bin, mit den besten Fahrerkollegen, die man sich vorstellen kann." Mike Jäger

Eine organisatorische Funktion in der VLN schließt er aus: "Wenn ich jetzt anfange, da oben wieder etwas zu übernehmen, dann wird es für mich doppelt so schwer werden, nicht selbst zu fahren. Daher habe ich mich entschieden, einen klaren Schnitt zu machen: Keine organisatorischen Aufgaben innerhalb der VLN und auch die ersten Rennen gar nicht als Gast da zu sein. Mitte der Saison werde ich es sicher tun."

Und das Motorrad? Jäger will zu seinem Wort stehen: "Das steht hier noch quasi unbenutzt herum. Jetzt im Winter macht es keinen Sinn, es zu verkaufen. Aber im Frühjahr werde ich es inserieren."

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