• 20.05.2012 14:09

  • von Dominik Sharaf

Scherbenhaufen statt Traumresultat

Was mit dem führenden Audi geschah: Christopher Mies klärt über den Unfall auf, der den Phoenix-R8 allen Siegchancen beraubte

(Motorsport-Total.com) - Die TV-Kameras hatten nicht eingefangen, was beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit dem bis zum frühen Sonntagmorgen in Führung liegenden Phoenix-Audi R8 von Marcel Fässler, Christopher Mies, Rene Rast und Frank Stippler geschehen ist. Nur die Folgen wurden deutlich: Ein großer Schaden an der Front des Autos, ein langer Reparaturstopp. Gegenüber 'Motorsport-Total.com' schildert Mies, der zum Zeitpunkt des Unfalls am Steuer saß, seine Sicht der Dinge zumVorfall im Bereich Pflanzgarten.

Titel-Bild zur News: Christopher Mies

Enttäuschter Mies: Eine Kollision beim Überrunden zerstörte sein Rennen

Und die sieht so aus: "Es war ein Marc-VDS-Z4 vor mir, ich direkt dahinter. Dann sind wir auf eine langsame Gruppe aufgelaufen", schildert der 22-Jährige."Ein Black-Falcon-Z4 war auf der rechten Spur und hat den Marc-VDS-Z4 durchgelassen. Er hat noch vor dem Sprunghügel gebremst", so Mies weiter. Das Audi-Debakel war vorprogrammiert: "Ich dachte, er hätte mich gesehen. Und in dem Moment, in dem ich neben ihm war, ist er herübergezogen", so der Phoenix-Pilot.

Dann folgte der Crash: "Wir haben uns berührt. Mein Auto ist über den Kerb aufgestiegen und rechts eingeschlagen", sagt Mies, dessen Gedanken so aussahen: "Das Wort mit Sch... und noch viele, viele weitere." Der Ärger ist auch deshalb so groß, weil beim Dauerlauf in der Eifel ein Spitzenergebnis möglich gewesen wäre. "Wenn ich sehe, was jetzt los ist: Wir würden das Rennen mit über einer halben Runde anführen."

Der Groll ist groß, berichtet Mies: "Meine Jungs haben das Auto schnell hinbekommen. Es ist auch keiner sauer, ich konnte nichts machen. Aber ich ärgere mich über mich selbst und über diesen Zusammenstoß." Was den Ausfall doppelt bitter macht, ist das Ingolstädter Traumresultat, das möglich gewesen wäre: "Es war immer das Ziel, das hier mal ein Audi gewinnt. Schade ist nur: Es wäre ein Doppelsieg geworden."

Für die verbleibende Rennzeit von knapp zwei Stunden sei nur noch Schadensbegrenzung möglich, hadert Mies: "Wenn alles planmäßig läuft, werden wir Achter oder Neunter. Unsere Zeiten sind die schnellsten im Feld. Aber wir gehen jetzt auch volles Risiko", bemerkt er.