Mamerow rast und taktiert sich zu Startplatz zwei
Überraschung im Audi-Lager: Ein vom Top-40-Qualifying begeisterter Christian Mamerow platzierte seinen R8 in Startreihe eins
(Motorsport-Total.com) - Von wegen Team Phoenix: Der schnellste Audi R8 LMS im Top-40-Qualifying zum 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring am Freitagabend war der der Mamerow-Mannschaft. Am Steuer saß Chris Mamerow, der in einer Rundenzeit von 8:19.701 Minuten um die Nordschleife pflügte. "Es war alles so geplant, wie es gekommen ist", freut sich der 27-Jährige über Startplatz zwei am Samstag. Geschlagen wurde er nur von Uwe Alzen im BMW Z4 der Schubert-Mannschaft.

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Mamerow hätten wohl nicht viele Experten in Reihe eins vermutet
Die Taktik im erstmalig ausgetragenen Einzelzeitfahren hatte Mamerow mit seinem Vater Peter und seinen Teamkollegen Christian Abt, Michael Ammermüller sowie Christian Hahne kurz vor dem Start abgesprochen. "Wir wissen, wie der Reifen funktioniert. Ich habe versucht, nach vorne Luft zu lassen aber auch den rückwärtigen Verkehr zu beachten", beschreibt er sein Vorgehen auf der Einführungsrunde.
"Die Jungs um mich herum waren ein bisschen heißer als die um Uwe", meint Mamerow mit Blick auf Alzen, der relativ frei fahren konnte und von hinten wenig Druck bekam. Dem Audi-Piloten hingegen saß der Frikadelli-Porsche, gesteuert von Christopher Brück, im Genick. "Da konnte ich es nicht zu langsam angehen lassen", bemerkt Mamerow.
Die Strategie war wohldurchdacht und bewährte sich in der Praxis: "Wir haben uns angeschaut, wer welchen Speed gehen kann und haben versucht, uns danach zu richten", beschreibt Mamerow das Vorgehen. "Die erste Runde sollte es schon sein. Die Gefahr war, dass wir auf die Fahrzeuge vor uns auflaufen. So ist es passiert, deshalb war die zweite Runde langsamer", erklärt er eine Zeit von 8:26.424 Minuten im finalen Umlauf.
Im Top-40-Qualifying hatte er seinen Spaß: "Ein Kompliment an die Organisatoren für das, was sie sich ausgedacht haben. Heute war wieder Racing pur", meint Mamerow, der auch das System mit der Qualifikation über die VLN-Läufe gutheißt, obwohl er nicht davon profitieren konnte und sich im Rahmen des 24-Stunden-Rennens das Startrecht sichern musste: "Jeder hat dieses Konzept verinnerlicht und für gut befunden."
Zu viel Bedeutung will Mamerow der zweiten Position jedoch nicht beimessen. "Es ist schön, da vorne zu stehen. Morgen aber sind wieder andere Gegebenheiten", insistiert der Mann aus Castrop-Rauxel und spricht davon, dass der Speed vom Freitag nicht unbedingt dem entspricht, was ein Auto im Verkehr leisten kann. Er befürchtet einen Regenpoker: "Speziell das Wetter scheint sich nicht entscheiden zu können. Ich hoffe, dass wir konstante Bedingungen haben", so Mamerows Prognose.

