• 24.05.2008 21:12

  • von Stefanie Szlapka

Reuter: Die Bedingungen werden schwierig

Unser 'Motorsport-Total.com'-Experte Manuel Reuter berichtet über das Qualifying und schaut auf die Startphase

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying hat gezeigt, dass das Feld des 24h-Rennens eng zusammen liegt. Vorne an der Spitze ist es zwar nicht ganz so eng, aber ansonsten waren die Plätze hart umkämpft. Allerdings muss man die Zeiten vom Zeittraining sowieso mit Vorsicht genießen, da man nie weiß, wer wo, wie viel Verkehr hatte. Wer hat eine gute Runde erwischt? Das lässt sich bei über 220 Startern nur sehr schwer sagen. Nur weil jemand etwas weiter hinten liegt, heißt das nicht, dass er im Rennen keine Chance hat.

Titel-Bild zur News: Manuel Reuter

Manuel Reuter rechnet mit Überraschungen und Wetterchaos.

Insgesamt ist zu sagen, dass die Startposition hier keinen wirklichen Aussagewert hat. Das Rennen dauert 24 Stunden - ob ich da von der dritten oder 13. Position losfahre, ist letztendlich unerheblich. Wichtig ist, dass du einen guten Rennspeed und ein homogenes Fahrerteam hast. Natürlich brauchst du auf der Nordschleife auch das gewisse Quäntchen Glück. Nachher beim Start muss man aufpassen, dass man die erste Kurve und später die erste Runde heil übersteht, da zu dem Zietpunkt die Autos noch eng beisammen liegen. Kritisch wird es auch, wenn die ersten Überrundungen anstehen und Autos mit unterschiedlichen Leistungen aufeinandertreffen. Ich denke, dass nach zwei, drei Stunden etwas Ruhe im Feld einkehrt.#w1#

Aber auch die 2l-Turbo-Klasse, in der wir fahren, ist extrem hart besetzt. Dort starten mit die meisten Autos. Wir vom Opel OPC Race Camp haben uns in den Zeittrainings einen harten Schlagabtausch mit den Sciroccos von VW geliefert. Letztendlich sind wir Dritter der Klasse geworden - vor einem Werks-VW und den Werks-Seats. Ich bin sehr stolz auf die Truppe und die Jungs. Man darf nicht vergessen, dass die vor einem Jahr noch weit weg davon waren, Rennfahrer zu sein. Jetzt kämpfen sie mit Werksfahrern um die erste und zweite Reihe. Kompliment!

Schade, dass es für das Viererteam in unserem zweiten Auto nicht zum Rennstart kommen wird, nachdem Peter Pangert kurz vor Trainingsende in ein Unfall verwickelt wurde. Das Auto ist leider zu stark beschädigt, um noch reparieren zu können. Das Wichtigste ist aber, dass es Peter den Umständen entsprechend gut geht, voraussichtlich darf er morgen schon wieder nach Hause. Das zeigt auch, wie gut und sicher unsere Autos sind.

Ganz vorne im Feld sind momentan zwar die Favoriten zu finden. Aber ich denke da immer an den Spruch "To finish first, you have to finish first." Die Wetterbedingungen werden wohl schwierig, da für die Nacht Regen vorhergesagt ist. Das ist etwas, was sich kein Rennfahrer beim 24h-Rennen auf der Nordschleife wünscht. Das macht das Überholen noch kritischer. Ich kann mir schon vorstellen, dass der ein oder andere Favorit nicht ankommt und jemand in die Top drei fährt, mit dem man vorher nicht gerechnet hat. Das hat ja auch das letzte VLN-Rennen gezeigt. Wir dürfen uns also auf eine spannende Anfangsphase freuen.